Eine energische Geste mit dem Arm, ein scharfer Blick unter dem strengen Seitenscheitel - Nestor Pitana weiß genau, wie er sich durchsetzen kann. Der argentinische Schiedsrichter pfeift das brisante WM-Viertelfinale der deutschen Nationalmannschaft am Freitag in Rio de Janeiro gegen Frankreich.
Bisher hat Pitana in Brasilien die Spiele zwischen Russland und Südkorea (1:1), der deutschen Gruppengegner Portugal und USA (2:2) sowie zwischen Honduras der der Schweiz (0:3) geleitet - alle unaufgeregt, souverän und ohne große Fehler. Unterstützt wird er von seinen Assistenten Hernan Maidana und Juan Pablo Belatti.
Der 39-Jährige ist ein Newcomer und hat einen schnellen Aufstieg hinter sich. Erst seit vier Jahren pfeift der 1,93 m große Hüne - unter Deutschlands Spielern ist nur Per Mertesacker größer - international. Die Endrunde ist sein erster Auftritt auf ganz großer Bühne.
Neben Spielen der südamerikanischen WM-Qualifikation wurde er auch bei der U17-Weltmeisterschaft 2013 in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingesetzt. Eine Partie der DFB-Auswahl oder der Franzosen leitete der Sportlehrer noch nie.
Auch privat schaut Pitana regelmäßig Spiele: "Ich liebe den Fußball in all seiner Form. Das gefällt mir genauso gut wie ein Grillfest mit meinen Freunden."
Für das Viertelfinale des WM-Gastgebers Brasilien gegen Kolumbien am Freitag (22.00 Uhr MESZ) in Fortaleza hat die FIFA den Spanier Carlos Velasco angesetzt.