Vor allem den französischen Torhüter Luca Zidane werden sich Wück und seine Assistenten bei der Video-Analyse genau anschauen. Denn der Sohn des ehemaligen Weltfußballers Zinedine Zidane parierte im Shootout des zweiten Vorschlussrundenspiels gegen Belgien (2:1 i.E.) drei Elfmeter und führte den Nachwuchs der Equipe Tricolore dadurch ins Finale. Angst vor großen Namen hat bei Gegner Deutschland aber niemand.
"Die Chancen, das Turnier zu gewinnen, stehen gut. Und das ist auch das Ziel", sagte im Brustton der Überzeugung der Dortmunder Serra, der gegen die Russen in der 68. Minute das goldene Tor erzielt hatte. Und auch sein Kapitän und Vereinskollege Felix Passlack versprühte vor dem Finale am Freitag in Burgas (19.00 Uhr MESZ/Eurosport) Optimismus: "Natürlich können wir den Titel gewinnen."
In den Fußstapfen von Götze und Co.
Nach 1984, 1992 (jeweils im Vorgängerwettbewerb U16-EM) und 2009 könnte die deutsche U17 ihren vierten Titel bei einer EM holen. Beim bislang letzten Triumph vor sechs Jahren im eigenen Land durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen die Niederlande zählten unter anderem WM-Held Mario Götze, Weltmeister Shkodran Mustafi und Torwart Marc-André ter Stegen von Champions-League-Finalist FC Barcelona zu den Stützen im DFB-Team.
Gegen die Franzosen setzt Wück, der seine Spieler am Mittwoch einen Nachmittag am Pool gönnte, vor allem wieder auf die gute Defensivarbeit seiner Mannschaft. "Wir sind stolz, im ganzen Turnier noch kein Gegentor in der regulären Spielzeit bekommen zu haben", sagte der frühere Bundesligaprofi.
Nun will er das richtige Rezept finden, damit seine Mannschaft im Oktober als Europameister zur WM nach Chile fliegt: "In den nächsten zwei Tagen geht es für uns Trainer um die richtige Taktik, für die Spieler um Regeneration", beschrieb er das Programm bis zum Showdown gegen die Franzosen, die 2004 vor eigenem Publikum mit späteren Stars wie Karim Benzema (Real Madrid) und Samir Nasri (Manchester City) den Titel gewinnen konnten.
Der U-17-EM-Kader im Überblick