Halbfinale! Bayern demolieren Porto

Fünf Buden und fünf Mal Feiertraube - der Jubel kannte beim FCB keine Grenzen
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Der FC Bayern steht nach einem überragenden 6:1 (5:0) im Rückspiel gegen den FC Porto im Halbfinale der Champions League. Der Rekordmeister hatte das Hinspiel noch mit 1:3 verloren. Für den FCB bedeutet der Sieg die vierte Halbfinalteilnahme in Serie. Zudem ist es der höchste Erfolg im Europapokal ab dem Viertelfinale.

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Vor 70.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena eröffnete Thiago Alcantara in der 14. Minute den Torreigen.

Jerome Boateng (22.), Robert Lewandowski (27., 40.), Thomas Müller (36.) und Xabi Alonso (88.) sorgten für den fulminanten Heimsieg der Münchener.

Jackson Martinez besorgte Portos Ehrentreffer in der 73. Minute. Es war das erste Heim-Gegentor der Bayern in dieser Champions-League-Saison.

Thomas Müller hat mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 4:0 Mario Gomez (26 Treffer) als besten deutschen Torschützen in der Champions League hinter sich gelassen.

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Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Jetzt ist es einfach, meine Spieler zu lieben. Wir haben anders gespielt als im Hinspiel. Ohne Kampf schaffen wir das nicht, was wir erreicht haben. Vielen Dank an meine Spieler, sie haben mich sehr glücklich gemacht."

Matthias Sammer (Sportvorstand Bayern München): "Wir waren die ganze Zeit mit dem gesamten Team überzeugt von der Mannschaft. Wir wussten, dass wir uns auf sie verlassen können. Wir hatten eine gute Strategie, mit Philipp (Lahm, d. Red.) auf der rechten Seite auch ein Überraschungsmoment. Pep Guardiola ist für den deutschen Fußball und für den FC Bayern ein Segen. Bin stolz, dass wir auch in der kritischen Phase so zusammengehalten haben."

Julen Lopetegui (Trainer FC Porto): "Man muss ihnen einfach gratulieren. Sie haben eine großartige erste Halbzeit gespielt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der FC Bayern tritt im Vergleich zum Hoffenheim-Spiel mit vier Veränderungen an: Für Dante, Weiser, Rode und Gaudino spielen Boateng, Thiago, Alonso und Lahm. Portos Startelf hat fast nichts mit dem letzten Pflichtspiel zu tun: Nur Fabiano und Diego Reyes spielten dort mit, die anderen neun Spieler, die heute in der Startelf stehen, konnten sich ausruhen. Alex Sandro und Danilo sind gesperrt.

10.: Müller zieht von rechts in den Strafraum und hält drauf. Fabiano Freitas lässt dessen Schuss nach vorne klatschen; den Nachschuss setzt Lewandowski an den linken Pfosten.

14., 1:0, Thiago: Götze spielt links Bernat an, der dann zur Grundlinie zieht und präzise in den Fünfer flankt. Thiago hat dort keine Probleme, die Kugel in die Maschen zu köpfen.

22., 2:0, Boateng: Von der rechten Seite flankt Müller stark in die Mitte. Im Rückraum kommt Badstuber mit dem Kopf an den Ball und leitet diesen vors Tor zu Boateng. Er lässt sich diese Chance nicht nehmen und köpft rechts unten ein.

27., 3:0, Lewandowski: Lahm hat Platz auf der rechten Seite, bringt den Ball stark in den Strafraum zu Müller, der mit dem rechten Fuß direkt zum mitgelaufenen Lewandowski weiterleitet. Der Pole wuchtet das Spielgerät dann mit dem Kopf ins Tornetz.

36., 4:0, Müller: Thiago passt bei einem Konter zu Müller, der sich aus etwa 25 Metern einfach mal ein Herz fasst und draufhält. Martins Indi fälscht den eigentlich recht ungefährlichen Schuss entscheidend ab. Fabiano Freitas schaut zwar unglücklich aus, war aber natürlich überrascht von der erheblichen Richtungsänderung des Spielgerätes.

