Löw: Özil sicher, Klose vielleicht

SPOX
14. November 201116:02
Bundestrainer Joachim Löw und Manuel Neuer stellen sich den Fragen den JournalistenGetty
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Am Dienstag steht das letzte Länderspiel in diesem Kalenderjahr an. In Hamburg trifft die deutsche Mannschaft auf die Niederlande (20.30 Uhr im LIVE-TICKER). Joachim Löw will seine Startformation erst kurzfristig festlegen. Vor allem Miroslav Klose muss erst den Belastungstest bestehen. Auf der Abschluss-PK sprach der Bundestrainer außerdem über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und Holland sowie die Rolle von Jerome Boateng und Dennis Aogo in der Nationalmannschaft.

Das Torjäger-Duo Miroslav Klose und Mario Gomez testen, zum ersten Mal seit 2004 wieder das letzte Spiel des Jahres gewinnen und Bundestrainer Joachim Löw ein erfolgreiches Jubiläum bescheren: Die deutsche Nationalmannschaft plant beim Klassiker gegen den Vize-Weltmeister Niederlande am Dienstag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) in Hamburg nach dem Sieg gegen Brasilien im August einen weiteren Achtungserfolg gegen einen "Großen" des internationalen Fußballs.

"Wir haben keine Angst und wollen das Prestigeduell gegen die Niederlande zum Jahresabschluss unbedingt gewinnen. Es ist eine große Herausforderung, gegen die Nummer zwei der Welt zu spielen. Ich erwarte eine offensive und interessante Partie", sagte Löw, der gegen die Niederlande seit seinem Amtsantritt im August 2006 bereits zum 75. Mal als Bundestrainer in der Verantwortung steht.

Doch das Dienstjubiläum interessierte den 51-Jährigen am Montag nicht: "Mit dem Jubiläum beschäftige ich mich nicht. Das sagt mir gar nichts."

Stürmen Gomez und Klose zusammen?

Die Nationalspieler würden ihrem Chef derweil liebend gerne einen Sieg zum Jubiläum und zum Saisonende spendieren. "Zum Jahresabschluss wollen wir gegen die Niederlande gewinnen. Bei der Nationalelf ist schließlich jedes Spiel wichtig. Und beim Auftritt gegen Brasilien hat man ja auch nicht gesehen, dass es nur ein Testspiel war", sagte Keeper Manuel Neuer, der gegen den Weltranglisten-Zweiten nach seiner Pause gegen die Ukraine (3:3) ins DFB-Team zurückkehren wird.

Ebenso wie Italien-Legionär Klose, der nach überstandener Sehnenreizung im Knie zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren wieder an der Seite von Bundesliga-Top-Torjäger Gomez spielen könnte. Zuletzt spielten Lazio-Angreifer Klose und Bayern-Stürmer Gomez am 12. August 2009 beim 2:0 der DFB-Auswahl in Aserbaidschan gemeinsam im Sturm. Klose traf damals auch. Löw könnte dementsprechend in seinem 75. Spiel auch gegen den Erzrivalen eine Änderung vom normalen 4-2-3-1- auf eine 4-4-2-System vornehmen.

"Es wird ein technisch anspruchsvolleres Spiel als gegen die Ukraine. Wir werden auf jeden Fall taktisch so offensiv wie möglich spielen. Auch da die Spielweise der Niederländer absolut offensiv ausgerichtet ist, wird das sicher eine sehr interessante und offene Partie", sagte Löw, der nach dem Remis in der Ukraine in der Defensive allerdings nicht erneut mit einer Dreierkette spielen wird.

