Vor 41.182 Zuschauern im Juventus Stadium erzielte Carlos Tevez in der 13. Minute die Führung für die Hausherren. Nur fünf Minuten später glich Marco Reus für den BVB aus. Kurz vor der Pause ging die Alte Dame wieder in Führung, Alvaro Morata markierte das 2:1 (43.).
Bitter für den BVB: Lukasz Piszczek und Sokratis mussten verletzt ausgewechselt werden und sind fürs Derby gegen Schalke fraglich. Juventus beklagt den Ausfall von Spielmacher Andrea Pirlo.
Vor heimischem Publikum bleibt Juventus eine Macht: Satte 47 Pflichtspiele haben die Turiner im eigenen Stadion nicht mehr verloren. Der letzte Klub, der einen Sieg in Turin landete, waren die Bayern im Viertelfinalrückspiel der CL-Saison 2012/13 (2:0).
Reaktionen:
Massimiliano Allegri (Trainer Juventus): "Ich bin absolut zufrieden mit der Leistung. Wir standen gut und beim Gegentor hatten wir Pech, dass Chiellini wegrutscht. Das Ergebnis hätte vielleicht etwas runder sein können. Pirlo wird morgen im Krankenhaus untersucht. Klar, er hat uns gefehlt, aber wir haben eine große Mannschaft, jeder kann ersetzt werden."
Jürgen Klopp (Trainer BVB): "Wenn wir die eine oder andere Situation besser ausspielen und nicht so früh schon hätten wechseln müssen, wäre mehr drin gewesen. Aber wenn Lukasz Piszczek sich nicht schwerer verletzt hat, ist das ein super Abend gewesen. Ein Ergebnis zu holen in Turin, bei dem du mit einem 1:0 zu Hause weiter bist - was willst Du in der Champions League mehr?"
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Vor dem Anpfiff: Bei Juventus gibt es vier Änderungen nach dem 2:1 gegen Bergamo. Für Llorente, Pereyra, Padoin und Caceres (alle Bank) spielen Morata, Vidal, Evra und Lichtsteiner.
Der BVB verändert seine Elf nach dem 3:2 in Stuttgart auf drei Positionen. Für Kampl und Subotic (beide krank) sowie Kagawa (Bank) spielen Immobile, Hummels und Mkhitaryan.
2.: Nach einem Pirlo-Fehlpass schnappt sich Immobile den Ball und fasst sich aus gut 25 Metern ein Herz. Die Kugel senkt sich einen halben Meter über das linke Kreuzeck.
13., 1:0, Tevez: Reus verliert vorne den Ball, Juve kontert über Morata am linken Flügel. Morata wackelt Sokratis aus und schießt aus spitzem Winkel. Weidenfeller lässt abklatschen, Tevez staubt vor Schmelzer ab. Da sah der BVB-Keeper nicht gut aus.
18., 1:1, Reus: Chiellini kann das Leder links am eigenen Sechzehner unbedrängt annehmen, verliert dabei aber die Bodenhaftung. Reus bedankt sich, steuert auf Buffon zu und vollendet aus 15 Metern zielsicher ins linke Eck.
22.: Nach einem langen Schlag legt Tevez die Kugel von der Torauslinie in den Rückraum, wo Sturmpartner Morata lauert und das Leder aus gut 13 Metern halblinker Position rechts am Pfosten vorbeinickt.
27.: Pirlo tritt einen Freistoß nahe der linken Eckfahne in Richtung zweiter Pfosten, wo Schmelzer gegen Chiellini das Nachsehen hat. Glück für die Borussia, dass Chiellini die Kugel knapp über den Querbalken köpft.
32.: Piszczek wird von Pogba gefoult. Für den Polen geht es nicht mehr weiter. Ginter kommt rein, Sokratis rückt auf die Rechtsverteidigerposition.
37.: Die tragende Säule des Juventus-Spiels, Pirlo, muss verletzungsbedingt runter. Für ihn kommt der junge Pereyra.
43., 2:1, Morata: Tevez setzt sich an der Strafraumkante gegen Gündogan durch, nimmt Pogba auf der linken Seite mit. Der Franzose wird dort kaum von Sokratis angegriffen und passt die Kugel quer ins Zentrum. Dort muss Morata mutterseelenallein nur noch den Fuß hinhalten.
