Sind zwei Stürmer heute die bessere Variante?

Von Für SPOX in Südafrika: Stefan Rommel
Mesut Özil wird gegen Ghana, egal auf welcher Position, eine Schlüsselrolle einnehmen
© Getty
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Das Endspiel naht und Deutschland zittert mit der Nationalmannschaft. Heute geht es für die Mannschaft von Joachim Löw gegen Ghana um Alles oder Nichts (20.15 Uhr im LIVE-Ticker und auf Sky).

Was passiert im 4-4-2: Drei Fragen drängen sich auf: Was geschieht mit Özil? Wer stürmt neben Cacau? Und wäre das 4-4-2 wirklich die bessere Lösung?

Özil müsste vor der Doppel-Sechs auf einen der beiden Flügel ausweichen, vermutlich auf links. Das hat er auch schon im Verein gespielt, allerdings wird er dadurch vieler seiner Stärken beraubt. Der Bremer braucht Freiheiten in alle Richtungen und würde seine Passgenauigkeit und Übersicht nur rudimentär einsetzen können.

Der erste Gedanke an einen Sturmpartner von Cacau führt zu dessen altem Stuttgarter Nebenspieler Gomez. Nur ist der noch gar nicht im Turnier, Gomez spielte nach seinen beiden Einwechslungen bisher eher glücklos. Kießling ist zu weit weg von der Mannschaft und passt ebenso wenig zu Cacau wie Podolski.

Voting: 4-2-3-1 oder 4-4-2? Wie soll Deutschland gegen Ghana spielen?

Für das System spricht die Tatsache, dass Deutschland mit zwei echten Stürmern Druck machen kann, sowohl offensiv als auch defensiv. Ghanas Spieler offenbarten gegen Australien erhebliche Probleme, wenn sie früh und nachhaltig gestört wurden. Die Folge waren gefährliche Ballverluste tief in der eigenen Hälfte.

Dagegen sprechen aber deutlich mehr Faktoren, unter anderem auch, dass Deutschland dann gegen die drei offensiven Mittelfeldspieler des Gegners nur Schweinsteiger und Khedira stellen könnte.

Das muss Deutschland machen: Druck von Beginn an! Kein Taktieren, kein Zögern, schnell für klare Verhältnisse auf dem Platz sorgen. Deutschland spielt nicht nur gegen elf Ghanaer, sondern auch 75.000 Afrikaner im Stadion, die "ihre" letzte Mannschaft mit Chancen auf das Achtelfinale nach vorne tröten werden.

Den Ball schnell machen! Ghana verliert bei flüssigen und schnellen Kombinationen und wenn die Defensive ins Laufen kommt gerne den Überblick. Dazu müssen die Zuspiele hart und präzise kommen, die Positionen in der Offensive gut besetzt sein.

Özil kommt hierbei erneut eine andere zentrale Rolle zu. Gegen den routinierten Stankovic hatte er große Probleme, ins Spiel zu finden. Der Serbe ließ sich von der deutschen Mannschaft nicht aus seiner Position im Zentrum locken, Özil kam deshalb nie hinter die Mittelfeldlinie der Serben. Der Bremer muss sich besser und vor allem cleverer bewegen als zuletzt gegen Serbien.

Abschlüsse suchen! Kingson lieferte sich in der vergangenen Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Serbiens Torhüter Vladimir Stojkovic bei Wigan Athletic - um die Nummer drei im Tor. Eigentlich unglaublich, dass eine Fußball-Nation wie Ghana keinen besseren Torhüter für eine WM-Endrunde nominieren kann.

Deutschland muss ihn mit Schüssen nur so zudecken. Kingson ist die große Schwachstelle im Team der Afrikaner.

Aber auch die Chancenverwertung muss deutlich besser werden als zuletzt. Gegen Australien und Serbien vergab die deutsche Mannschaft Chancen im Überfluss. Da muss deutlich mehr Killerinstinkt her.

Impulse von der Bank! Gegen Serbien waren die Wechsel Rohrkrepierer. Da muss diesmal deutlich mehr Feuer kommen - ganz egal, wer eingewechselt wird.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Ghana: Kingson - Paintsil, Vorsah, John Mensah, Sarpei - Annan, Boateng - Tagoe, Asamoah, Ayew - Gyan

Deutschland: Neuer - Lahm, Mertesacker, Friedrich, Boateng - Khedira, Schweinsteiger - Müller, Özil, Podolski - Cacau

Schiedsrichter: Carlos Simon (Brasilien)

Teil 1 der Taktik-Analyse: So spielt Ghana