Dass Bundestrainer Joachim Löw auf dem Weg zum Titel zunächst vier Innenverteidigern das Vertrauen schenkte, wertet Lahm nicht als grundsätzliche Abkehr von einer offensiven Grundausrichtung.
"Wir haben mit unserer Taktik von Spiel zu Spiel variiert. Wir hatten für jedes Spiel einen anderen Matchplan. Wir wollten nicht grundsätzlich defensiver stehen."
Seine Versetzung zurück auf die rechte Außenverteidigerposition vor dem Viertelfinale gegen Frankreich sieht der Bayern-Profi als Zugeständnis an die Mannschaft. "Es ging für mich darum, die beste Lösung für alle zu finden. Und das geht nur, wenn ich als Einzelner diszipliniert bin."
Postionsdebatte nicht relevant
Dass um seine Position im Team eine Grundsatzdebatte in Deutschland während des Turniers entbrannt war, habe ihn "überhaupt nicht berührt". Noch nach dem in der Verlängerung gewonnenen Achtelfinale gegen Algerien hatte Lahm erklärt, weiter im Mittelfeld spielen zu wollen.
Der gewonnene WM-Titel ist für den 30-Jährigen eine "Marke, die man immer mit sich trägt. Ich habe Tränen verdrückt, ich habe herumgeschrien. Ich genoss still. Alles."
Philipp Lahm im Steckbrief