Löw lobt die Niederlande

Grundsätzlich sieht der Bundestrainer die Partie gegen die Niederländer mit Blick auf die Titel-Mission bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine als "wichtigen Gradmesser". Und auch wenn die ersatzgeschwächten Gäste ohne ihre Starspieler Robin van Persie, Arjen Robben und Rafael van der Vaart nach Hamburg reisen, schätzt Löw die Spielweise der Niederländer sehr. "Holland ist eine absolute Spitzenmannschaft in Europa. Das ist ein Team, das von der Ausbildung her kaum zu übertreffen ist. Sie beherrschen ihr System, ihre Spielweise ist automatisiert", sagte Löw.

Für den Bundestrainer ist das Prestigeduell gegen das spielstarke Nachbarland ein wichtiger Test. Neben dem Angriffs-Duo Klose/Gomez steht vor allem die Abwehr im Blickpunkt. So wird Innenverteidiger Per Mertesacker vom FC Arsenal voraussichtlich an der Seite von Münchens Holger Badstuber beginnen. Auf der rechten Außenbahn sind Jerome Boateng und Benedikt Höwedes die Kandidaten. Auf der linken Seite wird erneut der Hamburger Dennis Aogo den aktuell geschonten DFB-Kapitän Philipp Lahm vertreten.

Ohnehin befindet sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Ende des Jahres 2011 noch in der Experimentierphase. "Wir haben unser neues System noch nicht so verinnerlicht. Gegen die Niederlande werden wir zwar nicht mit einer Dreierkette spielen, aber trotzdem will ich einige Varianten sehen", sagte Löw.

Aber wie auch immer die deutsche Mannschaft auflaufen wird: Erstmals seit 2004 (5:1 in Thailand) soll im letzten Spiel des Jahres wieder einmal ein Sieg her. "Das ist ein sehr ernsthaftes Spiel. Wir hoffen, ein Zeichen setzen zu können. Wir wollen zeigen, dass wir auch die ganz Großen schlagen können. Wir haben uns fest vorgenommen, das Jahr positiv abzuschließen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff mit Nachdruck und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Gegen die Holländer zu gewinnen, macht doppelte Freude."

Bierhoff betonte allerdings, dass von dem "Krieg" der beiden Teams in den 80er Jahren heute nichts mehr übrig geblieben ist: "Die Rivalität ist mittlerweile nicht mehr so groß. Dafür der Respekt voreinander umso größer."

Großen Respekt hat Bierhoff auch vor Löws Dienstjubiläum. "Seine Quote ist absolut einmalig. Das ist eine großartige Leistung", lobte Bierhoff. Vor allem aber habe sich der 51-Jährige "als Person nie verändert. Er schafft es trotz des ganzen Rummels immer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren."

Die DFB-Pressekonferenz zum Nachlesen

13.12 Uhr: Das ging schnell! Keine Frage mehr an Manuel Neuer. Er verabschiedet sich - und wir verabschieden uns mit.

13.09 Uhr: Neuer macht Appetit: "Die Zuschauer werden sich freuen, das Spiel wird sich nicht anfühlen wir ein Testspiel. Sondern eher so wie gegen Brasilien, das fast so aussah wie bei einer Endrunde."

13.07 Uhr: Auch Neuer bilanziert zunächst das Jahr 2011: "Wir hatten insgesamt ein gutes Jahr, auch ich persönlich. Die jungen Spieler sind sehr gut integriert und wir verstehen uns alle auf und auch außerhalb des Platzes."

13.06 Uhr: Das war's mit dem Bundestrainer, jetzt kommt Manuel Neuer.

13.03 Uhr: In Sachen Aufstellung hält sich Löw noch zurück, will erst das Abschlusstraining abwarten: "Fest steht, dass Özil beginnen wird. Ich muss aber natürlich auch auf Spieler Rücksicht nehmen, die noch einen harten Winter vor sich haben. Wenn es die Situation zulässt, werde ich vielleicht auch mal früher wechseln."

13 Uhr: Ist Deutschland holländischer geworden? "Bei uns hat sich zumindest die Ausbildung verändert. Früher war viel auf Kraft und Kondition ausgelegt, mittlerweile geht es mehr um Technik und Tempo. Ich als Trainer bin aber von meiner eigenen Philosophie geprägt, und da gibt es sicher auch Abweichungen zur Systematik der Niederländer."

