"Wir wollen in Zukunft ganz klar regeln, dass im DFB-Präsidium Kollektivführung stattfindet, deshalb werden alle Sonderkompetenzen des Präsidenten in der Satzung gestrichen", sagte Interimspräsident Rainer Koch. Einen entsprechenden Antrag für den DFB-Bundestag am 27. September hatte das Präsidium zuvor auf seiner Sitzung in Frankfurt/Main beschlossen.
Die Findungskommission habe eine Shortlist mit Kandidaten erstellt, die weiter geprüft werde, betonte Koch. Mögliche Namen ließ der Interimspräsident unkommentiert. Als er auf Uli Hoeneß angesprochen wurde, erklärte Koch: "Ich kann mir alles vorstellen." Dass Hoeneß DFB-Präsident werden könnte, scheint aber auch bei seinem wahrscheinlichen Rückzug von den Ämtern beim deutschen Rekordmeister Bayern München fast ausgeschlossen.
DFB-Reform: Präsident wird dennoch "eine starke Person bleiben"
Einen "schwachen Präsidenten" werde es aber trotz der Reform nicht geben. "Er wird deshalb eine starke Person bleiben, weil sie nämlich mit dem neuen Profil länger im Amt bleiben kann", betonte Koch. Die letzten vier Verbandschefs Gerhard Mayer-Vorfelder, Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Grindel mussten alle vorzeitig gehen, das soll sich auf keinen Fall mehr wiederholen.
Entschieden wurde auch, dass es in Zukunft im Verband eine deutlichere Trennung zwischen den wirtschaftlichen und den gemeinnützigen Aufgaben gibt. "Wirtschaftliche Aktivitäten eines Unternehmens mit einem Budget von mehr als 400 Millionen Euro und vielen hundert Hauptamtlichen müssen in modernen Unternehmensstrukturen abgearbeitet werden", meinte Koch.
Deshalb werden alle Aktivitäten, mit denen Geld verdient wird, von der DFB GmbH verantwortet, gemeinnützige Aufgaben sollen dem DFB e.V. obliegen. Starker Mann der GmbH soll DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius werden. Oliver Bierhoff ist als Geschäftsführer Sport vorgesehen. Weiter sind dort unter anderem die EURO 2024 GmbH und die geplante Schiedsrichter GmbH angesiedelt.