Der Verband habe sich nach Rücksprache mit der FIFA entschlossen, "in seinem Fall auf einen Antrag auf Verbandswechsel zu verzichten, da dieser wegen der erst vor wenigen Monaten geänderten Statuten wenig Aussicht auf Erfolg hätte". Zum Verhängnis wurde dem 23 Jahre alten Linksverteidiger, der bisher für die U-Nationalmannschaften seines Geburtslandes Kroatien gespielt hat, ein Alterspassus in den Bestimmungen des Weltverbandes.
Laut Artikel 9, Punkt 2 b III wird einem Antrag auf Verbandswechsel nur stattgegeben, falls der betroffene Spieler "zum Zeitpunkt seines letzten Einsatzes in einem Spiel eines offiziellen Wettbewerbs irgendeiner Fußballsparte für seinen jetzigen Verband noch nicht 21 Jahre alt" war. Sosa war aber bei seinem letzten Einsatz für Kroatiens U21 am 12. November 2020 in der EM-Qualifikation gegen Schottland in Edinburgh bereits 22.
Bierhoff machte kein Hehl daraus, dass der DFB ein ehrliches Interesse am VfB-Profi hatte. "Borna Sosa ist nicht nur aufgrund der Leistung in der aktuellen Saison ein interessanter Spieler mit großem Potenzial", sagte er, "wir hätten ihn uns nach Abschluss seines Einbürgerungsverfahrens perspektivisch in der Nationalmannschaft vorstellen können." Er sei sich aber sicher, dass Sosa auch so "seinen Weg gehen wird", betonte Bierhoff: "Dafür wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg."
Sosa hatte sich gedanklich schon voll auf das DFB-Team eingestellt, nachdem er im März vergeblich auf eine Einladung durch Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic gewartet hatte. Dabei spiele er "den besten Fußball meiner Karriere", sagte er in Jutarnji List. Aber dieser Moment habe "alles kaputt gemacht". Wie es jetzt allerdings für Sosa in Bezug auf das Nationalteams weitergeht, ist offen.