"Das ist ja immer auch eine Frage des Erfolgs. Dann ist entscheidend, wie ich mich fühle. Ob ich noch brenne auf den Job, ob ich Visionen habe", sagte Löw der "Welt am Sonntag". Im Hinblick auf den möglichen Erfolg stehen die Chancen auf einen Verbleib Löws beim DFB seiner eigenen Ansicht nach nicht schlecht.
Der 50-Jährige betonte erneut, dass seine Mannschaft reif für einen Titel sei. "Wir haben absolut eine Chance. Das ist eine Feststellung, die wir aus unserer Analyse der WM in Südafrika getroffen haben. Es ist aber auch ein gutes Bauchgefühl, das ich habe", sagte der Coach: "Wir haben eine Mannschaft, die dazu fähig ist, sich gegen alle Konkurrenten zu behaupten."
Bei der Verwirklichung des Titeltraums bei der EM 2012 oder der WM 2014 baut Löw einerseits auf die jungen Spieler, die sich bereits im Nationalteam etabliert haben. Auf der anderen Seite erhofft sich der Bundestrainer viel von den Talenten, die auf dem Sprung in die Mannschaft sind. Beiden Fraktionen stellt Löw ein gutes Zeugnis aus.
Schweinsteiger Aufsteiger des Jahres
"Insgesamt haben fast alle deutschen Nationalspieler ihren Wert und ihr Ansehen gesteigert. Sie werden im Ausland viel mehr wahrgenommen, als das noch vor Jahren der Fall war", sagte der Schwarzwälder, der Bastian Schweinsteiger als den großen Aufsteiger des zu Ende gehenden Jahres sieht: "Er ist zu einer Persönlichkeit gereift."
Beim Blick auf die Nachwuchskräfte, die das Team in absehbarer Zukunft verstärken könnten, hat Löw unter anderem Senkrechtstarter Sidney Sam vom Bundesligisten Bayer Leverkusen im Visier.
"Er hat sehr viel Potenzial, weshalb wir ihn auf dem Zettel haben", sagte der Bundestrainer, der zudem auf Mats Hummels und Mario Götze (beide Borussia Dortmund) sowie Lewis Holtby und Andre Schürrle (beide FSV Mainz 05) setzt: "Das sind alles Spieler, die 2011 noch einen Schritt nach vorne machen werden und das Zeug dazu haben, auf ein gutes internationales Niveau zu kommen."