Vor dem Auftakt in die Nations League am Samstagabend (20.45 Uhr in Italien) hat sich mit Leon Goretzka, Thilo Kehrer und Lukas Klostermann ein DFB-Trio auf der Pressekonferenz den Fragen der Medienvertreter gestellt. Hier könnt Ihr die PK im Liveticker nachlesen.
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Thilo Kehrer hat den Teamgeist in der deutschen Nationalmannschaft gelobt. "Ich habe das Gefühl, dass wir eine richtige Mannschaft sind. Wir haben die richtige Mischung aus Erfahrung und jungen Spielern, die viel Dynamik mitbringen", sagte der Defensivspieler des französischen Meisters Paris St. Germain am Dienstag nach dem Training in Herzogenaurach.
Bei Partner adidas bereitet sich die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick auf die Nations-League-Duelle mit Europameister Italien (4. und 14. Juni), dem EM-Zweiten England (7. Juni) und Ungarn (11. Juni) vor. "Das sind absolute Prestigeduelle", sagte Leon Goretzka und fügte mit Blick auf die WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) an: "Das ist ein guter Gradmesser gegen Mannschaften, die sich in der Weltspitze befinden. Dahin wollen wir zurück. Da sind wir auf einem guten Weg."
Für Goretzka ist die Spielphilosophie von Flick dabei ein wichtiger Schlüssel für den Erfolg. "Bei Bayern hat man klar erkennen können, was die Idee von Hansi ist und wie wir spielen wollen. Das wollen wir auch hier durchziehen. Es ist absoluter Power- und Tempo-Fußball, der uns und den Zuschauern viel Spaß macht", sagte der Münchner.
Unter Flick feierte die DFB-Auswahl in neun Spielen acht Siege (ein Unentschieden). Die Erfolgsserie soll auch in der Nations League fortgesetzt werden. "Wir haben viel Qualität und ein großes Potenzial. Wir wollen wichtige Schritte machen", sagte Kehrer.
Goretzka: Lewandowski und der FC Bayern sollten "Emotionalität rausnehmen"
Nationalspieler Leon Goretzka hofft auf eine einvernehmliche Einigung zwischen Robert Lewandowski und Bayern München. "Ich glaube, dass es insgesamt für den FC Bayern und Lewy eine unglaubliche Erfolgsgeschichte war - um dem Respekt zu zollen, wäre ich froh, wenn beide Seiten die Emotionalität rausnehmen und eine gute Lösung für beide Seiten finden würden", sagte der Mittelfeldspieler im Trainingslager der Nationalmannschaft in Herzogenaurach.
Lewandowski hatte am Montag gesagt, er wolle nicht mehr für den deutschen Rekordmeister spielen. Klubchef Oliver Kahn hatte daraufhin erwidert, derartige Äußerungen in der Öffentlichkeit brächten beide Seiten nicht weiter. Zudem betonte er, dass Wertschätzung keine Einbahnstraße sei.
DFB-Team: Pressekonferenz im Liveticker zum Nachlesen
Und damit ist auch Lukas Klostermann durch und die Pressekonferenz ist beendet.
Lukas Klostermann über ...
... die Zeit bei der DFB-Elf: Ich bin mit einem positiven Gefühl angekommen. Wir haben hier alle Möglichkeiten, auf dem Platz, im Gym, auch in der Zeit zwischen den Einheiten und den Spielen mit einem reichhaltigen Angebot. Es könnte nicht viel besser sein. Ich habe mich auf die Zeit hier gefreut.
... Italien: Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht allzu sehr auf die anderen Nationen schauen. Wir tun gut daran, wenn wir uns auf uns konzentrieren. Da haben wir in den letzten Monaten einige Schritte nach vorn gemacht, was den Teamgeist angeht. Das müssen wir in den Spielen zeigen und einen möglichst erfolgreichen Saisonabschluss haben.
... den Kader: Es ist kein Nachteil, wenn man als Spieler flexibel einsetzbar ist. Das gibt dem Trainer im Spiel Optionen, das System anzupassen und etwas zu verändern. Es ist grundsätzlich nicht verkehrt, wenn man als Spieler flexibel ist.
... die Tagesgestaltung: Gestern ging bei mir persönlich nach der Anreise nicht mehr so viel. Ich weiß nicht, was heute noch geplant ist, aber wir haben viele Möglichkeiten hier. Ich war hier ja auch bei der EM schon [in Herzogenaurach] dabei. Neben dem Platz kann man viel unternehmen, das werden wir die nächsten Tage und Wochen auch tun.