46.: Wieder ein verletzungsbedingter Wechsel: Sokratis bleibt mit muskulären Problemen in der Kabine, Kirch kommt als Rechtsverteidiger rein.
54.: Eine Ecke flattert gefährlich an den kurzen Pfosten. Weidenfeller macht keine Anstalten, sich dem Ball durch ein, zwei Schritte anzunähern. Bonucci kommt angeflogen und verpasst den Ball um Zentimeter.
62.: Ginter köpft das Leder direkt vor die Füße von Tevez. Der Argentinier fackelt nicht lange, zimmert aus 13 Metern halblinker Position sofort drauf, gerät aber in Rücklage und verzieht.
71.: Drei Dortmunder lassen Tevez am Rande des Strafraums tun und machen. Der Argentinier setzt zum Drehschuss an, die Kugel zischt hauchzart am linken Pfosten vorbei.
78.: Wieder schauen die Dortmunder nur zu, diesmal Sahin und Aubameyang. Deshalb darf Chiellini nach einem Eckstoß aus elf Metern unbedrängt hochsteigen. Der Italinier setzt seinen Kopfball jedoch etwas zu hoch an.
86.: Pereyra hat links im Strafraum viel Platz und kann ungestört abschließen. Weidenfeller verkürzt den Winkel und sieht zu, wie die Kugel haarscharf am langen Pfosten vorbeikullert.
Fazit: Ein Kampfspiel mit hoher Intensität und vielen Fehlern. Dortmund offensiv mit einigen guten Ansätzen, die aber zu keinen echten Torchancen führten. Juventus offensiv gefährlicher und physisch stark.
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Der Star des Spiels: Alvaro Morata. Beweglich, körperlich stark und flink auf den Beinen. Brachte mit seinem Schuss die Führung zum 1:0 auf den Weg, stand dann beim 2:1 dort, wo ein Stürmer stehen muss.
Der Flop des Spiels: Pierre-Emerick Aubameyang. Lief viel und rieb sich auf, gelingen wollte dem treffsichersten Dortmunder in dieser Saison aber fast gar nichts. Konnte auf dem Flügel nur selten seine Schnelligkeit ausspielen und gewann nur wenige direkte Duelle.
Der Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien). Erwischte keinen guten Start in die Partie und fand auch danach keine Linie. Schmelzers Einsteigen gegen Tevez (2.) war ein klares Foul. Pogba hätte für seinen Tritt gegen Piszczek Gelb sehen müssen (29.), ebenso Vidal gegen Immobile (40.). Dazu mit einigen ausladenden Gesten, die die Akteure zu verwirren schienen.
Das fiel auf:
- Der BVB agierte in einem 4-1-4-1 und lief die Hausherren im Spielaufbau früh an. Juventus griff daher immer wieder auf lange Schläge zurück, um die Dortmunder Pressinglinie und das Mittelfeld zu überspielen.
- Die Borussia eroberte im Laufe der ersten Halbzeit die Spielkontrolle und stand teilweise sehr hoch. Dortmund konnte in Ruhe aufbauen, die Hausherren stellten den BVB erst knapp hinter der Mittellinie.
- Juve verlor zahlreiche Bälle in der Vorwärtsbewegung, Pressing und Gegenpressing funktionierten bei den Gästen ordentlich. Juventus bekam enorme Probleme, die schnellen Dortmunder Kombinationen zu verteidigen und stand zu weit auseinander. Doch wie schon in Stuttgart fehlte dem BVB die Zielstrebigkeit und Genauigkeit beim letzten Pass. Torchancen gab es kaum.
- Die Italiener wurden meist nach klassischen Kontersituationen gefährlich. Die Abwehr der Westfalen zeigte sich dann - besonders bei den beiden Gegentoren - nicht abgestimmt und schlecht gestaffelt. Dortmund war jeweils in Überzahl im eigenen Strafraum, als Juventus die Treffer erzielte.
- In einigen Phasen, vor allem dann in den zweiten 45 Minuten, glich die Partie einem offenen Schlagabtausch. Juventus unterband einige Dortmunder Angriffe mit starker Physis, trug das Konterspiel allerdings nicht mehr so entschlossen vor. Die Hausherren blieben aber bei Standardsituationen gefährlich, Dortmunds Zuordnung passte ein ums andere Mal nicht.
Juventus Turin - Borussia Dortmund: Die Statistik zum Spiel