Dass mögliche strafrechtliche Konsequenzen damit verjähren könnten, wie die NZZ schrieb, wollte die BA auf SID-Anfrage nicht kommentieren. Allerdings bestätigte die Behörde, dass "den beteiligten Parteien ihre Absicht mitgeteilt wurde, das Verfahren gegen den Beschuldigten Franz Beckenbauer abzutrennen und separat weiterzuführen". Eine Anfrage an Beckenbauers Management zum NZZ-Bericht blieb zunächst unbeantwortet.
Neben Beckenbauer (73) werden die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger (74) und Wolfgang Niersbach (68), der ehemalige Generalsekretär Horst R. Schmidt (77) sowie der frühere FIFA-Generalsekretär Urs Linsi (70) beschuldigt. Laut BA geht es um den "Verdacht des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung". Für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.
Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen worden sind. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen.