Joachim Löw und Nationalspieler kritisieren Pfiffe gegen Gündogan
Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Unmut über die Pfiffe gegen Ilkay Gündogan ausgedrückt. "Dass ein Nationalspieler so ausgepfiffen wird, hilft niemanden. Ich frage mich, was soll Ilkay denn noch alles machen? Er hat sich der Presse gestellt und erklärt, dass er die deutschen Werte lebt, sich voll und ganz mit ihnen identifiziert und sie verkörpert. Das kann ich und Mitspieler bezeugen. Irgendwann ist das Thema auch mal vorbei", erklärte er nach dem Spiel gegen Saudi-Arabien in der ARD.
Mats Hummels kritisierte die Pfiffe ebenfalls: "Die Fans waren voll da, haben geklatscht, haben gejubelt. Mit den Pfiffen haben sie auch aufgehört, den Rest zu unterstützen. Da wurde nur noch drauf gewartet, dass man jetzt endlich pfeifen kann."
Auch Mario Gomez war mit der Reaktion der Fans nicht einverstanden und machte diese für einen Leistungsabfall der deutschen Mannschaft verantwortlich: "Jeder von uns war danach irritiert auf dem Platz. Es war ein Knick in unserem Spiel. Vielleicht konnte man das ja ein bisschen erwarten mit den Pfiffen, aber nicht in dieser Häufigkeit bei jedem Ballkontakt."
Teammanager Oliver Bierhoff zeigte sich dagegen genervt, dass das Treffen von Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsideten Recep Erdogan immer noch ein Thema in den Medien sei. "Ihr beendet es doch nicht. Ihr bringt es doch jeden Tag wieder, weil ihr keine Themen habt", meinte Bierhoff in der ARD. "Ihr könnt die Fragen auch stellen. Ihr müsst nur akzeptieren, wenn einer sagt: Darüber rede ich nicht mehr."
Berti Vogts kritisiert Joachims Löws Nominierungsmethode
Der ehemalige Nationaltrainer Berti Vogts hat Joachim Löw für dessen Vorgehen bei der Nomienierung des WM-Kaders kritisiert. In seiner Kolumne auf t-online.de schreibt er: "Ich hätte es grundsätzlich anders gemacht als Joachim Löw und hätte nicht 27, sondern 23 Spieler nominiert. Warum handhabt er das so? Wenn einer verletzungsbedingt ausfällt, kann man immer noch einen Sane nachträglich nominieren. Das ist deutlich angenehmer, als vier Spieler nach Hause zu schicken."
So habe durch die Ausbootung von Sane unnötige Unruhe in die Mannschaft gebracht. So würde nach jedem schwachen Spiel sofort über das Fehlen Sanes diskutiert.
Auch gegenüber Mats Hummels fand Vogts deutliche Worte, nachdem dieser zuletzt die jugen Spieler kritisiert hatte: "Mit 29 Jahren sieht er sich nun offenbar schon in einem Alter, in dem er auf die jungen Wilden herunterschaut.Ich sage es ganz deutlich: Es ist nicht angebracht, in den Medien über die jungen Spieler von heute zu sprechen. Wenn er etwas zu bemängeln hat, sollte er das gefälligst intern tun."
Bis Dienstag Freizeit für DFB-Spieler
Nach dem Testspiel gegen Saudi-Arabien haben die Nationalspieler bis Dienstag, 12. Juni, frei. Nach dem Trainingslager in Eppan haben sie die Möglichkeit nach Hause zu fahren und Zeit mit ihren Familie zu verbringen, bevor am Dienstag der Abflug nach Russland ansteht.