Bierhoff stellt sich vor Schweinsteiger

Von SPOX
Oliver Bierhoff stellte sich heute in Tourettes den Fragen der Medienvertreter
© Getty

Der DFB-Teammanager hofft, dass das Bayern-Drama keine Auswirkungen auf die EM-Mission hat. Dennoch müsse die Mannschaft Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Co. jetzt helfen. Bierhoff lobt Mario Gomez und vergleicht die aktuelle Situation der Nationalmannschaft mit den Jahren 2002 und 2010.

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Bierhoff über...

den Besuch von Niko Rosberg und Michael Schumacher im französischen Traininglsager: "Zunächst einmal ist das pure Abwechslung. Es wird nichts von uns initiiert, dass klare Worte von Schumacher oder Rosberg an die Spieler richten. Wir sind ja schon einige Tage zusammen. Da ist es einfach schön, auch mal was anderes zu sehen und nicht nur den Ball auf dem Platz zu sehen."

Mario Gomez: "Mario hat eine unglaubliche Saison gespielt, sich auch gegen heftige Kritik durchgesetzt. Mit Robben und Ribery ist es auch nicht so, dass man über 90 Minuten gefüttert wird. Trotzdem hat er unglaublich viele Tore geschossen. Das sollte für ihn Motivation sein, zu sagen: Jetzt kommt mein Moment. Und dieser Moment könnte die Europameisterschaft sein. Er hat jetzt die Möglichkeit, nochmal bedeutende Tore zu schießen."

mögliche psychologische Behandlung der Bayern: "Man darf sich das nicht so vorstellen, dass die Spieler hier ankommen, man irgendeinen Zaubertrank rausholt und dann ist alles gegessen. Bei Philipp Lahm mache ich mir keine Sorgen. Da ist einfach die Empathie von uns und den Mitspielern gefragt."

Kritik an Bastian Schweinsteigers verschossenem Elfmeter: "Das passiert dem einen oder anderen Mal. Es gibt viele Faktoren für einen Sieg. Diese Last sollte man ihm auch nicht auflegen."

das Bayern-Spiel gegen die Niederlande: "Den Sinn habe ich in dem Spiel noch nie gesehen. Uns selber sind die Hände gebunden. Erst am 25. Mai ist die Abstellungsperiode. Natürlich wäre es toll gewesen, aus diesem Spiel einen Triumphzug zu machen, den Pokal zu präsentieren. Der sportliche Wert ist bei null. Es sind wirtschaftliche Interessen. Wir müssen es akzeptieren, auch damit umgehen. Es ist kein Thema mehr für uns."

die Wertschätzung im Ausland: "Ich glaube das Ausland hat immer noch großen Respekt vor uns. Die Entwicklung zeigt ganz klar nach oben. Wenn wir solch eine große Anzahl an Spielern haben und auch junge Spieler, dann sieht man einfach, dass der Trend weiter nach oben geht. Natürlich müssen wir jetzt lernen auch effizient zu sein. Wir sind uns darüber bewusst. Diese Champions League hat gezeigt, dass nicht der Favorit nach vorne rückt, dass natürlich auch schön spielen wichtig ist, aber man effizient sein muss. Das muss uns eine Warnung sein. Es werden viele andere Mannschaften eine Rolle spielen, die nicht die technischen Mittel haben."

Ähnlichkeiten zum Jahr 2010: "Wir haben ja 2010 gesehen, dass das verlorene Finale nicht nachgewirkt hat. Dieses Mal war Bayern München klar der Favorit, 2010 war Inter Mailand noch einen Tick weiter voraus. Das, wo man sich ärgern muss, ist das man die Chancen, die man hatte, nicht genutzt hat. Mario Gomez hat in einem schwierigen Moment die Verantwortung übernommen mit einem Elfmeter, Bastian Schweinsteiger 120 Minuten durchgehalten. Wenn man Verantwortung übernimmt, darf man auch Fehler machen. Es hilft natürlich, dass wir hier auch Spieler haben, die Erfolg hatten. Die Dortmunder kommen hier an mit sehr viel Freude und Bewusstsein, was sie diese Saison geschafft haben."

Parallelen zum Jahr 2002, als Leverkusen das Champions-League-Finale verloren hat: "Sie würden hier anders ankommen, wenn sie den Pokal gewonnen hätten. Sie werden ein bisschen durschschnaufen wollen. Aber mit der Zeit, mit dem Spaß im Training, mit der Kameradschaft in der Gruppe geht das wieder los. Ich habe das damals mit den Leverkusener Spielern auch nicht so erlebt, dass das im Turnier nachgewirkt hat. Dafür ist das Team da, für sie dazusein, sie aufzubauen. Man ist bei so einem Turnier extrem fokussiert, man blendet bei so einem Turnier Alles aus.

das Selbstbewusstesein der Bayern-Spieler: "Ich glaube am Selbstwusstsein nagt es jetzt nicht. Sie haben auch Verantwortung übernommen im Elfmeterschießen. Wenn man so lange auf ein Ziel hinarbeitet, ist klar, dass erstmal Leere da ist. Das wird jeder auf seine Art bewältigen. Ich bin überzeugt, dass wir sie hier gut auffangen. Es ist dann irgendwann auch gut, aus dem direkten Umfeld herauszugehen, aus der Stadt, wo jeder das Spiel im Kopf hat."

das Champions-League-Finale: "Wenn ein Spiel so verläuft, wie es gestern gelaufen ist, man nur versäumt hat, Chelsea den Todesstoß zu geben, dann ist es tragisch und ärgerlich. Aber so ist nun mal der Sport. Man muss natürlich auch Chelsea gratulieren, die gut gekämpft haben und miot ihren Möglichkeiten ihre Chancen gesucht haben. Nach dem Tor von Müller waren wir alle erleichtert. Als es dann zum Elmeterschießen kam und die Entscheidung da war, war Ruhe und Enttäuschung da. Aber: Es geht weiter."

12.30 Uhr: Servus. In Tourette findet heute die nächste Pressekonferenz statt. Dieses Mal erwarten wir den Manager der Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff. Um 12.45 Uhr soll es los gehen.

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