Warum nicht? "In erster Linie hat es mal weh getan", sagte Kuntz, der die deutsche U21 als Trainer zweimal zum EM-Titel geführt hatte. Deutsche Mannschaften hätten früher "nie aufgegeben, die waren defensiv stark und dann kamen auch noch fußballerische Highlights dazu. Aus dieser Aufzählung fehlen mir ein paar Sachen".
Es gehe um "simple Mittel, die schon immer im Fußball gelten", ergänzte Kuntz (61) und nannte "Leidenschaft, Laufbereitschaft, Identifikation, Emotionalität". Den Rückhalt des Publikums erhalte die DFB-Elf nur, "indem du die Menschen wieder packst, indem du ihnen genau diese Emotionalität oder die Identifikation mit der Nationalmannschaft und diesem Spiel klar aufzeigst".
Das Länderspiel gegen die bis vor Kurzem von Kuntz betreute Türkei (2:3) sei dafür ein gutes Beispiel gewesen. Nach dem guten deutschen Start seien die vielen Fans der Türken im Olympiastadion von Berlin schnell ruhig gewesen.
Doch als die Gäste stärker aufkamen, wendete sich das Blatt auch auf den Rängen und der Hexenkessel brodelte. "Der Funke", sagte Kuntz, "ging von der türkischen Nationalmannschaft aus - nicht umgekehrt."