Vier Siege, 15:1 Tore: Mit einer herausragenden Bilanz verließen die deutschen U-17-Junioren bei der WM in Mexiko am Freitag Queretaro und siedelten ins 150 Kilometer entfernte Morelia um, wo am Montag im Viertelfinale der Klassiker gegen England auf dem Programm steht.
Teamvorstellung der deutschen U 17: Auf dem Weg nach ganz oben
Erinnerungen werden an den WM-Viertelfinalklassiker 1970 gegen die Briten in Leon wach, als die DFB-Auswahl einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg verwandelte. Uwe Seeler gelang sein legendäres Tor per Hinterkopf zum 2:2.
Nach der herausragenden Vorstellung beim 4:0 (3:0) im Achtelfinale gegen die USA trägt der Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes nun allerdings noch schwerer an der Favoritenbürde als nach der souveränen Vorrunde. "Natürlich wäre es schön, noch drei Spiele in Mexiko zu spielen. Aber ich weiß, wie schwer es wird.
In Ausscheidungsspielen kann alles passieren, da entscheidet auch das Quäntchen Glück. Wir fangen nicht an, vom Titel zu träumen. Dafür ist es noch viel zu früh", sagte DFB-Trainer Steffen Freund, der trotz der Gala gegen die US-Boys den Ball bewusst flach hielt.
Vorfreude auf den Klassiker gegen England steigt
Dass seine Mannschaft aber in der Lage scheint, den ganz großen Wurf zu landen, ist auch dem Europameister von 1996 nicht entgangen.
"Wir haben viermal gewonnen. Es macht mich stolz, wie meine Mannschaft auftritt. Sie hat Herz und den absoluten Willen, den man braucht, um in einer K.o.-Runde erfolgreich zu sein. Meine Mannschaft hat eine besondere Mentalität gezeigt - eine Siegermentalität", sagte Freund, der dem Duell mit den Three Lions besonders entgegenfiebert.
"Ich freue mich riesig auf das Spiel. Zwei große Fußballnationen treffen aufeinander - ein echter Klassiker. Für mich wird es zudem ein besonderes Spiel sein, weil ich viele Jahre in England gespielt habe", sagte Freund.
Mit breiter Brust ins Viertelfinale
Der ehemalige Profi von Tottenham Hotspur erlebte gegen die USA vor allem in Hälfte eins ein Feuerwerk seiner Mannschaft. Koray Günter (Borussia Dortmund/20.) hatte das DFB-Team im Estadio Corregidora früh in Führung gebracht.
Kurz vor der Pause sorgten Mitchell Weiser (1. FC Köln/40.), Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Patrick Weiser, und Samed Yesil (Bayer Leverkusen/43.) mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung. Nach der Pause ließ Marvin Ducksch (Borussia Dortmund/50.) noch das 4:0 folgen.
"Wir haben gegen einen starken Gegner souverän gewonnen - mit einem Chancenverhältnis von 17:5. Das Spiel haben wir sicher gestaltet und die Aufgabe richtig gut gelöst. Ich bin von meiner Mannschaft überzeugt.
Sie hat im Turnier eine überragende Leistung gezeigt", analysierte Freund, der ebenso wie seine Spieler nur schweren Herzens aus Queretaro abreiste: "Wir haben uns vom ersten Tag an wohl gefühlt. Mit der Begeisterung konnten wir nicht rechnen. Die Zeit hier werden wir ein Leben lang in Erinnerung behalten."
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