40., 5:0, Lewandowski: Gegen Casemiro tankt sich Müller rechts im Strafraum energisch durch und legt dann in den Rückraum zu Lewandowski. Der Pole wackelt zweimal, lässt Maicon stehen und schießt humorlos links ein.

73., 5:1, Martinez: Mit der ersten Torchance macht der FC Porto das erste Tor. Herrera wird rechts im Strafraum freigespielt. Der Mexikaner flankt in die Mitte, wo Jackson Martinez einnetzt.

77.: Jackson Martinez tankt sich knapp vor dem Strafraum durch und visiert dann mit einem Flachschuss die linke Ecke an. Der Ball zischt ganz, ganz knapp an der Stange vorbei.

88., Gelb-Rote-Karte, Marcano: Marcano grätscht Thiago um und sieht dafür seine zweite Gelbe Karte der Partie.

88, 6:1, Alonso: Den fälligen Freistoß aus etwa 20 Metern Entfernung, aus halblinker Position versenkt Xabi Alonso direkt. Die Kugel schlägt links im Kasten von Fabiano Freitas ein.

Fazit: 45 Minuten genügten dem FC Bayern, dem FC Porto alle Träume zu entreißen.

Der Star des Spiels: Thiago Alcantara. Klar kann man die vielen Ballkontakte, die vielen Pässe, die starke Zweikampfquote und das Tor aufführen, um Thiago zum Star des Spiels zu erklären. Aber das würde ihm nicht genügen: Der Spanier ist ein Spieler, dem es Spaß macht, zuzuschauen. Vor allem, wenn er fit ist, wie an diesem Abend.

Der Flop des Spiels: Fabiano. Portos Torhüter sah ein paar Mal nicht wirklich gut aus, darf das 4:0 und 5:0 ruhig auf seine Kappe nehmen. Der Schlussmann war aber in guter Gesellschaft - denn Normalform erreichte keiner der Gäste aus Portugal. Ganz bitter auch die Vorstellung des Champions-League-Debütanten Diego Reyes.

Der Schiedsrichter: Martin Atkinson (England) ließ gerade in der Anfangsphase zu viel laufen, hätte nach harten Fouls von Herrera und Casemiro auch ruhig mal die Karte auspacken können. Fingerspitzengefühl bewies er bei Quaresmas Aktion gegen Bernat, was aber auch richtig war. Ansonsten hatte der Brite den besten Platz auf dem Rasen.

Das fiel auf:

  • Bayern machte das gut, was Porto zum Hinspiel-Sieg verhalf: ein unermüdliches Forechecking, ein vehementes Nachsetzen und eine sehr erfolgreiche Zweikampfführung. Bayern zwang Porto so zu extrem vielen Fehlern im Aufbau, sodass die Gäste lange Zeit eine unfassbare Quote von nur 60 Prozent erfolgreichen Pässen aufwiesen.
  • Die Münchener nutzten den Ausfall von Portos Außenverteidigung gnadenlos aus. Sandro-Vertreter Martins Indi und Danilo-Vertreter Reyes waren total überfordert. Nicht zufällig brachten die Bayern einige Flanken (wie zum Beispiel vor dem 1:0) von den Außenpositionen.
  • Lopetegui stellte nach der Pause um, nahm Neves ins Zentrum und stabilisierte Porto im Mittelfeld, sodass die Bayern zwar immer noch mehr Spielanteile, aber nicht mehr Torchancen hatten. Folge: Die Bayern schossen bis zur 64. Minute noch alle 3,5 Minuten aufs Tor, ab da nur noch zwei Mal.
  • Guardiola nutzte die zweite Hälfte für ein paar taktische Experimente, stellte kurzzeitig auf 3-5-2 um, final wechselte er wieder zur Viererkette und beorderte Lahm auf die rechte Außenverteidigerposition.

FC Porto - FC Bayern München: Die Statistik zum Spiel

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