Hier gibt's alle Neuigkeiten rund um das DFB-Team im Überblick.
Nach Neuer-Beleidigungen: Mexiko muss zahlen
Bei jedem Abstoß musste DFB-Keeper Manuel Neuer gegen Mexiko homophobe Rufe der mexikanischen Fans über sich ergehen lassen - diese Entgleisung kommt den Verband jetzt teuer zu stehen.
Wie der Weltverband FIFA mitteilte, wurde eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken (umgerechnet rund 8.600 Euro) gegen den mexikanischen Verband verhängt. Mexiko hatte schon im Vorfeld der WM die eigenen Fans gebeten, mit den Rufen aufzuhören.
Berti Vogts sauer: DFB-Team "überheblich"
Ex-Bundestrainer Berti Vogts hat sich in seiner t-online-Kolumne mit Blick auf die Pleite gegen Mexiko überdeutlich geäußert: "Das ist schon überheblich gewesen, wie die deutsche Mannschaft gegen Mexiko aufgetreten ist. Man hat wohl gedacht: Mexiko hat man immer geschlagen. Die Mexikaner, sagt man, sind nur stark, wenn sie zu Hause in 2.000 Meter Höhe spielen. Aber: Die Zeiten haben sich geändert".
Viele Spieler würden sich denken: "Wir sind Weltmeister, wir gewinnen locker. Die aktuelle Situation erinnert mich nicht nur an 1994, sondern auch an 1978 - jeweils das Turnier vier Jahre nach einem Weltmeistertitel. Viele Spieler denken einfach: 'Wir sind der amtierende Weltmeister. Natürlich gewinnen wir das erste Spiel und die Gruppe.' Und dann gibt es ganz schnell die Quittung."
Hamann nimmt Özil in Schutz: "Hetzjagd!"
Rund um Mesut Özil tobt einmal mehr eine ausufernde Debatte, vor allem mehrere ehemalige Nationalspieler haben Einsatz und Körpersprache des Mittelfeldmannes öffentlich scharf kritisiert. Mit Dietmar Hamann springt ein anderer Ex-DFB-Spieler Özil jetzt zur Seite.
"Özil ist ein brillanter Spieler mit großen Verdiensten um den deutschen Fußball. Deshalb: Hände weg von Özil", forderte Hamann im kicker und führte weiter aus: "Wenn wir bei der WM eine Rolle spielen wollen, ist er einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Spieler in der Mannschaft. Die Hetzjagd auf Özil war einigen Spielern gar nicht so unrecht, sie konnten sich hinter ihm gut verstecken. Läuft es, sind alle happy. Läuft's nicht, ist Özil schuld."
Hummels kritisiert Medien - andere Taktik gegen Schweden?
Innenverteidiger Mats Hummels hat sich in Sotschi deutlich über die Medienvertreter geäußert: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich noch auf inhaltliche Themen eingehen sollte, so wie das mittlerweile in der Öffentlichkeit gehandhabt wird. Ich spreche da über inhaltliche Dinge und es wird immer so getan, als würde ich irgendwelche Leute beleidigen."
Sportlich gewährte er einige taktische Einblicke. So sei die Dreierkette "auf jeden Fall eine Option. Wie gesagt, es geht auch darum, dass man das, was man spielt, schlau ausführt. Die Dreierkette ist immer ein Thema, weil wir es hier beim DFB schon oft gespielt und teilweise auch gute Erfahrungen damit gemacht haben."
Generell glaubt er, "dass es zwei, drei einfache Sachen sind, die uns gegen Schweden deutlich stabiler machen werden. Das betrifft auch einzelne Positionen im Speziellen, weil natürlich beispielsweise unser Mittelstürmer nicht für die Absicherung eines Angriffs zuständig sein sollte. Ich glaube wir haben da die Dinge klar benannt, die wir verbessern müssen und die gegen Mexiko nicht gut waren. Das ist ja auch das, was ich nach dem Spiel angesprochen hatte."
Schweden vs. Deutschland: "Können Mexiko nicht kopieren"
Mexiko erwischte Deutschland auch taktisch auf dem falschen Fuß - das tiefe Pressing mit dem schnellen Umschalten in gezielte Räume sowie das Blockieren der spielstarken Aufbauspieler bereitete Deutschland große Probleme. Im zweiten Spiel wird Deutschland das Spiel noch eher machen müssen, Schweden kann tief stehen und auf Konter lauern. Können die Skandinavier also die Taktik der Mexikaner übernehmen?
Wenn es nach Kapitän Andreas Granqvist geht, ist die Rechnung nicht ganz so einfach: "Wir können nicht wie Mexiko spielen, wir haben andere Spielertypen. Wir müssen so spielen wie zuletzt gegen Italien und Frankreich, kompakt stehen und mit dem Ball Chancen kreieren - und ihn so lange halten wie möglich. Deutschland war sehr offensiv. Das hat mich etwas überrascht. Ich dachte, sie haben mehr Balance im Team. Aber das werden sie gegen uns ändern."
Deutschlands Gruppe E im Überblick:
Team | Spiele | Tore | Punkte |
Mexiko | 1 | 1:0 | 3 |
Schweden | 1 | 1:0 | 3 |
Deutschland | 1 | 0:1 | 0 |
Südkorea | 1 | 0:1 | 0 |
Für Schweden: Matthäus setzt auf Gündogan
Gegenüber der Bild hat Lothar Matthäus seine Wunschformation für das entscheidende Schweden-Spiel verraten: "Die Grund-Formation würde ich jedoch aus der ersten Partie übernehmen. Während ich zum Auftakt anders aufgestellt und auf einen echten Sechser gesetzt hätte, ist eine Aufstellung mit zwei Achtern gegen die tiefstehenden Schweden für mich goldrichtig. Schweden spielt unabhängig vom Gegner im 4-4-2-System, sie haben im Mittelfeld eher defensive Akteure, die nicht so aggressiv draufgehen und schnell umschalten wie die Mexikaner."
Dabei will er Toni Kroos einen kreativen Partner an die Seite stellen. In Matthäus' Startelf für das zweite Gruppenspiel wäre "Ilkay Gündogan der Nebenmann von Toni Kroos im Schaltzentrum. Beide stehen für Spielfluss und Intelligenz, Gündogan ist ein zweiter Ideengeber. Mit Gündogan statt Khedira würde Löw auf die technisch stärkere Variante setzen."
Klar sei außerdem, "dass Reus nun spielen muss.Meine Dreierreihe mit ihm, Müller auf halbrechts und Draxler halblinks wäre sehr variabel. Speziell Reus und Müller können permanent die Positionen tauschen, Reus aus der Zentrale heraus ein echter Freigeist sein."