"Jogi sagte uns: 'Großartig! Aber das Spiel ist noch nicht vorbei. Wenn ich einen sehe, der die Brasilianer verarscht, wechsele ich ihn sofort aus'", sagte Khedira im Interview mit Sport Bild .
"Er hat die Euphorie komplett rausgenommen, rief: 'Wir starten jetzt wieder bei 0:0, wollen auch die zweite Halbzeit gewinnen.' Das war eine perfekte Ansprache von ihm", so Khedira weiter, der auch erzählte, was sich nach dem Spiel in der Kabine abspielte: "Wir lagen uns in den Armen. Auch die, die in der Halbzeit noch keinen Zutritt zur Kabine hatten. Alle waren da. Und von ganz oben kam die Message: 'Genießen, aber auf dem Boden bleiben.'"
"Ich bekam Nachrichten aus der ganzen Welt", beschrieb er die Flut an Reaktionen: "Nicht vergleichbar mit einem Geburtstag. Ich konnte gar nicht alles lesen. Alle schrieben mir 'Krass!', 'Wahnsinn!', 'Was geht ab?'. Tunesier, Deutsche, Leute, die ich gar nicht als Fußballfans kannte."
Khedira stand beim 7:1 in der Startelf, bereitete das 4:0 von Toni Kroos vor und erzielte das 5:0, was gleichzeitig auch den Halbzeitstand bedeutete, selbst. In der 76. Minute kam Julian Draxler für ihn ins Spiel. Fünf Tage später krönte sich Deutschland durch ein 1:0 gegen Argentinien zum Weltmeister.
Khedira verpasste das Finale aufgrund von Wadenproblemen, die er beim Aufwärmen verspürt hatte. Er verzichtete freiwillig auf einen Einsatz, was der bitterste Moment seiner Karriere gewesen sei, wie er dem kicker später sagte.