Vor 65.607 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Signal Iduna Park in Dortmund erzielten Lukas Podolski (9.) und Michael Ballack (28.) die Tore für eine in der ersten Halbzeit teilweise wie entfesselt aufspielende DFB-Elf. Andrej Arschawin gelang in der 51. Minute lediglich noch der Anschlusstreffer für die starken Russen.
Durch den Sieg ist Deutschland jetzt in der Qualifikationsgruppe 4 mit sieben Punkten alleiniger Tabellenführer.
Das Spiel gegen Russland in der SPOX-Analyse
Bundestrainer Joachim Löw vertraute dem bewährten 4-4-2 gegen das russische 4-1-4-1 mit Thomas Hitzlsperger als zentralem Abräumer auf der Sechs und Lukas Podolski als zweite Spitze neben Miroslav Klose. Dazu gab Rene Adler sein Debüt im DFB-Tor.
Die deutsche Mannschaft in der SPOX-Einzelkritik:
Rene Adler: Der Leverkusener legte ein beherztes Debüt im DFB-Dress hin. Am Anfang war ihm die Nervosität ein wenig anzumerken - er zeigte eine leichte Unsicherheit bei einem Schuss von Syrianow (20.). Als es in der zweiten Halbzeit aber immer brenzliger wurde, war Adler ein sicherer Rückhalt. Am Ende ein paar starke Paraden gegen Pogrebniak, der allerdings immer im Abseits stand. Note 2
Philipp Lahm: Starke Partie offensiv, sehr starkes Tandem mit Trochowski. Defensiv mit einigen Wacklern, initiierte mit Trochowski aber jede Menge gefährliche Angriffe über die linke Seite. Die 52. Minute und sein böser Schnitzer beim Ballverlust vor dem 1:2 bedeuteten aber den Bruch im deutschen Spiel. Note 3
Heiko Westermann: Sehr konzentrierte Vorstellung des Schalkers auf seiner Lieblingsposition. Starke Übergabe der einzigen nominellen Spitze Pogrebniak mit Mertesacker - daran hatte es beim 3:3 in Finnland zusammen mit Tasci noch am meisten gehapert. In der Offensive mit einigen fulminanten Antritten und guten Chancen nach Standards. Note 2
Per Mertesacker: Unauffällige, aber solide Partie. Machte einige Male durch gelungenes Stellungsspiel den Passweg in die Tiefe zu und vereitelte so kaum sichtbar einige gute Gelegenheiten der Russen. Traf zum Glück im Bodenkampf nicht zu oft auf einen der wuseligen kleinen Russen und war im Kopfballspiel gegen Progrebniak über jede Zweifel erhaben. Note 3
Arne Friedrich: Enorme Probleme mit Schirkow oder dem aufrückenden Janbajew auf der rechten Seite. Stellungsfehler kombiniert mit Stockfehlern ergaben gegen diese beiden eine explosive Mischung. Fand nur langsam in die Partie und traute sich im Laufe des Spiels sogar ein paar Mal zaghaft über die Mittelinie. Dennoch gilt weiter: offensiv nur bedingt zu gebrauchen. Note 4
Piotr Trochowski: Bekam erneut die Bewährungschance im linken Mittelfeld und nutzte diese zum ersten Mal auch gegen einen starken Gegner. Starke Dribblings, starke Flanken. Ging immer wieder mit Zug auf den Gegenspieler zu und hatte in der 62. Minute Pech mit einem Lattenknaller. Sehr gefährliche Standards. In der 83. Minute für Frings ausgewechselt. Note 2
Bastian Schweinsteiger: Wie in den letzten Partien mit ein paar Anlaufschwierigkeiten. Wurde auf der rechten Seite im Offensivspiel aber auch kaum von Friedrich unterstützt. Die überragende Vorarbeit vor dem 2:0 durch Ballack sprengte Schweinsteigers Ketten. Von da an lief es besser beim Münchener. Hatte in der zweiten Halbzeit mit Schirkow und Dzagojew einiges zu tun und fand deshalb nicht mehr so oft den Weg in die Offensive. Note 3
Michael Ballack: Sehr gute Körpersprache von Beginn an. Gewann im zentralen Mittelfeld zusammen mit Hitzlsperger die entscheidenden Zweikämpfe und hatte die kritische Zone so fest im Griff. Half immer wieder geschickt zum Doppeln aus. Offensiv mit einigen Highlights, allen voran natürlich das 2:0. Note 2
Thomas Hitzlsperger: Sehr guter Stabilisator im defensiven Mittelfeld. Überzeugte durch eine schlichte, aber effektive Defensivarbeit und gelegentliche Geistesblitze im Spielaufbau. Erst mit dem zur Pause eingewechselten und deutlich offensiveren Dzagojew hatte Hitzlsperger einige Probleme. Note 3
Lukas Podolski: Überragende Partie! Sein frühes 1:0 war der Starschuss für eines seiner besten Spiele im DFB-Dress. Immer anspielbar, mit guter Ballverarbeitung und einem immensen Drang zum Tor. Hatte alleine in der ersten Halbzeit noch zwei dicke Chancen zu weiteren Treffern. Auch wenn er in der zweiten Halbzeit etwas abbaute: Note 1
Miroslav Klose: Fiel im Vergleich zu Podolski etwas ab. Vor allem, weil er mehr in der Defensive rackerte und sich öfter mal ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Torszenen waren beim Münchener Mangelware. In der 71. Minute für Gomez ausgewechselt. Note 3
Mario Gomez: Kam in der 71. Minute für Klose. Hatte kaum Szenen, obwohl er oft den richtigen Laufweg wählte. Erkämpfte sich immerhin ein paar Bälle durch feinen Einsatz. Note 3
Torsten Frings: Kam in der 83. Minute für Trochowski. Einzige Aufgabe: die Defensive im Zentrum stärken. Das tat er auch. Keine Note
Simon Rolfes: Kam in der Nachspielzeit für Hitzlsperger. 23 Sekunden Spielzeit, null Ballkontakte. Keine Note
Die Qualifikationsgruppe 4 im Überblick
