Nach der 0:1-Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt der Gruppe E war einige Kritik am deutschen Team laut geworden. Hamann aber will diese, entgegen vieler seiner Kollegen, nicht an Özil festmachen: "Wenn wir bei der WM eine Rolle spielen wollen, ist er einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Spieler in der Mannschaft."
Der Offensivspieler vom FC Arsenal steht oft ob seiner Körpersprache in der Kritik. Hamann kann das nachvollziehen, sieht Özil aber in einer wichtigen Rolle: "Die Hetzjagd auf Özil war einigen Spielern gar nicht so unrecht, sie konnten sich hinter ihm gut verstecken. Läuft es, sind alle happy. Läuft's nicht, ist Özil schuld."
Hamann vergleicht Özil mit Messi
Özil wäre in den "letzten zehn Jahren" mit der gleichen Körpersprache ein wichtiger Bestandteil des deutschen Teams gewesen. Daran habe sich auch jetzt nichts geändert. Hamann erkannte gar "messieske" Züge, weil die eigenen Mitspieler ihm den Ball gaben und auf seine Kreativität hofften.
"Und wenn er nichts machte, machte kein anderer etwas", stellte Hamann fest. Der 44-Jährige sah andere Probleme als Özil: "Die vielen Lücken nach hinten resultieren aus einem Führungsproblem. Toni Kroos gewann viermal die Champions League, da kann seine Mannschaft doch nicht fünf-, sechsmal ausgekontert werden."
DFB-Team gegen Schweden mit Marco Reus?
Das deutsche Team hätte gegen Mexiko im Spiel gegen den Ball nahezu alle Fragen unbeantwortet gelassen: "Es wird zu viel über Taktik und System geredet. Die Mexikaner waren einfach aggressiver, laufstärker - und die Deutschen überrascht von deren Klasse. Wir haben naiv gespielt. Alle wollten mit dem Ball spielen, keiner ohne Ball."
Vor dem, womöglich vorentscheidenden, zweiten Gruppenspiel gegen die Schweden will Hamann deshalb einige Änderungen sehen: "Jonas Hector muss wieder rein für Marvin Plattenhardt. Und Marco Reus muss für Julian Draxler spielen." Auch Ilkay Gündogan müsse zum Thema werden.