Rassistische Ausfälle gegen Nationalspieler - drei Männer stellen sich

SID
Deutschland spielte 1:1 gegen Serbien.
© getty

Nach rassistischen Ausfällen gegen deutsche Nationalspieler am Mittwoch während des Länderspiels in Wolfsburg gegen Serbien haben sich drei Männer der Polizei gestellt.

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"Sie haben sich am Donnerstag um 14.30 Uhr hier gemeldet und eingeräumt, dass es sich bei den drei vermeintlichen Tätern um sie handelt. In einer ersten Vernehmung haben sie den Sachverhalt aus ihrer Sicht geschildert", sagte Sprecher Thomas Figge von der Polizei Wolfsburg dem SID.

Die Männer sind laut Polizei-Auskunft zwischen 30 und 40 Jahre alt und stammen aus dem Bereich der Polizeidirektion Braunschweig, der auch Wolfsburg umfasst. Sie sollen die Nationalspieler Leroy Sane und Ilkay Gündogan rund um das Spiel gegen Serbien (1:1) fortgesetzt rassistisch beleidigt haben.

"Die Polizei wird weitere Ermittlungen wegen Volksverhetzung durchführen und den Vorgang Anfang nächster Woche an die Staatsanwaltschaft Braunschweig abgeben", sagte Wolfsburgs Polizeichef Olaf Gösmann der Braunschweiger Zeitung und den Wolfsburger Nachrichten.

DFB will Stadionverbote verhängen

Der DFB hatte in einer Stellungnahme die verbalen Attacken am Donnerstag bereits "auf Schärfste" verurteilt. Gegen die Beschuldigten werde man "ein Stadionverbot verhängen und Strafanzeige stellen", wird DFB-Präsident Reinhard Grindel in der Bild zitiert.

Trotz des Vorfalls glaubt der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau an die verbindende Kraft des Fußballs. "Er ist nicht die Lösung aller Probleme, aber ein wichtiges Mittel, um Menschen zu integrieren", sagte der ehemalige Nationalspieler dem Donaukurier.

Fremdenfeindlichkeit im Stadion könne man jedoch trotz aller Bemühungen nicht ausschließen, ergänzte Cacau: "So wie es in der Gesellschaft vereinzelt Rassismus gibt, gibt es ihn auch im Fußball."

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