"Ich lasse keine Diskussion aufkommen": Julian Nagelsmann verteidigt Manuel Neuer

SID
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Julian Nagelsmann hat Torhüter Manuel Neuer nach dessen Patzer beim 2:1 (0:1) in der EM-Generalprobe gegen Griechenland in Schutz genommen. "Ich lasse keine Diskussion aufkommen, auch wenn es jeder probiert", sagte der Bundestrainer bei RTL bestimmt: "Er hatte drei gute Paraden, es ist alles in Ordnung."

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Neuer ließ den Ball nach einem Schuss des Düsseldorfers Christos Tzolis vor dem 0:1 durch Giorgos Masouras (34.) von der Brust prallen. "Da gehören immer mehrere dazu, aber ich schaue jetzt auf mich: Ich hätte ihn besser wegbringen müssen", sagte Neuer.

"Es ist immer das Kreuz des Torhüters: Wenn du eine Situation nicht perfekt löst, ist es immer ein Gegentor", meinte Nagelsmann, betonte aber: "Es ist immer leicht, zu sagen: Es ist Manu! Wir haben vorher drei Situationen, die wir nicht spielen dürfen - dann kommt auch kein Abschluss zustande."

Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sprach bei RTL von einem "wiederholten persönlichen Fehler" Neuers und betonte: "Nicht nur bei der Nationalmannschaft, auch bei Bayern München hat er diese Sicherheit nicht."

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Einen Torhüter-Wechsel würde Matthäus aber nicht vornehmen. "Das wäre nicht angebracht eine Woche vor der EM, dann entsteht Unruhe, das braucht keiner, er hatte seine Paraden. Aber natürlich kann man nicht vermeiden, dass die Öffentlichkeit jetzt diskutiert, das weiß auch Julian."

Neuer hatte zuletzt im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid eine Weltklasse-Leistung gezeigt, mit einem schlimmen Patzer aber das Aus der Bayern eingeleitet. Gegen die TSG Hoffenheim am letzten Bundesliga-Spieltag sah er mehrfach schlecht aus.

Bei seiner Rückkehr ins DFB-Tor nach 550 Tagen gegen die Ukraine am Montag (0:0) hielt er gut. Doch in der 88. Minute misslang ihm ein Chipball - daraus resultierte das 0:1, das wegen einer späteren Abseitsstellung nicht zählte.