12.58 Uhr: "Wir wollen natürlich das Spiel gewinnen. Aber wenn wir unsere Vorgaben beherzigen und unsere aktive Philosophie durchdrücken, dann bin ich schon mal zufrieden - da bin ich nicht komplett vom Ergebnis abhängig."

12.54 Uhr: Über die Rolle von Boateng: "Er hat seine allergrößten Möglichkeiten und Perspektiven sicher in der Mitte. Er hat vor allem physisch große Fähigkeiten. Ich halte ihn aber auch für einen guten Rechtsverteidiger, mit seinem Tempo nach vorne. Außerdem haben wir mit Mertesacker, Hummels oder Badstuber innen einige Spieler, die sich eine gewisse Position erarbeitet haben. Von daher wird Boateng auch noch das ein oder andere Mal nach außen ausweichen müssen."

12.51 Uhr: Löw zur Diskussion um die Dreierkette: "Ich habe mir das Spiel gegen die Ukraine noch einmal angeschaut - und bin immer noch zufrieden. Denn die Gegentore hatten mit dem System überhaupt nichts zu tun. Die hätten wir in der Form auch mit Viererkette kassiert. Aber wir waren dominant und haben gerade hinten viele Zweikämpfe gewonnen."

12.48 Uhr: Zum Personal hinten: "Dennis Aogo wird auch gegen die Niederlande spielen. Er hat große Möglichkeiten: Technisch gut, in der Spielauslösung gut. Er bringt viel mit, muss sich in einigen Bereichen aber auch verbessern. Der Kampf mit Schmelzer um die Position hinter Lahm ist weiter offen."

12.46 Uhr: Der Bundestrainer relativiert die Rivalität: "Es wird keine übermäßige Aggressivität geben. Die Spieler kennen sich aus den Vereinen, außerdem fehlt in einem Testspiel auch die Brisanz, die es in einem Turnier geben würde."

12.44 Uhr: Löw über die Qualität des Gegners: "Sie spielen offensiv, denken offensiv, sind enorm schnell und gut im Eins-gegen-Eins. Neben ihrer eingespielten Systematik ist die größte Qualität der Niederländer sicher ihre Offensivkraft."

12.42 Uhr: Löw bilanziert das Jahr 2011: "Wir hatten als junge Mannschaft vor allem eine große Konstanz. Die gesamte Qualifikation zu gewinnen, ist keine Selbstverständlichkeit. Außerdem haben wir weiterhin junge Spieler integriert und uns spielerisch und taktisch entwickelt. Von daher bin ich mit dem Jahr sehr zufrieden. Auch wenn wir noch Details verfeinern müssen."

12.39 Uhr: Löw über die Situation im Sturm: "Klose hat einmal trainiert, da werde ich das Abschlusstraining abwarten und seine Belastbarkeit testen. Ob wir mit zwei Stürmern spielen, entscheide ich erst am Abend."

12.35 Uhr: Löw mit seinem ersten Statement zum Spiel gegen die Niederlande: "Das kann ein großer Ausklang eines erfolgreichen Jahres werden. Die Holländer sind sehr gut geschult, sind perfekt automatisiert und kommen so kaum unter Druck. Gerade in Sachen Ausbildung ist Holland nach wie vor kaum zu überbieten. Ich erwarte eine sehr offensive und interessante Partie."

12.25 Uhr: Herzlich Willkommen zur DFB-Pressekonferenz in Hamburg! Vor dem Jahresabschluss gegen die Niederlande gibt Bundestrainer Joachim Löw Auskunft über Taktik und Personal. Auch Torhüter Manuel Neuer wird ab 12.30 Uhr auf dem Podium erwartet. Und gleich geht's auch schon los.

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