Nach der laut gewordenen Kritik spürt Theo Zwanziger nach eigenen Angaben weiter die Rückendeckung des DFB. Spekulationen um seine mögliche Ablösung wies der DFB-Präsident zurück.
Der im Fall Manfred Amerell stark in die Kritik geratene DFB-Präsident Theo Zwanziger spürt vor der Präsidiumssitzung am Freitag nach eigener Aussage weiter Rückendeckung.
Spekulationen, wonach DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach an einer Ablösung von Zwanziger und einer Inthronisierung von Franz Beckenbauer als DFB-Boss arbeite, wies Zwanziger vehement zurück.
"Niemand wird es schaffen, einen Keil zwischen Wolfgang Niersbach und mich zu treiben. Zwischen uns passt kein Blatt Papier", sagte Zwanziger der "Frankfurter Rundschau". Niersbach hatte öffentlich bislang zu Zwanziger gestanden. "Die von Herrn Amerell gegen den Verband und unseren Präsidenten Theo Zwanziger erhobenen Vorwürfe sind völlig absurd", hatte Niersbach zuletzt erklärt.
Zwanziger in der Kritik
Zwanziger steht wegen der Aufarbeitung der Affäre um den zurückgetretenen früheren Schiedsrichterbeobachter Amerell, der von FIFA-Referee Michael Kempter sowie drei anonymen Unparteiischen der sexuellen Belästigung beschuldigt wird, in der Kritik.
Zwanziger hatte sich früh auf die Seite von Kempter geschlagen, dessen Glaubwürdigkeit durch Amerell inzwischen stark erschüttert wurde.
Zudem warf Amerell Zwanziger vor, dass er die Angelegenheit nicht verbandsintern geregelt und stattdessen "Menschen auf dem Altar seines Amtes ans Messer geliefert" habe.
Weitere Baustellen beim DFB
Der Fall Amerell ist gut drei Monate vor Beginn der WM in Südafrika nicht die einzige Baustelle für den DFB.
Auch der Wett- und Manipulationsskandal hält den Verband weiter in Atem, nachdem am Montag die Zweitligapartie vom 8. Februar zwischen 1860 München und Rot Weiss Ahlen (0:1) in den Fokus gerückt ist.
Zudem gab Zwanziger bei der gescheiterten Vertragsverlängerung von Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff nach Meinung zahlreicher Experten kein gutes Bild ab.