Cristiano Ronaldo und Kaka legten vor 80.000 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabeu den Grundstein für eine souveräne Vorstellung der Königlichen, die gegen schwache Zyprer nur das Nötigste taten.
Das Hinspiel gegen die Bayern in der Allianz Arena findet am 17. April statt, das Rückspiel im Bernabeu am 25. April.
Reaktionen:
Cristiano Ronaldo: "Bayern München ist ein schwieriger Gegner. Noch sehe ich uns noch nicht im Finale, denn Bayern hat eine Mannschaft, die die Champions League gewinnen kann."
Jose Mourinho: "Gegen Bayern wird es nicht leicht. Ich denke, das wird ein großartiges Halbfinale, Madrid ist eine große Mannschaft und ein großer Klub, Bayern ebenso. Ein sehr ruhmreicher Klub und eine Mannschaft, die fußballerisch sehr stark ist. Ich kenne die Mannschaft von 2010 gut, weil ich sie damals studiert habe, und es hat sich nicht allzu viel geändert. Wir müssen unsere Arbeit erledigen, um auf das Spiel richtig vorbereitet zu sein."
...zu den Stärken der Bayern: "Bayern ist eine Mannschaft, die 75 Prozent der deutschen Nationalmannschaft stellt und hat dazu mit Arjen Robben und Franck Ribery zwei Ausländer im Kader, die zu den besten Spielern der Welt zählen. Mehr muss man dazu nicht sagen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Jose Mourinho ändert seine Startelf im Vergleich zum Hinspiel auf fünf Positionen. Varane spielt in der Innenverteidigung neben Pepe, Sergio Ramos rückt dafür auf die rechte Seite. Marcelo ersetzt Coentrao auf der linken Abwehrseite. Granero und Sahin bilden die Doppelsechs. Außerdem darf Kaka für Özil ran und Hamit Altintop feiert auf der rechten Seite sein Champions-League-Startelf-Debüt.
Auch Gäste-Coach Jovanovic tauscht vierfach: der Spanier Pardo steht für Chiotis im Tor, für die verletzten Marcelo Oliveira und Trockovski spielen Kaka und Marcinho. Zudem kehrt Manduca nach Gelbsperre zurück ins Team.
20.: Nach einer Ecke von links hat Pardo schon wieder Probleme, den Ball festzuhalten. Im Nachfassen hat er ihn dann aber sicher.
26., 1:0, Ronaldo: Marcelo schlägt eine scharfe Flanke von links in den Fünfer, wo erst Higuain verpasst, dann aber Ronaldo am langen Pfosten locker einnetzt.
37., 2:0, Kaka: Kaka bekommt den Ball auf links von Marcelo, schaut kurz und zaubert die Kugel dann aus 25 Metern halblinks rechts oben in den Winkel. Traumhaft!
41.: Kaka mit dem nächsten Versuch: Dieses Mal aus 16 Metern halblinks - Pfosten!
49.: Altintop passt von links nach innen und Granero versucht es aus 25 Metern zentral - Pardo hält sicher.
67., 2:1, Manduca: Marcinho zu Ailton und der direkt nach vorne rechts in den Lauf von Manduca, der souverän aus 15 Metern halbrechts flach ins linke Eck abschließt.
78., 3:1, Ronaldo: Ronaldo haut einen Freistoß von der linken Seite Richtung Tor, Pardo verschätzt sich komplett und der Ball senkt sich ins Netz. Torwartfehler!
80., 4:1, Callejon: Callejon zieht von links nach innen und versenkt den Ball im kurzen Eck.
82., 4:2, Solari: Adorno geht im Real-Strafraum im Zweikampf mit Altintop zu Boden und Schiedsrichter Rocchi zeigt auf den Punkt. Solari verlädt Casillas und schiebt rechts unten ein.
84., 5:2, Di Maria: Di Maria überlupft Pardo mit links aus 17 Metern.
Fazit: Real hatte APOEL über die gesamte Spielzeit im Griff. Defensiv nicht gefordert, tat sich das Starensemble lange Zeit schwer, das massive Abwehrbollwerk der Zyprer zu durchdringen. In der zweiten Halbzeit lieferte Real eine über weite Strecken lustlose Vorstellung ab.
Der Star des Spiels: Paulo Jorge. Der portugiesische Innenverteidiger von APOEL verlor nach einem Zusammenprall mit einem Mannschaftskollegen zwei Zähne und zog sich anschließend an der Seitenlinie den dritten selbst. Um den Auftritt im Santiago Bernabeu weiter zu genießen, verzichtete er auf eine Auswechslung. Großen Respekt!
Der Flop des Spiels: Urko Pardo. Der spanische Keeper, der der Nachwuchsabteilung des FC Barcelona entspringt, durfte in seinem Geburtsland für den Elfmeterhelden aus dem Achtelfinale, Chiotis, ran und erlebte eine unglückliche Rückkehr. Strahlte das gesamte Spiel über Unsicherheit aus und patzte beim Freistoßtreffer von Ronaldo.
Der Schiedsrichter: Gianluca Rocchi aus Italien. Der Unparteiische hatte mit der leicht zu leitenden Partie keine Probleme. Die einzige knifflige Situation in der ersten Halbzeit, Ramos' Grätsche als letzter Mann gegen Ailton, bewertete er richtig und machte auch sonst einen sicheren Eindruck. Korrekt auch sein Elfmeterpfiff gegen Real. Souveräne und unauffällige Leistung in einem fairen Spiel.
Analyse: Real Madrids B-Elf begann druckvoll gegen sich in der eigenen Hälfte einigelnde Zyprer. Vor allem Marcelo schaltete sich mangels Defensivaufgaben immer wieder in die Offensive ein und lenkte als dritter Sechser das Spiel der Königlichen.
APOEL bemühte sich vorwiegend um Stabilität in der Defensive und zeigte gerade zu Beginn keine Anstalten, auch offensiv am Spiel teilnehmen zu wollen. Nikosia postierte sich teilweise mit acht Mann um den eigenen Strafraum und wagte sich erst in der elften Minute erstmals über die Mittellinie. Real biss sich an der massiven Abwehr zunächst die Zähne aus und tat sich schwer, gefährliche Torsituation herauszuspielen. Marcelos Flanken waren noch das gefährlichste Mittel von Real.
Nach einem Eckball hatte Real dann Glück, als APOEL mit einem Konter erstmals so etwas wie Offensive entwickelte, und Ailton nach einem Steilpass gerade noch von Sergio Ramos im eigenen Strafraum abgegrätscht wurde.
Danach zog Real aber das Tempo an. Immer wieder angetrieben von Marcelo knackte Ronaldo nach einer schönen Ballstafette über den Brasilianer erstmals das Bollwerk. Auch nach dem Führungstreffer belagerte Real in Handball-Manier den Strafraum der Zyprer, bis es Kaka zu bunt wurde und er den Ball aus 25 Metern in den Winkel donnerte.
Auch nach der Pause kein verändertes Bild. Real kontrollierte die Partie nach Belieben, ohne dabei aufs Ganze zu gehen. Zwar traute sich APOEL jetzt doch das ein oder andere Mal über die Mittellinie, gefährlich wurde es für Casillas aber lange Zeit nicht.
Real reduzierte das Tempo weiter und wurde für die Passivität mit dem 2:1 bestraft. Danach entwickelte sich ein für die Zuschauer unterhaltsames Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Als die Kräfte bei APOEL nachließen, öffneten sich die Schleusen und es wurde doch noch ein standesgemäßes Ergebnis.
Real Madrid - APOEL Nikosia: Fakten zum Spiel