Jerome Boateng: Boateng hat seinen Sehnenriss von Anfang des Jahres überwunden und ist der absolute Chef in der Abwehr. Wenn er nicht von Verletzungen zurückgeworfen wird, ist er aus der Nationalmannschaft nicht wegzudenken. Zudem kommt er mit dem Double im Gepäck und mächtig Selbstvertrauen zum DFB-Team. Hat bereits erklärt, dass er sich die Binde vorstellen kann, wenn es bei Bastian Schweinsteiger nicht reicht. Will so endgültig auch die Fußstapfen füllen, die Mertesacker und Lahm nach der WM hinterließen.
Emre Can: Der Reds-Profi hat eine unheimliche Bandbreite an Qualitäten und kann die unterschiedlichsten Aufgaben bewältigen. So spielte er in dieser Saison unter Klopp bereits in einer Dreierkette, agierte als Sechser und zog die Fäden auch mal weiter vorne im zentralen Mittelfeld. Im Oktober mimte er sogar mal den linken Mittelfeldspieler, bei Löw kam er bisher hauptsächtlich als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Grundsätzlich fordert Can ständig den Ball und will das Spiel ankurbeln - damit passt er perfekt zum Ballbesitz-Spiel der Nationalelf.
Benedikt Höwedes: Der Schalker Kapitän hat seinen Muskelfaserriss rechtzeitig zum Saisonendspurt auskuriert. Für einen Platz im endgültigen EM-Kader spricht seine Flexibilität. Als Innenverteidiger ausgebildet überzeugte er bei der WM 2014 auf der linken Abwehrseite, bei Schalke kam er zuletzt als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Außerdem ist Höwedes ein wahrer Teamplayer und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft.
Jonas Hector: Der Kölner Senkrechtstarter hat sich seit seinem Debüt im November 2014 in Löws Auswahl festgespielt. Sein Vorteil: Er ist der einzige gelernte Linksverteidger im vorläufigen Kader. Mit seiner offensiven Interpretation der Position kommt ihm die Spielphilosophie der Nationalmannschaft extrem entgegen. Außerdem kann der 25-Jährige auch im Mittelfeld auf der linken Seite eingesetzt werden.
Mats Hummels: Obwohl der Innenverteidiger wegen seiner im Pokalfinale zugezogenen Verletzung einige Tage der Vorbereitung verpasst, ist Hummels bis zum EM-Auftakt wohl wieder fit und dann eine Bank in der deutschen Abwehr. Gemeinsam mit Boateng macht er die Zentrale defensiv dicht und brilliert im Spielaufbau mit hervorragendem Passspiel. Seine Kopfballstärke kann bei Standards zur Waffe werden.
Shkodran Mustafi: Der Verteidiger vom FC Valencia ist der perfekte Backup für das Abwehr-Duo Boateng/Hummels. Mustafi macht keinen Ärger und ist zur Stelle, wenn einer der beiden gesetzten Verteidiger ausfällt. Er gehört seit seinem Debüt im Mai 2014 zum Grundgerüst der Nationalmannschaft und bewies bereits in Brasilien, dass ihn Löw auch als Rechtsverteidiger bringen kann.
Antonio Rüdiger: In Sachen 'Rolle im Team' ähnlich wie Mustafi. Wenn er gefordert ist, arbeitet er sich für die Mannschaft auf. Der 23-Jährige ist stark am Ball, schnell und kann aufgrund seiner Größe (1,91m) in engen Schlussphasen dabei helfen, hohe Bälle zu verteidigen. Hat zudem mit der Nationalmannschaft schon seine Erfahrungen sammeln dürfen und sammelte neun Einsätze für die Auswahl - bei den drei Testspielen stand er zuletzt über 90 Minuten auf dem Platz.
Sebastian Rudy: Viele Spieler in diesem Mannschaftsteil bestechen durch ihre Flexibilität, aber Sebastian Rudy ist die personifzierte Allzweckwaffe. Sechser, zentraler Mittelfeldspieler, Zehner, Rechtes Mittelfeld, Rechtsverteidger - der 26-Jährige sprang bei der TSG überall in die Bresche. Unter Löw hat er zudem auch schon Innenverteidiger gespielt. Auch wenn der Sprung in die erste Elf für Rudy schwierig wird, kann er sämtliche Baustellen stopfen.
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Der EM-Spielplan der deutschen Nationalmannschaft