Vor 45.959 Zuschauern im ausverkauften Parc des Princes brachte Zlatan Ibrahimovic PSG mit seinem 46. Champions-League-Tor in Führung (39.). Jan Obi Mikel glich mit dem Pausenpfiff aus (45.+1). Der eingewechselte Edinson Cavani schoss PSG in der 78. Minute zum Sieg.
Im dritten Aufeinandertreffen in der K.o.-Phase der Königsklasse in Folge hatte Paris deutlich mehr vom Spiel, konnte sich aber wenig gute Torchancen herausspielen. Torhüter Kevin Trapp bewahrte Paris mit zwei starken Paraden gegen Diego Costa vor einem Rückstand.
Das Rückspiel findet am 9. März an der Londoner Stamford Bridge statt.
Die Reaktionen:
David Luiz (PSG): "Es war ein knapper Sieg, aber immerhin ein Sieg. Wir haben alles reingeworfen und genug Chancen für mehr Tore. Aber wir reisen mit einem guten Gefühl zum Rückspiel nach London."
Guus Hiddink (Trainer Chelsea): "Das Resultat ist negativ, durch das Auswärtstor haben wir aber noch alle Chancen. Es tut trotzdem weh, weil meine Mannschaft sehr engagiert gespielt hat gegen ein Team, das offensiv sehr viel Qualität hat. Wir hätten aber ein bisschen mehr für Entlastung sorgen müssen."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Beim 0:0 gegen Lille ließ PSG-Coach Blanc im großen Stil rotieren. Gegen Chelsea kehren Thiago Silva, Maxwell, Motta, Lucas, Verratti und Ibrahimovic in die Startelf zurück. Es fehlt der suspendierte Aurier.
Bei Chelsea fehlt Kapitän Terry wegen einer Oberschenkelverletzung, für ihn rückt der Ex-Augsburger Baba Rahman in die Viererkette auf die Linksverteidigerposition. Azpilicueta geht dafür nach rechts und Ivanovic in die Innenverteidigung neben Cahill. Für den gesperrten Matic spielt Obi Mikel im defensiven Mittelfeld.
23.: Willian flankt unbedrängt von links auf den langen Pfosten. Luiz verschätzt sich und Costa hat freie Bahn. Doch Trapp fährt gegen den Kopfball aus drei Metern die rechte Hand aus und lenkt die Kugel an die Latte. Ganz stark vom deutschen Keeper.
33.: Flanke von rechts, Cahill schaut zu, wie Ibrahimovic fünf Meter vor dem Tor völlig frei hochsteigt. Doch schlechtes Timing beim Schweden: Er trifft den Ball zu früh, der Aufsetzer ist harmlos.
39., 1:0, Ibrahimovic: Freistoß PSG. Zentrale Position, 17 Meter vor dem Tor. Ibra zieht durch, Mikel fälscht leicht ab und unten rechts schlägt's ein. Keine Chance für Courtois.
45.+1, 1:1, Mikel: Ecke Willian von rechts. Am kurzen Fünfereck verlängert Costa im Kopfballduell mit Ibrahimovic in die Mitte, wo Mikel völlig blank steht und die Pille aus sechs Metern ins rechte untere Eck huft.
49.: Willian steckt den Ball klasse für Costa durch, der über links im Strafraum allein vor Trapp auftaucht. Doch der Keeper bleibt lange stehen und verkürzt den Winkel, sodass Costa den Ball aus kurzer Distanz nicht an ihm vorbeikommt.
61.: Lucas tankt sich nach Ibra-Querpass durch und dringt in den 16er ein. Schuss aus 13 Metern, Courtois ist rechtzeitig unten und pariert.
64.: Di Maria flankt den Ball von links ins Zentrum. Dort steigt Ibrahimovic am höchsten, bekommt den Ball aber nicht aufs Tor. Stattdessen landet er sechs Meter vor dem Kasten vor den Füßen von Matuidi. Der zieht sofort ab, trifft aber nur Ivanovic, der sich mutig hineinwirft.
78., 2:1, Cavani: Di Maria sieht Cavani starten und hebt den Ball über die Chelsea-Viererkette in den Lauf des Uruguayers. Der tunnelt Courtois aus spitzem Winkel und der Ball landet im Netz.
Fazit: Verdienter Sieg für Paris. Die Gastgeber waren 90 Minuten aktiv und drängten auf den Siegtreffer. Chelsea sorgte für zu wenig Entlastung, hätte aber aufgrund Costas Chancen mehr erreichen können.
Der Star des Spiels: Edinson Cavani. Schmorte 74 Minuten lang auf der Bank, startete dann vier Minuten später im perfekten Moment beim Pass von di Maria und erzielte das so wichtige 2:1 für PSG.
Der Flop des Spiels: Diego Costa. Der Spanier bereitete zwar das 1:1 per Kopf vor, vergab aber die beiden dicksten Torchancen des Spiels, als er jeweils an Trapp scheiterte. Außerdem gewann er nur 18 Prozent seiner Zweikämpfe.
Der Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien). Griff in der 19. Minute nach dem üblen Tritt von Ibrahimovic gegen Mikel erstmal durch und zeigte dem Schweden eine völlig verdiente Gelbe Karte. Die Karten für Mikel, Luiz, Lucas und Pedro waren ebenfalls korrekt. Insgesamt eine starke Leistung von Velasco Carballo.
Das fiel auf:
- Paris legte ein enormes Tempo vor. Chelseas Viererkette wurde hoch gepresst, schnelle Ballgewinne für die Franzosen waren die Folge. Die extrem beweglichen Lucas, Matuidi, di Maria und Verratti rochierten permanent und waren für die etwas träge Blues-Defensive kaum zu fassen. Zudem musste sich die umgebaute Viererkette der Gäste erst finden.
- Paris spielte im Angriff variabel. Ibrahimovic ließ sich oft fallen und verteilte die Bälle auf die schnellen Außen, viele Angriffe wurden über die Flügel zu Ende gespielt. Weil Chelsea aber peu a peu Zugriff bekam, musste PSG immer wieder aus der zweiten Reihe abschließen.
- Hiddinks Maßnahme, mit Pedro und Fabregas zwei offensiv orientierte Spieler auf die Halbpositionen hinter Hazard und Willian zu stellen, zahlte sich mit der Zeit aus. Die Blues kamen drei, vier Mal durch und hatten durch Costa in der ersten Halbzeit und kurz nach der Pause dicke Torchancen.
- Paris hielt bis zum Schlusspfiff das Tempo hoch, agierte aber im letzten Drittel zu überhastet. Das Kollektiv der Franzosen funktionierte und in diesem Fall war es di Maria, der mit einem genialen Pass die Entscheidung herbeiführte.
PSG - Chelsea: Daten zum Spiel