"Wir wollen offene und ehrliche Ansagen, keine angepassten und weichgespülten. Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet", sagte Bierhoff der Welt auf die Frage, wieso Özil erlaubt worden sei, nicht zum Medientag zu erscheinen.
Welche Überzeugungsarbeit bei Özil fehlgeschlagen sei und wie ein sportlicher Verzicht ausgesehen haben könnte, ließ der Teammanager offen.
Bierhoff relativierte dazu wie schon häufiger, dass man die verschiedenen Umstände bei Özil im Vergleich mit Ilkay Gündogan berücksichtigen müsse: "Man muss eben auch mal festhalten, dass Mesut das, was von ihm erwartet wurde, aus bestimmten und offensichtlichen Gründen so hätte nicht sagen können." Diese Gründe legte Bierhoff nicht offen.
Oliver Bierhoff glaubt nicht an Auswirkungen des Fotos auf die Mannschaft
Dass die Fotos innerhalb der Mannschaft für Unruhe gesorgt haben, glaubt Bierhoff aber nicht. "Ich glaube, die Tatsache, dass Mesut und Ilkay die Fotos gemacht haben, hat die Mannschaft nicht so sehr beschäftigt. Aber die Debatte war nachhaltig. Im Rückblick würde ich versuchen, dieses Thema noch klarer zu regeln", erklärte Bierhoff.
Das DFB-Team schied bei der WM sang- und klanglos als Gruppenletzter aus. Lediglich gegen Schweden gelang ein Sieg in der Nachspielzeit, gegen Mexiko und Südkorea setzte es dagegen Niederlagen.