Torhüter: Neuer vs. Howard
Mit Manuel Neuer hat Deutschland einen der weltbesten Torhüter im Kader. Gegen Ghana wirkte auch er in der Schlussphase etwas wild, als ihm ein Abwurf missglückte, er den Fauxpas aber noch reparieren konnte. Macht nach seiner Verletzungspause aber einen stabilen und sicheren Eindruck, auch wenn er sich beim zweiten Treffer der Ghanaer vielleicht ein bisschen anders positionieren hätte können.
Auch Tim Howard ist ein Keeper von internationalem Format und strahlt mit seinen 35 Jahren Ruhe und Erfahrung aus, auch wenn er seit seiner Kindheit am Tourette-Syndrom leidet. Zeigte gegen Ghana am Boden liegend eine überragende Parade, die aber nur notwendig war, weil er vorher einen Ball nicht gut abwehrte und der an den Pfosten ging. Insgesamt aber sehr solide bisher.
Unentschieden
Innenverteidiger: Mertesacker/Hummels vs. Cameron/Besler
Auch Mertesacker kam ziemlich unter die Räder, als sich gegen Ghana in der Schlussphase ein offener Schlagabtausch entwickelte. Zuvor wirkte der Lange recht souverän und brachte seine Stärken im Stellungsspiel und im Luftkampf gut ein.
Hummels ist bisher eine Bank, war auch gegen Ghana nach seiner Oberschenkelverletzung voll auf der Höhe und scheint auch mit den klimatischen Bedingungen sehr gut klarzukommen. Einer der stabilsten Deutschen bisher.
Ganz anders sieht das bei Geoff Cameron aus. Der steht in England bei Stoke City unter Vertrag, einem Team, dem Mertesackers Trainer Arsene Wenger oft das Prädikat Fußballmannschaft abspricht. Für den Franzosen ist Stoke eine Tretertruppe.In dieser Hinsicht ist Cameron bisher nicht negativ aufgefallen, dafür hat er an allen drei Gegentoren der Amerikaner bisher Aktien. Hat außerdem in diesem Turnier laut Opta-Daten noch keinen Pass nach hinten gespielt und auch nur eine Passquote von 70,5 Prozent.
So schlecht lief es für Matt Besler bisher nicht. Er brachte 90 Prozent seiner Zuspiele zum Mann und gewann 72 Prozent seiner Zweikämpfe. Der Verteidiger von Sporting Kansas City ist aber auch kein international anerkannter Topmann.
Vorteil Deutschland
Außenverteidiger: Boateng/Höwedes vs. Johnson/Beasley
Bundestrainer Joachim Löw wird seiner Philosophie mit außenverteidigenden Innenverteidigern treu bleiben. Boateng war in diesem Turnier auffällig zurückhaltend in seinen Offensivaktionen. Hatte mit Cristiano Ronaldo und Andre Ayew aber auch immer den besten Individualisten als direkten Gegenspieler. Defensiv ganz stark und auch rechtzeitig wieder fit.
Auch Höwedes spielt bisher eine solide WM, auch wenn ihm manche Experten das Zulassen der Flanke vor dem 1:1 der Ghanaer ankreiden. Für seine Verhältnisse auch selbstbewusst im Vorwärtsgang, aber noch ohne Flanke.
In diesem Mannschaftsteil beginnt die Deutsch sprechende Fraktion im US-Team von Jürgen Klinsmann. Fabian Johnson ist in München geboren und hat von der U 17 an alle deutschen U-Mannschaften durchlaufen und wurde dann von Klinsmann abgeworben. Bisher mit einer überzeugenden WM und vielen Tempoläufen an der Linie entlang. Spielt mehr rechter Stürmer als rechter Verteidiger.
Auch DaMarcus Beasley ist nicht hinten festgenagelt und kommt eigentlich von einer offensiveren Position. Dürfte aus seiner kurzen Zeit bei Hannover 96 noch ein paar Brocken Deutsch draufhaben. Defensiv aber keine Bombe und nicht so stark im Zweikampf. Über die Räume im Rücken der Außen dürfte Deutschland Chancen haben.
Vorteil Deutschland
Seite 1: Torhüter, Innenverteidiger und Außenverteidiger