"Wer weiß: vielleicht schieße ich diese Saison so viele Tore, dass mich der Bundestrainer irgendwann anruft. Zur WM in Brasilien würde ich nicht Nein sagen. Schließlich bin ich ja auch nie aus der Nationalelf zurückgetreten", sagte der Stürmer von Dynamo Moskau der "Bild am Sonntag".
Das letzte seiner 52 Länderspiele hatte der frühere Stuttgarter und Schalker Kuranyi am 6. September 2008 in Liechtenstein bestritten. Als er gegen Russland danach nur auf der Tribüne saß, verließ er zur Halbzeit das Stadion und wurde von Bundestrainer Joachim Löw nie wieder berufen.
Mitleid für Kießling
Mitleid hat der 31-Jährige derzeit mit Bundesliga-Torschützenkönig Stefan Kießling, der seit der WM 2010 nicht mehr eingeladen wurde.
"Das ist für viele nur schwer zu verstehen. Stefan ist Torschützenkönig, bringt jede Woche Top-Leistungen. Was soll er denn noch besser machen", fragte Kuranyi: "Ich kann ihm nur raten: Nicht aufgeben! Wenn du so weitermachst, kommt der Bundestrainer früher oder später nicht mehr an dir vorbei. Bei fast jeder anderen Nationalmannschaft würde Stefan in der Startelf stehen."
Er selbst hat nach eigener Auskunft keine Probleme mehr mit dem Bundestrainer, "auch wenn ich natürlich enttäuscht war, als Löw mir zwar öffentlich verziehen hatte, mich aber dennoch nicht für die WM 2010 nominiert hat. Aber ich gucke mir alle deutschen Spiele im Fernsehen an, drücke die Daumen und freue mich für die Jungs, wenn sie gewinnen. Irgendwann muss man mit dem Thema abschließen und seinen Frieden finden."
Kevin Kuranyi im Steckbrief