"Es kann nicht sein, dass es immer die Nationalmannschaft ist, die zurücksteckt", sagte Bierhoff mit Blick auf das Programm der Nationalspieler im Oktober und November bei Sport1. In beiden Monaten stehen binnen weniger Tage drei Länderspiele auf dem Programm.
Die Belastungssteuerung sei "ein enorm wichtiger Aspekt", so Bierhoff weiter: "Für uns ist die Weitsicht besonders wichtig, dass wir im nächsten Jahr bei der Europameisterschaft noch relativ frische Spieler haben, die nicht allzu kaputt sind."
Als Favorit geht die deutsche Mannschaft beim Turnier im kommenden Jahr laut Bierhoff allerdings auch mit fitten Spielern nicht an den Start - dennoch stünden die Chancen nicht schlecht.
"Wir haben unglaublich starke, junge, talentierte Spieler, gepaart mit Spielern, die viel Erfahrung haben: Toni Kroos, Manuel Neuer, Ilkay Gündogan. Wir haben eine gute Mischung", sagte der DFB-Direktor: "Deswegen bin ich zuversichtlich. Wir werden nicht als Favorit in das Turnier gehen. Aber wir werden unsere Chance haben."
Bierhoff: DFB-Team "nicht als Favorit" zur EM
Die DFB-Elf werde davon profitieren, dass zuletzt gleich mehrere jüngere Spieler um 100-Millionen-Mann Kai Havertz den Sprung ins Ausland gewagt haben, betonte Bierhoff (52).
Außerdem helfe der Nationalmannschaft die starke Achse aus Münchner Triple-Helden "ungemein, weil die Spieler sich dann doch noch intensiver und besser kennen, sie keine Eingewöhnungszeit brauchen und natürlich im Spiel dann auch sich besser aufeinander abstimmen können."
Die um ein Jahr verschobene EM soll vom 11. Juni bis 11. Juli in zwölf europäischen Städten stattfinden. Die deutsche Auswahl trifft in der Vorrunde in München unter anderem auf Weltmeister Frankreich und Titelverteidiger Portugal.
Kimmich als Kapitän: "Bereit, Verantwortung zu übernehmen"
Die Binde wird dabei aller Vorraussicht nach Manuel Neuer am Arm tragen. Perspektivisch kommt allerdings auch Josua Kimmich infrage, so Bierhoff.
"Ich glaube, Joshua hat schon an verschiedenen Stellen gezeigt, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Das macht er auch ohne Kapitänsbinde. Er ist sicherlich eine Persönlichkeit, die diese Rolle irgendwann auch mal einnehmen kann. Er spielt auch auf einer Position, auf der man viel ins Spiel eingreifen kann."