"Eine dümmere Aussage habe ich noch nicht gehört", sagte Arik über Özils Stellungnahme, in der der Fußball-Profi unter anderem den umstrittenen Fototermin mit Erdogan mit der Begründung verteidigt hatte, dass es dabei nicht um Politik oder Wahlen gegangen sei, sondern darum, das höchste Amt des Landes seiner Familie zu respektieren.
"Das hieße ja, der Präsident darf alles machen, unschuldige Leute einsperren, Kriege führen, und ich muss ihn immer unterstützen? Selbstverständlich kann man sich auch als Türke weigern, sich mit so einem bösen Menschen zu treffen", sagte Arik dazu, der sich als einer der wenigen deutsch-türkischen Sportler öffentlich gegen den türkischen Machthaber aussprechen.
Özil-Kritik wegen Erdogan-Gate? "Nicht rassistisch, sondern richtig"
Über Özils Rücktritt aus der Nationalelf sei der Boxer nicht traurig - im Gegenteil: "Traurig bin ich darüber, dass er die Initiative ergriffen hat und der DFB ihn nicht vorher rausgeschmissen hat", sagte der 37-Jährige. Für ihn sei Özil seiner Rolle als Vorbild nicht gerecht geworden.
"Er hat sich politisch auf die Seite eines Diktators gestellt und ihn im Wahlkampf unterstützt", so Arik, der ergänzte: "Dann kann man auch zu Özil sagen: 'Du vermischst Sport und Politik und unterstützt politische Werte, für die wir nicht stehen. Also können wir dich leider nicht mitnehmen.' Das ist nicht rassistisch, sondern richtig."
Özils Rechtfertigung, dass ihn seine Mutter gelehrt habe, niemals seine Herkunft, sein Erbe und seine familiären Traditionen zu vergessen, bezeichnete Arik als "billige Ausrede": "Wenn ihm das Herkunftsland seiner Mutter so wichtig wäre, hätte er sich damals für die türkische Nationalmannschaft entscheiden müssen."