Die Bundesligisten müssen ihre Spieler nicht für die U-20-WM (25. September bis 16. Oktober) in Ägypten abstellen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs am Donnerstag zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den Bundesliga-Managern der betroffenen Vereine in Frankfurt am Main.
"Da die Klubs in dieser wichtigen Phase der Saison ihre Spieler nicht abstellen, werden wir als Europameister in Ägypten leider nicht mit der Top-Besetzung antreten können. Angesichts unserer hohen Ansprüche ist dies eine ganz bittere Konstellation", erklärte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer.
Als erste Reaktion hat Trainer Horst Hrubesch einen für die kommende Woche geplanten Lehrgang mit einem vorläufigen 28-köpfigen Aufgebot abgesagt.
DFB klagt über FIFA
Der DFB gab die Schuld für die verfahrene Situation an die FIFA weiter, die die Endrunde wegen der Witterungsbedingungen in Ägypten mitten in der Saison und nicht wie gewohnt in der Sommerpause durchführen lässt.
"Dieser Vorfall ist für uns ein Anlass, offiziell an FIFA und UEFA heranzutreten, damit eine solche Konstellation bei künftigen Turnieren nicht mehr eintritt, sondern diese Wettbewerbe durch den internationalen Terminkalender geschützt werden", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.
"Klare Regelungen müssen her"
"Nach Olympia 2008 hat die FIFA uns erneut und unnötig vor große Probleme gestellt. Daher müssen für die Zukunft klare Regelungen her", meinte DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus, der in diesem Zusammenhang im Interview zudem den fehlenden Einfluss des DFB in den Gremien der FIFA bemängelt hatte.
Im Zeitraum der U-20-WM finden mindestens zwei Bundesligaspiele, ein Spieltag im DFB-Pokal sowie in der Champions- und der Europa League statt.
In einem Rundschreiben vom 31. Juli 2009 hatte der Fußball-Weltverband FIFA deutlich gemacht, dass keine Abstellungspflicht besteht.
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