... den Kontakt zu Flick in der Saison: In den letzten Monaten hatten wir die eine oder andere Videoschalte in verschiedenen Gruppen. Häufig, was die positionsspezifischen Themen angeht, da haben wir immer Updates bekommen, weil die Zeit zwischen den Maßnahmen schon recht lang war. Ich fand das sehr sinnvoll, die Sinne dafür immer wieder zu schärfen, worauf hier der Fokus gelegt wird. Ich hoffe, dass wir das so beibehalten werden, weil ich davon viel mitgenommen habe.
... den Pokalsieg: Das merkt man nicht unbedingt am Umgang mit den Mitspielern. Mehr Selbstvertrauen? Es ist zumindest nicht weniger geworden, aber auf den Umgang mit den Mitspielern hat das keinen großen Einfluss gehabt.
... die Nations League nach dem Pokalsieg: Es ist nicht schwer, motiviert zu sein. Es hat den Junger gestärkt. Für manche ist es fast Alltag, mit einem Titel anzureisen, für mich war es das erste Mal. Das soll nicht das Ende der Fahnenstange sein, deshalb freue ich mich auf alles, was kommt. Der Flachs mit meinen ungarischen Teamkollegen hielt sich in Grenzen, vielleicht kommt das noch. Auf das Spiel freue ich mich ganz besonders.
Thilo Kehrer über die Gewalt in den französischen Stadien
Und das war es auch schon mit Kehrer. "Wir haben Euch falsch eingeschätzt, wir dachten, es kommen mehr Fragen." Heißt: Wieder kurze Pause.
Thilo Kehrer über ...
... seine vielen Einsätze unter Flick: Überrascht bin ich nicht, ich weiß, wieviel Arbeit dahintersteckt. Ich bin seit vier Jahren Teil der Nationalmannschaft und habe dieses Jahr ein unglaublich gutes Gefühl. Wenn jeder sein Bestes gibt, können wir mit dem Team sehr erfolgreich sein.
... seine defensive Rolle: Ich fühle mich sehr wohl, ich spüre das Vertrauen der Mitspieler und des Trainers. Am Ende konzentriere ich mich darauf, was ich beeinflussen kann. Wo mich der Trainer aufstellt, gebe ich mein Bestes.
... die Hierarchie im DFB-Team: Ich habe das Gefühl, dass wir eine richtige Mannschaft sind. Wir haben ein sehr gutes Gefühl und eine gute Mischung aus Erfahrung und jungen Spielern mit viel Dynamik. Auch sehr viel Qualität, wir arbeiten im Training an den Details und der Feinabstimmung, um für die Spiele in Topform zu sein.
... Hansi Flick: In den Jugendmannschaften war ich beim DFB, als Hansi Sportdirektor war. Da war er bei Lehrgängen und Turnieren dabei, man hat sich natürlich gesehen und ausgetauscht. Er hat viel beobachtet und versucht, mitzuführen. Ich bin froh, die Rolle im Team zu haben und will weiterhin mein Bestes geben und meine Rolle weiterführen.
... Sanes teuren Mercedes: Ich habe es nicht gesehen, wir sind nicht zur gleichen Zeit angekommen. Aber ich denke, das passt. (lacht) Schnelligkeit auf dem Platz und auf der Straße.
... Italien als Gegner: Wir freuen uns, es ist ein großer Gegner. Das ist wichtig für uns, als Vorbereitung für die WM. Italien ist eine große Mannschaft. Wir haben ein super Gefühl, wissen, dass wir eine starke Mannschaft mit viel Qualität und Potenzial haben. Wir wollen uns voll reinhauen und wichtige Schritte machen.
... Ausschreitungen in Frankreich: Es gab diese Saison ein paar Vorfälle. Das kommt auch daher, dass in der Pandemiezeit in leeren Stadien stattgefunden haben. Da kann man ein Stück weit verstehen, dass die Fans noch emotionaler in den Stadien sind. Ich hoffe, dass sich das einigermaßen einreiht und man große Vorfälle und Gewalt nicht mehr sieht.
... seinen Beraterwechsel: Ich hatte ein paar Jahre und einen sehr guten Weg mit meiner Agentur. Ich hatte das Gefühl, mich neu aufzustellen. Ich habe große Ziele auf für dieses Jahr, deshalb die Entscheidung.
... die Italiener bei PSG: Die letzten Wochen wurde ein bisschen geflachst, weil sie sich nicht für die WM qualifiziert haben. Wir haben kurz gequatscht, natürlich freut man sich, die Teamkollegen vom Verein wieder zu treffen.
Leon Goretzka über Lewandowski: "Emotionalität rausnhehmen"
Leon Goretzka ist damit durch. Als nächster ist Thilo Kehrer dran.
Leon Goretzka über ...
