Oliver Bierhoff hat die Zukunft von Kapitän Michael Ballack in der deutschen Nationalmannschaft weiter offen gelassen. "Wir sind immer gut damit gefahren, das zu tun, wovon wir überzeugt sind, egal, was gerade in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Jogi Löw und Michael Ballack haben miteinander gesprochen. Das sind aber alles interne Dinge. Wenn es was zu verkünden gibt, wird informiert", sagte der Nationalmannschaftsmanager im Interview mit "Sport1" und stellte klar: "Wir werden uns jedoch nicht treiben lassen."
Vor dem anstehenden Länderspiel gegen Uruguay und den Partien in der EM-Qualifikation in Österreich und in Aserbaidschan wurde in den Medien über eine mögliche Rückkehr Ballacks in die Nationalelf diskutiert.
Zuletzt gegen Argentinien
Bundestrainer Joachim Löw verzichtete jedoch auf den 34 Jahre alten Routinier vom Bundesligisten Bayer Leverkusen und heizte damit die Spekulationen über einen Abschied von Ballack aus dem DFB-Team weiter an. Zuletzt stand Ballack im März 2010 beim 0:1 gegen Argentinien für die Nationalmannschaft auf dem Platz.
Bierhoff kann die Kritik an den Länderspielterminen in der Bundesliga-Sommerpause nur zum Teil nachvollziehen. "Es wundert mich, dass immer so getan wird, als kämen die Spiele überraschend. Alles ist immer mit den Vereinen und der Liga langfristig abgesprochen", sagte Bierhoff.
Zudem profitiere nicht nur der DFB allein von den Länderspielen: "Von einer starken Nationalmannschaft profitieren auch die Vereine. Und vom Geld, das der DFB dabei einnimmt, geht der Großteil an die Basis. Dort werden die zukünftigen Lizenzspieler für die Vereine groß und in jungen Jahren gefördert", so der ehemalige Nationalspieler: "Deshalb sollte man die Nationalmannschaft unterstützen."
Titel in Europa League möglich
Leise Kritik äußerte Bierhoff am Abschneiden der deutschen Klubs in den internationalen Wettbewerben. "In der Champions League ist ein Titelgewinn bei Konkurrenten wie dem FC Barcelona, Manchester United oder Real Madrid bei deren Kader und finanziellen Möglichkeiten schwer. Aber in der Europa League müssten wir eigentlich gegen Mannschaften aus Portugal oder anderen Ländern bestehen können. Da muss es unser Ziel sein, den Titel zu gewinnen", forderte der 43-Jährige.
Die abgelaufene Bundesligasaison sei nach der Meinung Bierhoffs "spannend und interessant" gewesen. Die deutsche Eliteklasse habe einen "weiteren Schritt nach vorne gemacht". Teams wie der deutsche Meister Borussia Dortmund, Leverkusen, Hannover und auch Mainz hätten gezeigt, dass "der deutsche Fußball auf konzeptioneller Ebene viel aufgeholt hat".