Deutsche U-21: EM-Ticket fast utopisch

SID
Timo Gebhart, DFB, U 21, Deutschland, Island
© Getty

Nach dem unglücklichen 2:2 gegen Island liegt die deutsche U-21-Nationalmannschaft mit nur acht Punkten nach fünf Spielen abgeschlagen auf Platz drei der EM-Quali-Gruppe E. Die EM 2011 in Dänemark rückt in weite Ferne.

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Acht Monate nach dem EM-Triumph von Schweden kam die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Island nur zu einem 2:2 (1:1) und bleibt Dritter der Qualifikationsgruppe E.

Aus den letzten drei Spielen bei Spitzenreiter Tschechien (15 Punkte aus 5 Spielen), dem Zweiten Island (13 aus 6) und gegen Nordirland benötigen die DFB-Junioren (8 aus 5) nun drei Siege, um noch realistische Chancen auf die Endrunde zu haben.

Nur die zehn Gruppensieger und die vier besten Zweiten qualifizieren sich für die Endrunde im nächsten Jahr in Dänemark, wo wiederum die drei europäischen Tickets für die Olympischen Spiele 2012 in London vergeben werden.

Schieber und Gebhart treffen

Es wäre das sechste olympische Fußball-Turnier in Folge ohne deutsche Beteiligung. Die beiden Stuttgarter Timo Gebhart (10.) und Julian Schieber (50.), der sein fünftes Tor im sechsten Einsatz für die U21 erzielte, hatten die DFB-Elf am Dienstag in Magdeburg zweimal in Führung gebracht.

Kolbeinn Sigthorsson vom AZ Alkmaar nach einem groben Schnitzer von Holger Badstuber (Bayern München/13.) und Bjarni Thor Vidarsson (77.) gelang aber jeweils der Ausgleich.

Dramatische Schlussphase

Den möglichen Siegtreffer vergab gleich zwei Mal Gebhart (90. und 90.+3) in einer wahnsinnig dramatischen Schlussphase.

Zunächst lenkte ein isländischer Verteidiger seinen Schuss auf das leere Tor noch gegen den Pfosten. Drei Minuten später schlug Vidarsson einen Schlenzer des Stuttgartes noch von der eigenen Torlinie.

Da der gebürtige Magdeburger Marcel Schmelzer bei seinem Heimspiel ebenso zunächst auf der Bank saß wie der etatmäßige Stammkeeper Tobias Sippel (Platzwunde am Auge), standen beim Anpfiff in Daniel Schwaab und Kapitän Benedikt Höwedes nur noch zwei Europameister von 2009 auf dem Platz.

Sechs Verletzte fehlten

Insgesamt fehlten Adrion elf vom Alter zugehörige Akteure. Fünf von ihnen - Mesut Özil, Marko Marin, Jerome Boateng, Thomas Müller und Toni Kroos - gehören zum Aufgebot des A-Teams gegen Argentinien, sechs weitere fehlten verletzt.

Die 4820 Zuschauer sahen vom Anpfiff weg eine lebhafte und interessante Partie. Die mit fünf Offensivkräften angetretene DFB-Elf spielte couragiert nach vorne, und auch die vom Ex-Bundesligaprofi Eyjölfur Sverisson trainierten Nordeuropäer versteckten sich keineswegs.

Zwei schnelle Tore

Prompt fielen auch zwei schnelle Tore. In der 23. Minute hätte Badstuber sein Missgeschick vom Ausgleich fast wettgemacht, sein Treffer aus kurzer Distanz wurde wegen einer Abseitsstellung aber zurecht nicht anerkannt.

Falsch war dagegen die Entscheidung des griechischen Schiedsrichters Michael Daloukas, nach einem Foul am Mainzer Andre Schürrle im Strafraum nicht auf Elfmeter zu entscheiden (43.).

Insgesamt litt nach dem Gegentor aber der Spielfluss bei den Gastgebern, die zwar engagiert blieben, gegen die kantigen und groß gewachsenen Isländer aber fast ausschließlich mit langen Bällen agierten.

Nach der Pause versuchten es die deutschen Junioren öfter über die Flügel, Schiebers Treffer fiel aber aus dem Gewühl heraus.

Seite zwei: Das Spiel zum Nachlesen im Ticker