... seine lange Verletzungspause: Es war eine schwierige Situation, eine doofe Verletzung, die schwer zu behandeln war, weil man nicht wusste, was es ist. Ich bin froh, dass es jetzt weg ist, ich habe keine Nachwehen und fühle mich körperlich sehr gut. Ich bin bereit.
...die Startelf gegen Italien: Ich bin immer enttäuscht, wenn ich nicht in der Startelf stehe, egal warum. Das geht allen Spielern so. Welche Bedeutung dass dann hat, muss man den Trainer fragen.
... den Teamspirit trotz Konkurrenz: Ich habe noch keine Gitarre gesehen. Für mich ist es kein Spagat, das eine fördert das andere. Ich kann mich an einen Zweikampf mit Jo heute erinnern, wo es richtig rund ging. Diese Dinge schweißen noch mehr zusammen. Diesen Spirit will Hansi bei uns sehen, dass wir uns pushen. Die Konkurrenz im Training macht uns alle besser. Das geht alles Hand in Hand.
... die Doppelsechs mit Kimmich und die Konkurrenz: Unsere Mannschaft ist so gut besetzt, dass es vom Trainer fatal wäre, eine Startelfgarantie zu geben. Dahinter hat man dann Spieler in Topform, die man dann nicht aufstellen kann. Diese Handschellen würde ich mir als Trainer auch nicht anlegen. Lasst uns einfach mal abwarten.
... den Fortschritt der DFB-Elf im Vergleich zu vor einem Jahr: Wofür wir stehen wollen, ist sehr klar mittlerweile. Für mich ist es etwas anderes, weil ich schon unter Hansi gespielt hatte und die Spielphilosophie verinnerlicht habe. Bei Bayern konnte man seine Idee erkennen, wie er Fußball spielen lässt. Das ziehen wir bei der Nationalmannschaft durch. Für den Zuschauer sehr attraktiv, intensiv, hoch pressend, frühe Ballgewinne, absoluter Powerfußball, der uns und den Zuschauern extrem viel Spaß gemacht hat. Das wollen wir, mit kleinen Anpassungen je nach Gegner, weiter machen. Das ist sehr klar definiert.
... die Nations League: Wenn ich sehe, dass wir gegen Italien, England, Ungarn spielen. Gegen die habe ich gefühlt noch nie ein Freundschaftsspiel gespielt. Ob nun so oder Nations League, das sind Prestige-Duelle. Die Motivation aus dem Wettbewerb sei mal dahingestellt, aber gegen solche Gegner will man immer gewinnen, ob nun bei der WM oder im Training.
... seine "Geste" vor einem Jahr gegen Ungarn: Ich bereite mich auf das Spiel genauso vor wie auf die anderen Spiele. Für mich war es in Ungarn eine sehr schöne Erinnerung, nicht nur wegen der Geste. Das kam aus dem Bauch heraus, auch mit dem Thema, ob wir die Allianz Arena anstrahlen dürfen. Die wichtigste Erinnerung war, dass ich ein Tor geschossen habe, das uns die nächste Runde beschert hat.
... den fehlenden Stoßstürmer: Ich kann Teil einer Lösung sein, indem ich Torgefahr ausstrahle, das habe ich in der DFB-Elf schon unter Beweis gestellt. Wir haben viele Spieler, die torgefährlich sind. Timo Werners Statistik unter Flick sollte sehr gut sein, glaube ich, auch wenn es keine Weltklassegegner waren. Er fühlt sich sehr wohl bei uns, kann Leistung bringen und Tore schießen. Das würde ich nicht als Problem definieren.
... die DFB-Elf: Wo wir stehen, wissen wir erst nach den Spielen. Ein guter Gradmesser gegen Mannschaften in der Weltspitze. Aufgrund der vergangenen Jahre kann man nicht sagen, dass wir Weltspitze sind, aber wir wollen zurück und sind auf einem guten Weg. Das Training, der Einsatz der Spieler ist top. Zu diesem Weg gehören die kommenden vier Spiele, wir sind hochmotiviert, die nächsten Schritte zu machen.
... Robert Lewandowski: Bei der Thematik hilft es nicht, wenn ich meinen Senf dazugebe. Das wird schon genügend diskutiert. Ich glaube, dass es für den FC Bayern und für Lewy eine unglaubliche Erfolgsgeschichte war. Ich wäre froh, wenn beide Seiten ein bisschen Emotionalität herausnehmen und versuchen, für alle Beteiligten eine gute Lösung zu finden.
... seinen Einsatz für Schiedsrichter: Wie immer waren die Reaktionen gemischt, wenn man sich für etwas einsetzt. Auch bei mir gibt es Verbesserungspotenzial, im Amateurbereich ist die Entwicklung erschreckend, es gibt Vorfälle und gewalttätige Auseinandersetzungen. Spiele werden abgesagt, weil es keine Schiedsrichter gibt. Darauf wollte ich aufmerksam machen. Das Thema hat Aufmerksamkeit verdient. Ich wollte die Attraktivität der Tätigkeit in den Vordergrund rücken. Wir können nur spielen, wenn wir einen Schiedsrichter haben.
