DFB-Team - Stimmen zum WM-Aus: "Das letzte überzeugende Spiel war im Herbst 2017"

Von SPOX
Deutschland ist in der Vorrunde der WM ausgeschieden.
© getty

Deutschland hat gegen Südkorea mit 0:2 verloren und ist damit zum ersten Mal überhaupt schon in der WM-Gruppenphase gescheitert. Nach der letzten Vorrundenpartie herrschte bei allen Beteiligten Fassungslosigkeit.

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Joachim Löw: "Es herrscht eine Totenstille, es ist für uns eine riesige Enttäuschung. Gratulation an unsere Gegner - an Mexiko und Schweden. Wir haben es nicht verdient, weiterzukommen. Allerdings ist der Mannschaft im kämpferischen Bereich kein Vorwurf zu machen. Natürlich bin ich der Erste, der sich hinterfragen muss. Ich muss schauen, woran es lag, das liegt in meiner Verantwortung. Da muss ich eine Nacht drüber schlafen, das kann ich so kurz nach dem Spiel nicht sagen. Ich habe die Verantwortung über die Mannschaft."

Oliver Bierhoff: "Es spricht gerade keiner. Es ist einfach ein großer Frust und große Enttäuschung. Wir haben irgendwie gehofft, dass dieser Sieg gegen Schweden noch eine Wirkung zeigen würde. Aber letztlich hat es nicht gereicht."

Reinhard Grindel (DFB-Präsident im ZDF): "Mir tut es leid für alle Fans, die sich auf diese WM gefreut haben. Ich erwarte, dass wir eine saubere Analyse machen, und dann werden wir die nötigen Konsequenzen ziehen. Wir haben vor dem Turnier gewusst, dass es nach dem Turnier einen Umbruch gibt. Es ist nicht die Aufgabe des Präsidenten, inhaltlich dieses Turnier zu analysieren. Da würde ich mich überheben. Dafür haben wir unsere sportliche Leitung, unseren Direktor für die Nationalmannschaften, Oliver Bierhoff. Und ich erwarte, dass wir von denen eine saubere Analyse hinbekommen, dann werden wir darüber sprechen und die notwendigen Konsequenzen ziehen."

Mats Hummels: "Ein ganz, ganz bitterer Abend für uns. Ganz, ganz, ganz bitter. Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt, haben versucht, es zu drehen, haben aber den Ball nicht reingebracht. Wir hatten genug Gelegenheiten. Das hat uns heute das Genick gebrochen. Das letzte überzeugende Spiel, das wir abgeliefert haben, war im Herbst 2017 - das ist schon lange her."

Manuel Neuer: "Von uns allen war die Bereitschaft nicht groß genug. Selbst wenn es heute geklappt hätte, wäre spätestens in der K.o-Phase beim nächsten oder übernächsten Spiel Halt gewesen für uns. Wir haben in keinem Spiel richtig überzeugt. Das ist natürlich sehr enttäuschend. Da müssen wir uns ganz klar in die Kritik nehmen. Wir sind dafür verantwortlich. Das ist bitter und einfach erbärmlich. Man wartet vier Jahre darauf, dass die WM stattfindet. In der Vergangenheit zu schwelgen, bringt uns nichts. Wir hatten die Möglichkeit, selber wieder Geschichte zu schreiben. Das haben wir nicht mit einer 100-prozentigen Bereitschaft angenommen."

Oliver Kahn (im ZDF): "Man hat eine große Verunsicherung gespürt und jeder hat die Verantwortung weitergegeben. Das deutsche Team hatte keine Achse wie 2014. Das Nationaltrikot wiegt für die Spieler gefühlt eine Million Tonnen."

Sami Khedira: "Jetzt ist einer der schwersten Momente für die Mannschaft und auch für mich persönlich. Wir haben vor dem Turnier gesagt, das die Weltmeister das Team führen müssen. Das ist nicht einfach, aber wir haben die Aufgabe angenommen. Ich persönlich bin der Erste, der die Verantwortung übernimmt. Wir müssen mit den Konsequenten jetzt leben. Die letzten zehn Jahre waren sensationell."

Tae Yong Shin (Trainer Südkorea): "Ich fühle mich großartig, aber auch leer. Am Dienstag haben wir gesagt, dass die Chancen bei einem Prozent liegen. Aber ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie bis zum Ende kämpfen soll. Wir waren Außenseiter, diese Rolle haben wir genutzt."

Dietmar Hamann (bei Sky): "Wenn man sich die drei Spiele anschaut, hat die Mannschaft es nicht verdient. Es hat einfach die Führung gefehlt. Man hat Spieler auf dem Platz verloren in den letzten vier Jahren mit Klose, Mertesacker, Lahm, Schweinsteiger. Wir hatten zu wenig Spieler, die Verantwortung übernommen haben und geführt haben."

Gary Lineker (Ex-Nationalspieler England): "Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Spieler rennen 90 Minuten lang einem Ball hinterher und am Ende gewinnen die Deutschen nicht mehr. Die vorherige Version ist nun Geschichte."

Gareth Southgate (Nationaltrainer England): "Ich habe sie letzten Sommer hier mit einem jungen Team beim Confed Cup gesehen, sie hatten zudem Erfolge mit der U21. Aber in diesem Turnier haben sie in den drei Spielen zusammengenommen nur etwa eineinhalb Minuten geführt. Es war ungewohnt zu sehen, dass sie so große Probleme haben."

Christoph Metzelder (Ex-Nationalspieler): "Ich brauche jetzt einen Drink... oder zwei."

Arne Friedrich (Ex-Nationalspieler): "Es ist leicht, stolz auf unser Team und Land zu sein, wenn wir Titel gewinnen. Gerade jetzt sollten wir zusammenrücken, aus unseren Fehlern lernen und nach vorne schauen."

Mario Basler (Ex-Nationalspieler): "Wenn du dieses Spiel nicht gewinnst, hast du in einem Achtelfinale auch nichts verloren! Dann gehörst du da nicht hin! Fertig!"

Kevin-Prince Boateng (Eintracht Frankfurt): "Ich kann es nicht glauben."

Alfons Hörmann (Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes): "Wir haben mit der deutschen Mannschaft und mit Jogi mitgezittert. Aber Kopf hoch, es geht weiter und es kommen auch wieder andere Zeiten."

Dirk Nowitzki (Basketball-Star): "Sprachlos. Ich werde einige Zeit brauchen."

Björn Werner (Ex-Footballprofi): "Hier in den USA ist es erst 12.05 Uhr. Das wird ein shitty Tag!"

Moritz Wagner (Basketballprofi): "Schreibt mir nicht. Ruft mich nicht an. Lasst mich in Ruhe."

Imke Duplitzer (Degenfechterin): "Für so 'ne Leistung hätte mein Trainer mich früher nach Hause LAUFEN lassen - aus BUDAPEST!!!!"

Michael Ballack (Ex-Nationalmannschaftskapitän): "Man kann immer mit einem schlechten Team früh ausscheiden, aber nicht mit einer solchen Mannschaft."

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