- Chelsea ging durch Raheem Sterling kurz vor der Pause verdient in Führung (43.). Unmittelbar nach der Halbzeit traf Kai Havertz per Handelfmeter zum 2:0 (53.). Zwei Minuten zuvor hatte er nur den Pfosten getroffen, doch der Strafstoß wurde wiederholt, da vor der Ausführung zu viele Spieler beider Mannschaften in den Strafraum gelaufen waren.
- Beim BVB musste der zuletzt so formstarke Julian Brandt bereits nach fünf Minuten mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Hier geht's zur Meldung.
Das Spiel begann mit zehnminütiger Verspätung. Den Grund dafür lest Ihr hier.
- Nach zuvor zehn Pflichtspielsiegen in Folge steht für Dortmund somit die erste Niederlage im Jahr 2023.
- Jude Bellingham bestritt sein sechstes Startelfspiel in der K.o.-Runde der CL. Kein englischer Spieler stand vor seinem 20. Geburtstag in der K.o.-Runde der Königsklasse öfter in der ersten Elf (Trent Alexander-Arnold auch 6-mal).
FC Chelsea - BVB: Die Analyse
Dortmund startete mit drei schnellen Ballverlusten und der Hiobsbotschaft von Brandts Ausfall in die ersten sechs Minuten. Das Momentum lag klar auf Seiten Chelseas, die Blues standen hoch und pressten sehr früh, was dem nervösen und unsaubereren BVB mächtig Probleme bescherte. Anschließend griffen die Gäste vermehrt auf lange Bälle zu Haller zurück, um das Pressing zu überspielen und sich eigene Ballbesitzphasen zu erspielen.
In einer von vielen kleinen Fouls und Unterbrechungen geprägten Halbzeit half dies der Borussia, um ein Mehr an Ballbesitz anzuhäufen. Doch mit der Kugel tat sich Dortmund ziemlich schwer, um ohne Brandt oder den schnellen Karim Adeyemi Tempo und Tiefgang zu erzeugen und Chancen zu kreieren.
Chelsea dagegen überbrückte im Konterspiel das Mittelfeld zügig und fand auf Dortmunds defensiven Außen sowie im Rücken der Mittelfeldspieler meist viel Platz vor. Der starke Havertz konnte sich seiner engen Bewachung durch Can immer wieder entziehen und initiierte viele gefährlichen Szenen - darunter seinen Pfostenschuss (28.) und die hoch verdiente Führung. Das Torschussverhältnis zur Pause betrug 11:2.
Halbzeit zwei begann mit einem strittigen Elfmeterpfiff für Chelsea, der Wiederholung des von Havertz verschossenen Strafstoßes (siehe den Punkt "Der Schiedsrichter") und schließlich des 0:2 aus Dortmunder Sicht. Die Engländer zwar in der Folge oft die Sieger in den entscheidenden Zweikämpfen im Mittelfeld, doch sie zogen sich auch deutlich zurück. Das eröffnete dem BVB, der mit Bynoe-Gittens für Özcan Schnelligkeit einwechselte und offensiver wurde, Räume in Ballbesitz.
Durch das Überladen des Zentrums kamen die Westfalen so zwischenzeitlich zu guten Abschlüssen. Wirklich konstant gelang das dem BVB jedoch nicht, da Chelsea es durch das eigene, stets gefährliche Konterspiel gut verstand, Dortmund keinen Rhythmus aufnehmen zu lassen. Am Ende blieben die Versuche der Gäste, die Verlängerung zu erzwingen, erfolglos.
FC Chelsea - BVB: Die Aufstellungen
Chelsea: Kepa - Fofana, Koulibaly, Cucurella - James, Kovacic (83. Pulisic), Fernandez (87. Zakaria), Chilwell - Sterling (83. Loftus-Cheek), Havertz, Joao Felix (67. Gallagher).
Dortmund: Meyer - Wolf, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro - Can - Brandt (5. Reyna), Bellingham, Özcan (64. Bynoe-Gittens), Reus - Haller (77. Malen).
FC Chelsea - BVB: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Sterling (43.), 2:0 Havertz (53., Handelfmeter)
Der Star des Spiels: Kai Havertz (FC Chelsea)
Die BVB-Abwehr bekam den Nationalspieler besonders in den ersten 45 Minuten zu keinem Zeitpunkt in den Griff. Immer wieder setzte Havertz seine Mitspieler überragend in Szene - so auch beim 1:0 für die Blues, als er Vorlagengeber Ben Chilwell per Hacke bediente. In der 38. Minute verhinderte eine knappe Abseitsstellung, dass er vorerst nicht selbst auf der Anzeigetafel auftauchte. Behielt bei seinem zweiten Versuch vom Punkt aber die Nerven, obwohl er kurz zuvor den Pfosten traf.
Der Flop des Spiels: Raphael Guerreiro (BVB)
In der Defensive häufig überfordert und zu selten auf seinem Posten. Dazu mit einer schwachen Passquote, zahlreichen Ballverlusten und etlichen schlechten Entscheidungen. Nach vorne sah er gegen Reece James zudem kaum Land.
Der Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)
Durchaus großzügige Auslegung, Cans Schubser bei Havertz' Abschluss im Dortmunder Strafraum nicht als Foul zu werten (8.). Korrekte Entscheidung, das Tor von Havertz (38.) abzuerkennen, da Sterling zuvor im Abseits stand. Überstimmte sich nach Blick auf die Bilder selbst, als er Chelsea den Elfmeter wegen Wolfs Handspiel zusprach (49.) - eine strittige Entscheidung, da sich der Dortmunder wegdrehte und sein Arm eng angelegt ohne Spannung angeschossen wurde. Regelkonform dagegen, den Strafstoß wiederholen zu lassen, weil Spieler beider Mannschaften vor der Ausführung in den Strafraum gelaufen waren. Dabei spielt es keine Rolle, dass mit Chilwell ein Blues-Spieler der erste war, der den Sechzehner betrat. Richtig war es, das vermeintliche 3:0 von Gallagher wegen Sterlings Abseitsstellung abzuerkennen (75.).