Hansi Flicks Schattenkabinett: Diese Spieler müssten eigentlich mit zur WM

Von Stefan Rommel
Ist Bremens Niclas Füllkrug eine Option im Sturm der Nationalmannschaft?
© getty

Ein Haudegen, ein Youngster, die große Überraschung bei einem Aufsteiger und noch ein paar mehr: Gilt bei der deutschen Nationalmannschaft das Leistungsprinzip, dann hätten diese Spieler sehr gute Chancen auf die WM. Hier kommt Hansi Flicks Schattenkabinett.

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Am Donnerstag (12 Uhr im Liveticker) wird Hansi Flick den Kader für die Weltmeisterschaft in Katar bekannt geben. 26 Spieler darf der Bundestrainer mit zum Turnier nehmen und noch immer scheinen einige Planstellen frei.

Bleibt Flick bei seinem postulierten Leistungsprinzip, dann könnte sich ein halbes Dutzend Spieler berechtigte Hoffnungen machen: Alte Haudegen, Senkrechtstarter, große Überraschungen sind darunter - mit allerdings auch völlig unterschiedlichen Chancen, am Ende tatsächlich Teil der deutschen Reisegruppe zu sein.

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt)

Die beste Offensivreihe ist nur so gut wie ihre defensive Absicherung dahinter. Den Beweis dafür tritt Sebastian Rode in den vergangenen Wochen bei Eintracht Frankfurt an. Der Routinier scheint so wertvoll wie nie für die Eintracht, ist hinter den Angreifern Jesper Lindström, Randal Kolo Muani und Mario Götze sowie seinem deutlich offensiver ausgerichteten Partner auf der Doppel-Sechs Daichi Kamada so etwas wie eine Ein-Mann-Armee bei der Sicherung der vorletzten Linie der Frankfurter.

Rode ist wie der ganz persönliche Verteidigungsminister des Quartetts, räumt auf, was im Gegenpressing so durchrutscht, hilft im tiefen Aufbau, treibt sich auch mal im Halbraum herum oder in kurzen Sequenzen auf der Zehn und rückt mit der zweiten Welle bei Angriffen auch bis tief in den gegnerischen Strafraum vor. Rode musste sich immer wieder mit teilweise schweren Verletzungen herumplagen, schien vor zwei Jahren schon wie aus der Zeit gefallen.

In der abgelaufenen Saison führte der 32-Jährige seine Mannschaft als Kapitän dann zum Europa-League-Titel und steigert nun die sehr guten Leistungen noch einmal. Auf seine fortgeschrittenen Tage wird Rode sogar noch richtig torgefährlich, war in den Champions-League-Spiele zuletzt - auf Grund der Tabellenkonstellation der Eintracht allesamt Endspiele - der perfekte Anführer und für die Mannschaft mindestens so wichtig wie die mehr beachteten Offensivspieler.

Niclas Füllkrug (Werder Bremen)

Die Zahlen sind beeindruckend genug, dass Niclas Füllkrug aber nach mehr als einem Drittel der Saison bei zehn Saisontreffern (und zwölf Scorerpunkten) liegt und ein echter Bewerber um die Torjägerkanone in der ersten Saison nach Robert Lewandowski und Erling Haaland ist, konnten auch die kühnsten Optimisten nicht erwarten.

Seit Ole Werner in Bremen übernommen hat, läuft es für den davor von kleinen und großen Verletzungen gebeutelten Füllkrug. Der 29-Jährige ist so gefährlich und wertvoll wie nie und der Spieler für die entscheidenden Tore beim Aufsteiger.

Füllkrugs Qualitäten im gegnerischen Strafraum bei hohen und flachen Hereingaben und wenn der Torabschluss mit dem ersten Kontakt gefragt ist, könnten gegen die vermutlich eher tiefstehenden Gegner der deutschen Mannschaft in bestimmten Spielsituationen gefragt sein. Einen Angreifer mit der körperlichen Präsenz Füllkrugs, der dem Gegner in direkten Duellen auch selbst wehtun kann, hat Hansi Flick ansonsten nicht im Portfolio.

Robin Knoche (Union Berlin)

Auch ein 0:5 in Leverkusen kann die Leistung von Robin Knoche im bisherigen Saisonverlauf nicht konterkarieren. Das Debakel dürfte ein Ausrutscher der Berliner bleiben und wenn man Unions Fähigkeit zur Reaktion nach Tiefschlägen kennt, schon bald wieder vergessen sein. Man darf die Partie nicht ausklammern, aber sie darf eben auch nicht Knoches bisher famose Saison beschädigen oder in Frage stellen.

Was der Innenverteidiger seit Monaten bei und für Union zeigt, gehört zur internationalen Klasse. Als einziger Innenverteidiger ist Knoche bei Trainer Urs Fischer absolut gesetzt, besticht durch seine unglaubliche Präsenz im eigenen Strafraum, ist in der Luft fast unüberwindbar und der große Ruhepol im Spiel gegen den Ball der Eisernen.

Knoche macht so gut wie keine Fehler, bleibt auch unter großem Druck souverän und gelassen und ist mit dem Ball am Fuß ein Faktor für Fischers Mannschaft. Gerne wird Knoches Wirken nur auf die Defensive beschränkt, tatsächlich ist der mittlerweile 30-Jährige aber auch ein exzellenter Aufbauspieler und seit ein paar Wochen auch für die Elfmeter bei Union verantwortlich - und dabei fast schon selbstverständlich auch absolut verlässlich.

DFB-Team - Vorbereitung auf die WM in Katar: Zeitplan

DatumTermin
21. OktoberVorauswahl des 50 Mann großen Kaders
10. NovemberBekanntgabe des endgültigen 26-Mann DFB-Kaders
14.-18. NovemberTrainingslager in Oman
16. NovemberTestspiel gegen Oman
18. NovemberAnkunft im WM-Quartier in Katar
23. NovemberWM-Auftakt gegen Japan in Doha
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