... die anstehenden vier Nations-League-Spiele: Wir sind voller Vorfreude. Nach einer so langen Saison so lange zusammen zu sein, das ist speziell. Aber aufgrund der tollen Gegner ist die Vorfreude sehr groß.
Es geht los. Leon Goretzka nimmt als erster Spieler Platz.
Vor Beginn: Kamera läuft, Soundcheck bei der Zoom-Konferenz ist ebenfalls erfolgreich absolviert. Kann also gleich losgehen.
Vor Beginn: David Raum darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im WM-Kader machen. Dazu sagt der bekennende Tattoo-Fan: "Wenn ich mir meinen Traum von der WM erfüllen darf, werde ich mir das irgendwo auf dem Körper verewigen." Sein Problem: So viel Platz ist gar nicht mehr. Aber für diesen Anlass wird sich schon noch ein Zentimeter finden lassen.
Vor Beginn: In gut 15 Minuten geht es los, die Reihenfolge der Spieler ist uns noch nicht bekannt. Bei Kehrer und Klostermann könnte es durchaus auch um einen möglichen Vereinswechsel im Sommer gehen, Goretzka dagegen sitzt bei den Bayern bekanntlich fest im Sattel.
Vor Beginn: Geburtstagskind Marco Reus fehlt der Nationalmannschaft vorerst in der Vorbereitung auf den Nations-League-Auftakt. Der Offensivspieler von Borussia Dortmund, der am Dienstag 33 Jahre alt wurde, reiste wegen "Anzeichen eines Infekts" nicht nach Herzogenaurach. Das teilte der DFB mit.
Vor Beginn: Wie liefen doch gleich die bisherigen Länderspiele des Jahres? Am 26. März gewann Deutschland gegen Israel mit 2:0, drei Tage später gab es auswärts gegen die Niederlande ein 1:1-Unentschieden.
Vor Beginn: Die deutsche Nationalmannschaft trifft am Samstag in Bologna auf Europameister Italien. Anstoß ist um 20.45 Uhr.
Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zum Liveticker für die Pressekonferenz des DFB mit Leon Goretzka, Thilo Kehrer und Lukas Klostermann. Los geht's um 12.45 Uhr.
Nations League: So seht Ihr die Spiele live im TV und Livestream
In Sachen Übertragung hat sich im Vergleich zur abgelaufenen Nations-League-Saison nicht wirklich viel verändert. DAZN besitzt weiterhin die Übertragungsrechte am Großteil der Spiele. Lediglich die Partien des DFB-Teams werden nicht beim Streamingdienst gezeigt. Um diese kümmert sich dann jeweils ein deutscher Free-TV-Sender, für das Auftaktduell gegen Italien ist RTL im Einsatz.
Der Privatsender bietet das Spektakel dabei nicht nur im frei empfangbaren Fernsehen, sondern auch im kostenpflichtigen Livestream von RTL+ an. Die restlichen Spiele des ersten Spieltags sind dann, wie vorhin schon erwähnt, bei DAZN zu sehen.
DAZN besitzt zudem auch die Rechte an den Spielen der EM- und WM-Qualifikation bis 2026. Der Großteil der Champions League sowie Spiele der Bundesliga sind in der nächsten Saison ebenfalls Teil des DAZN-Angebots. Aber auch andere Sportarten, darunter Tennis, Handball, Darts, Motorsport, Radsport, MMA, Boxen, die NFL und aktuell auch Spiele der NBA-Playoffs.
Das DAZN-Abonnement ist für 29,99 Euro pro Monat oder 274,99 Euro pro Jahr zu haben.
Deutschland in der Nations League: Der Spielplan in Gruppe A3
Datum | Uhrzeit | Heimteam | Auswärtsteam |
04.06.2022 | 18.00 Uhr | Ungarn | England |
20.45 Uhr | Italien | Deutschland | |
07.06.2022 | 20.45 Uhr | Deutschland | England |
20.45 Uhr | Italien | Ungarn | |
11.06.2022 | 20.45 Uhr | England | Italien |
20.45 Uhr | Ungarn | Deutschland | |
14.06.2022 | 20.45 Uhr | England | Ungarn |
20.45 Uhr | Deutschland | Italien | |
23.09.2022 | 20.45 Uhr | Deutschland | Ungarn |
20.45 Uhr | Italien | England | |
26.09.2022 | 20.45 Uhr | England | Deutschland |
20.45 Uhr | Ungarn | Italien |