DFB-Team: Mats Hummels kritisiert Medien
Hummels über ...
... seinen Umgang mit den Medien: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich noch auf inhaltliche Themen eingehen sollte, so wie das mittlerweile in der Öffentlichkeit gehandhabt wird. Ich spreche da über inhaltliche Dinge und es wird immer so getan, als würde ich irgendwelche Leute beleidigen."
... die öffentliche Kritik und ob daraus eine Wagenburg-Stimmung entstehen kann: "Das kann sein, aber was man natürlich sagen muss: Die Art und Weise der Kritik ist in den vergangenen Jahren - vielleicht auch bedingt durch Social Media - immer extremer geworden. Deshalb können wir das schon einschätzen und wissen, dass wir im Erfolgsfall vielleicht auch zu übertrieben gefeiert werden. Es könnte alles sein - aber auf jeden Fall machen wir nicht das Gleiche wie gegen Mexiko, das ist klar. Ob das jetzt personell, taktisch oder sonst etwas ändern bedeutet. Wir werden definitiv ein anderes Gesicht zeigen."
... die Warnsignale nach den Testspielen: "Vielleicht hatte man doch das Gefühl, dass wir das schon besser machen werden, wenn die WM losgeht. Ein Berufen auf die eigene Stärke, was in dem Fall falsch war, auch wenn es oft eine gute Eigenschaft sein kann. Wir dürfen uns nicht noch so ein Spiel erlauben, egal wie lange das Turnier geht und egal wann - sonst fahren wir nach Hause. Ich glaube, in dem Wissen haben wir jetzt auch endgültig kapiert, dass nur absolute Topleistungen von uns reichen."
Hummels: DFB-Team mit "einfachen Sachen" stabiler
... die Bedeutung von Standards bei der WM: "Standards sind sehr wichtig, wir haben auch 2014 unheimlich viele Tore nach Standards geschossen. Wir sind das letztens mal durchgegangen, ich glaube es waren vier - ohne Elfmeter. Plus ein Pfostentreffer im Finale. Da hatten wir uns gegen Mexiko eigentlich auch einiges ausgerechnet, witzigerweise haben sie auch die Standards anders verteidigt als jahrelang zuvor. Deshalb hat das nicht so ganz gefruchtet."
... die Taktik gegen defensive Schweden: "Zunächst einmal wird gefragt sein, dass wir mehr Spieler in den Strafraum bringen. Die Besetzung im Strafraum war auch ein Thema, dass wir da auch Spielertypen aus dem offensiven Mittelfeld haben, die noch mehr in den Strafraum stoßen und nicht von außerhalb des Sechzehners auf die Bälle warten. Ein ähnliches Thema wie das, was wir auch bei Bayern haben, wo mit Franck und Arjen ähnliche Spieler sind, die bei einer Flanke nicht gerne im Sechzehner sind. Aber ich glaube, dass das relevant ist, um Torgefahr auszustrahlen."
... die Frage, wie Deutschland defensiv stabiler wird: "Ich glaube, dass es zwei, drei einfache Sachen sind, die uns gegen Schweden deutlich stabiler machen werden. Das betrifft auch einzelne Positionen im Speziellen, weil natürlich beispielsweise unser Mittelstürmer nicht für die Absicherung eines Angriffs zuständig sein sollte. Ich glaube, wir haben da die Dinge klar benannt, die wir verbessern müssen und die gegen Mexiko nicht gut waren. Das ist ja auch das, was ich nach dem Spiel angesprochen hatte."
Hummels: Dreierkette gegen Schweden "eine Option"
... die Option einer Dreierkette gegen Schweden: "Das ist auf jeden Fall eine Option. Wie gesagt, es geht auch darum, dass man das, was man spielt, schlau ausführt. Die Dreierkette ist immer ein Thema, weil wir es hier beim DFB schon oft gespielt und teilweise auch gute Erfahrungen damit gemacht haben."
... die größten Gefahren gegen Schweden: "Es gibt natürlich viele Gefahren. Am Samstag wird es die Kunst sein, von Anfang an Druck zu machen - ein Unentschieden ist nicht in unserem Sinne und auch gleichbedeutend mit dem fast sicheren Ausscheiden. Aber wir dürfen gleichzeitig nicht zu ungeduldig werden und müssen das umsetzen, was wir in der Quali oft gut gemacht haben, wenn wir druckvolle, dominante Spiele gemacht haben, ohne ins komplette Risiko gehen zu müssen."
... die Frage, ob Deutschlands Erfahrung ein Vorteil gegen Schweden ist: "Vielleicht hilft uns das, aber das ist keine Garantie. Darauf können wir uns nicht verlassen. Wir wissen, dass wir hart arbeiten müssen. Das schwedische Team ist ebenfalls erfahren, das wird kein großer Vorteil sein."
... den Druck der WM: "Eine WM ist alle vier Jahre, das ist ein großes Ereignis in unserer Karriere und wir wollen uns das natürlich nicht vermasseln lassen, durch unser eigenes Verschulden natürlich. Wir machen uns da riesigen Druck, jeder hat dieses WM-Fieber. Selbst für Spieler, die mit Real drei Mal die Champions League gewonnen haben, ist die WM etwas ganz Besonderes. Deshalb wissen wir, wie viel da für uns persönlich auf dem Spiel steht, weil das für uns selbst ein großartiges Erlebnis in der Karriere ist."