Seine Mitspieler hätten erst am Freitag von seinem Rücktritt erfahren, den er drei Tage nach dem Achtelfinal-Aus gegen England verkündete. "Dem ein oder anderen habe ich es mal in einem Nebensatz angedeutet, wenn er zwischen den Zeilen gelesen hat. Aber es war nie so, dass ich glasklar gesagt hat, dass ich aufhöre", erklärte Kroos.
Gegenüber dem scheidenden Bundestrainer Joachim Löw hatte Kroos bereits im Frühjahr angedeutet, dass er wahrscheinlich in der Nationalelf Schluss machen wird: "Es gab einen Tag nach dem Ausscheiden einen Austausch, auch weil ich das Bedürfnis hatte, ihm zu schreiben und zu danken für die Jahre. Er hatte mich im Februar oder März angerufen und gesagt, dass er aufhört, woraufhin ich andeutete, dass auch sein kann, dass wir das gemeinsam tun."
Bei DFB sieht Kroos einen "guten Zeitpunkt" für einen Neuanfang: "Jogi hat das ja auch selbst erkannt. Und Hansi Flick hat bei den Bayern ja bewiesen, dass er etwas auslösen kann, auch relativ schnell." Löw habe er während des Turniers "extrem motiviert" erlebt. "Das ganze Turnier war ein Auf und Ab. Und dabei haben wir gesehen, dass wir für den Titel einfach nicht weit genug waren." Zwar seien einige Spiele "absolut ausgeglichen" gewesen, aber: "Uns hat vorne die eine oder andere Waffe gefehlt, um noch gefährlicher zu sein."