Ter Stegen, Süle, Gündogan und Draxler: DFB-Stars in der zweiten Reihe und ihre Perspektive

Auf der Suche nach dem Stammplatz (v.l.): Marc-Andre ter Stegen, Ilkay Gündogan, Niklas Süle, Julian Draxler.
© getty
Cookie-Einstellungen

Ilkay Gündogan: Passt es zwischen ihm und Toni Kroos?

Zumindest ein großes Problem scheint gelöst: Der freundliche Applaus überwog in München gegenüber den einzelnen Pfiffen gegen Gündogan. Die Zuschauer scheinen ihm die Erdogan-Affäre mittlerweile fast alle verziehen zu haben. Dementsprechend erleichtert und mit mehr Selbstvertrauen ausgestattet kann sich der 27-Jährige daran machen, auch mit dem Adler auf der Brust das abzurufen, was ihn bei Manchester City so unverzichtbar macht.

Warum hat es bisher in der Nationalelf nicht geklappt? Zuerst warfen ihn zahlreiche Verletzungen zurück, dann die Tatsache, dass Löw auf der Doppelsechs neben Toni Kroos lieber auf einen Abräumer wie Sami Khedira setzte. Schließlich das Erdogan-Foto, die Pfiffe und eine angeknackste Psyche.

Wie könnte Gündogan in den nächsten Monaten in die Stammelf rücken? Gegen Frankreich saß er trotz der Abwesenheiten von Mesut Özil und Khedira erneut nur auf der Bank. Offenbar hat nun Leon Goretzka die Nase vorn. Der konnte allerdings einmal mehr nicht viel zeigen, Gündogan mit einer starken Partie gegen Peru Boden gutmachen.

Die Systemumstellung mit Kimmich vor der Abwehr im 4-1-4-1 bietet ebenfalls eine Chance für Gündogan: Mit der Absicherung für ihn und Kroos wären sie nun keine zu offensive Doppel-Sechs mehr, sondern eine Doppel-Acht.

Gündogan wäre eine spielstärkere Lösung als Goretzka, er könnte auch etwas vorgeschoben den verkappten Spielmacher mimen, den es in diesem System nicht mehr gibt. Es wäre eine Rolle, in der er sein gutes Auge und seine Torgefahr vielleicht noch besser einbringen könnte. Setzt Löw weiter auf eine defensive Ausrichtung, wird es für ihn jedoch weiter schwer mit der Stammelf.