Weitere Neuigkeiten zur deutschen Nationalmannschaft gibt es hier.
DFB: Bierhoff träumt trotz Fehlstart vom Titel
Trotz des EM-Fehlstarts gegen Frankreich glaubt Oliver Bierhoff weiter an die Titelchance der deutschen Nationalmannschaft. Sein Traum wäre es, sagte der DFB-Direktor im SZ-Interview, "nach 25 Jahren beim Endspiel in Wembley an der selben Stelle den gleichen Pokal hochzuhalten. Ich hoffe, die Queen wird dann auch wieder kommen."
Das DFB-Team hatte den bisher letzten seiner drei EM-Titel 1996 im Londoner Fußball-Tempel gewonnen, wo am 11. Juli das Finale stattfinden soll. Bierhoff erzielte im Finale gegen Tschechien als Joker beide Tore, darunter das erste Golden Goal auf großer Bühne.
In ihrem zweiten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Portugal (18.00 Uhr) steht die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gewaltig unter Druck. "Wenn du Europameister werden willst, ist das eine Drucksituation, der wir standhalten müssen. Kein Grund zum Weinen", sagte Bierhoff, der auf ein "2:0 für uns" tippt. Dann könne man "etwas beruhigter ins dritte Spiel gehen und hätte die Sache selbst in der Hand".
Zum Abschluss der Vorrunde trifft die DFB-Auswahl am Mittwoch auf Außenseiter Ungarn. "Auf das Weiterkommen über den dritten Platz können wir uns nicht verlassen", stellte Bierhoff klar.
Werner: "Haben Stimmung sehr gut hochgehalten"
Auch Timo Werner ist fest von der EM-Wende für die deutsche Nationalmannschaft überzeugt. "Das Spiel hat uns nicht aus der Bahn geworfen", sagte der Stürmer in der ARD über die Niederlage gegen den Weltmeister. Das 0:1 gegen "starke Franzosen" sei vielmehr "ein bisschen unglücklich" gewesen.
Vor dem Portugal-Spiel "haben wir die Stimmung sehr gut hochgehalten", meinte Werner und ergänzte: "Wir brauchen den Kopf nicht in den Sand zu stecken."
Von der deutschen Offensive erwartet der Angreifer von Champions-League-Sieger FC Chelsea eine klare Steigerung. "Es ist unser Ansporn, mehr und bessere Torchancen herauszuspielen und das Spiel zu dominieren", sagte der 25-Jährige.
Kimmich fühlt sich rechts "auftragslos"
Joshua Kimmich kommt sich in seiner inzwischen ungewohnten Rolle als Rechtsverteidiger mitunter etwas verloren vor. "Es ist oft so, dass das Spiel vermeintlich abseits von einem selbst stattfindet und man vermeintlich auftragslos ist - auch wenn das nicht stimmt", sagte der 26-Jährige vor dem Schlüsselspiel gegen Portugal.
Bundestrainer Joachim Löw hatte Kimmich für das Auftaktspiel gegen Frankreich als Flankenschutz für die defensive Dreierkette nach rechts beordert - dort wird er auch gegen die Portugiesen erwartet. "Ich kann auf vielen Positionen spielen", sagte Kimmich, machte aber erneut kein Hehl daraus, dass die "6" seine liebste ist.
"Was mir in der Mitte sehr viel Spaß macht: Man hat immer den Eindruck, dass man Einfluss nehmen kann, da fühlt man sich mehr eingebunden als auf der rechten Seite - auch, was die Kommunikation angeht. Man ist jederzeit Teil des Spiels." Rechts sei vielmehr oft Geduld gefragt, "man ist abhängig davon, ob man angespielt wird. Auf der Sechs kann ich den Ball mal hinten abholen, rechts außen nicht."
Ob er dort in einer Vierer- oder Fünferkette spiele, mache einen großen Unterschied, betonte Kimmich. "Das sind komplett unterschiedliche Positionen." In der Dreier- bzw. Fünferreihe stehe er als Außenspieler "höher und fast auf der letzten Linie des Gegners, man attackiert viel höher".
Weitere Aussagen von der Pressekonferenz von Kimmich und Löw gibt es hier.
EM: Münchner Stadtrat will Stadion in Regenbogenfarben
Müncher soll anlässlich des EM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn ein weithin sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz in die Welt senden. Das hofft der Stadtrat und hat daher einen von allen Fraktionen unterstützten Antrag eingebracht: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) soll sich bei der UEFA dafür einsetzen, dass die Außenhülle der Allianz Arena während des Spiels am Mittwoch in Regenbogenfarben leuchtet.
Auch wird Reiter gebeten, das Rathaus mit Regenbogenfahnen zu beflaggen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Man wolle ein Zeichen setzen für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft. Es gehe darum, schreiben die Fraktionen, Solidarität mit der LGBTI-Community in Ungarn zu zeigen, "die unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der ungarischen Regierung zu leiden hat".
Das ungarische Parlament hatte vor wenigen Tagen ein neues Gesetz beschlossen, das unter anderem verbietet, in Schulen über Homosexualität aufzuklären. Von vielen Stellen wurden daher Rufe nach einer Positionierung laut. So adressierte ARD-Journalist Georg Restle, Leiter des Politmagazins Monitor, den Deutschen Fußball-Bund: "Lieber DFB, in Ungarn soll 'Werbung' für Homosexualität verboten werden. Ihr seid doch so für Diversität. Wie wär es: Eine Regenbogenflagge für jeden Fan im Stadion? Dann kriegt das auch Herr Orban mit."
DFB-Kapitän Manuel Neuer hatte zuletzt im Spiel gegen Frankreich (0:1) eine Armbinde in Regenbogenfarben getragen.
DFB-Team: Vergangene Duelle gegen Portugal
Datum | Wettbewerb | Ergebnis |
20. Juni 2000 | EM, Gruppenspiel | 0:3 |
10. Juli 2006 | WM, Spiel um Platz drei | 3:1 |
19. Juni 2008 | EM, Viertelfinale | 3:2 |
09. Juni 2012 | EM, Gruppenspiel | 1:0 |
16. Juni 2014 | WM, Gruppenspiel | 4:0 |