Viele deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme, jedoch dürfen nur 23 Spieler die Reise nach Polen und in die Ukraine mitmachen. Wer sind am Ende die Glücklichen und wer muss zuhause bleiben? SPOX bewertet über die komplette Saison wöchentlich die Chancen der 40 potenziellen EM-Fahrer, gibt differenzierte Einschätzungen ab und zeigt die Formkurve der Casting-Kandidaten.
Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!
Torhüter: Manuel Neuer schon in den Top Ten
Abwehrspieler: Lebenszeichen von Dennis Aogo und Marcel Schäfer
Stürmer: Podolski erfüllt Matchwinner-Funktion erneut
Sven Bender: Fehlte gegen Mainz abermals wegen eines Muskelfaserrisses im Hüftbeuger. Peilt in der Champions League bei Olympique Marseille sein Comeback an.
Mario Götze: In Spiel eins nach seiner Sperre kam der Youngster gleich gut ins Spiel und hatte in den ersten 30 Minuten einige starke Szenen. Bereitete insgesamt aberwitzige acht Torschüsse vor und feuerte selbst zweimal aufs Tor der Mainzer. 93 Ballkontakte waren Bestwert im BVB-Mittelfeld und mehr, als beispielsweise Julian Baumgartlinger und Marcel Risse auf der Gegenseite zusammen hatten.
Kevin Großkreutz: Hat seinen Platz bei Dortmund fürs erste an Ivan Perisic verloren, der auch gegen Mainz eine ansprechende Leistung zeigte, den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte und den Freistoß vor dem Siegtor trat. Großkreutz könnte allerdings aufgrund seiner Laufstärke eine Option fürs Königsklassen-Spiel in Marseille sein.
Ilkay Gündogan: Machte gegen Mainz ein ordentliches Spiel auf der Sechs und bestätigte damit seinen Aufwärtstrend. Versuchte diesmal auch offensiv Akzente zu setzen und schoss insgesamt vier Mal aufs Mainzer Tor. Allerdings gelang es auch ihm nicht, das lange Zeit ideenlose Offensivspiel der Borussen zu beleben.
Lewis Holtby: Begann gegen Freiburg auf dem linken Flügel, war dort auffälligster Schalker mit dem einen oder anderen guten Vorstoß in den Strafraum und der besten Chance in der ersten Hälfte. Wurde dann nach der Auswechslung von Peer Kluge auf die Sechs beordert. Dort defensiv anfangs mit einigen Schwächen, so dass Freiburg Platz zum Kontern fand. Vorne machte er aber dann mit seinem Tor zum 3:1 alles klar. Gab insgesamt gemeinsam mit Papiss Demba Cisse die meisten Torschüsse auf dem Platz ab (5).
Sami Khedira: Fehlte unter der Woche bei Reals 0:0 in Santander gelb-rot-gesperrt. Gegen Rayo Vallecano zu Beginn nur auf der Bank. Kam nach 59 Minuten für Kaka ins Spiel, um Real in Unterzahl (Gelb-Rot für di Maria) beim Stande von 2:3 mehr Sicherheit zu geben. Mit ihm auf dem Platz standen die Königlichen dann etwas besser und siegten am Ende mit 6:2. Khedira muss sich trotzdem steigern, will er seinen Stammplatz zurück - zumal jetzt auch Hamit Altintop zurückkommt und Nuri Sahin auch irgendwann zum Konkurrenten wird.
Toni Kroos: Versuchte sich gegen die Ex-Kollegen aus Leverkusen der Bewachung von Simon Rolfes und Lars Bender zu entziehen, in dem er sich entweder aus dem Zentrum fallen ließ oder näher an Mario Gomez heranrückte. Hatte so nicht so viel Zugriff wie gewohnt und die wenigsten Ballkontakte im Münchner Mittelfeld. Holte immerhin den Freistoß raus, den Daniel Van Buyten zum 2:0 verwandelte. Muss sich nach Arjen Robbens Genesung und angesichts der guten Form von Thomas Müller aber wohl wieder auf weniger Einsatzzeit einstellen.
Marko Marin: Kam in der 58. Minute nach der ersten Gelb-Roten Karte der Berliner für den blassen Mehmet Ekici ins Spiel. Marin brachte anschließend 95 Prozent seiner Pässe an den Mann, war jedoch am ehesten noch durch seine Standards auffällig. Schlug die Ecke, die nach Markus Rosenbergs Kopfballverlängerung zum 2:1 durch Claudio Pizarro führte.
Thomas Müller: Spielte wie zuletzt im rechten Mittelfeld und erzielte nach feiner Vorarbeit von Ribery die frühe Führung. Ging wie so häufig oft die weiten Wege und verbuchte mit Abstand die größte Wegstrecke aller Offensivspieler. Müller war an den meisten Bayern-Angriffen beteiligt und hatte mit 67 verhältnismäßig viele Ballkontakte - vor allem in der Schlussphase, in der Heynckes auf 4-2-4(-0) umstellte und Müller ins Zentrum berief. Da Arjen Robben nun wieder fit ist, muss sich Müller künftig wieder mit Kroos um den Platz auf der Zehn streiten.
Mesut Özil: Fand unter der Woche gegen Santander nie zu seinem Spiel und wurde folgerichtig nach 68 Minuten ausgewechselt. Gegen Vallecano dann zunächst nur auf der Bank, kam aber schon nach 29 Minuten für Lass Diarra beim Stand von 0:1 in die Partie und kurbelte fortan als offensiver Sechser das Real-Spiel an. Özil leitete viele schnelle Angriffe ein und bereitete zwei Treffer vor. Wird sich in Zukunft dennoch öfter mal die Einsatzzeit mit Kaka teilen müssen.
Marco Reus: Reus war gegen Nürnberg an fast jeder Offensivaktion der Fohlen beteiligt und zeigte eine Klasseleistung. Dass er diese nicht mit einem Tor krönen konnte, hatte aufgrund der Vielzahl an Torchancen, die sich ihm boten, fast schon tragische Ausmaße. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit war aber auch schon der einzige Kritikpunkt. Holte zudem den Elfmeter zum Sieg heraus.
Simon Rolfes: War gegen Bayern alles andere als präsent und als Sechser teilweise überfordert, auch wenn die Münchner kaum mal durch die Mitte zum Abschluss kamen. Brachte zudem kaum Impulse nach vorne zustande, die sein Team angesichts des Rückstandes durchaus gebrauchen hätte können. Insgesamt eine blutleere Vorstellung, wie auch vom Rest des Teams.
Sebastian Rudy: Leitete mit einer Unaufmerksamkeit im Mittelfeld und dem daraus resultierenden Ballverlust das 0:1 ein. Auch sonst war das defensive Mittelfeld von Hoffenheim kaum existent. Rudy hatte zwar eine ordentliche Passquote (85 Prozent), dafür aber eine äußerst schwache Zweikampfbilanz (nur 38 Prozent gewonnene Duelle).
Bastian Schweinsteiger: Ordentlicher Auftritt des Sechsers, auch wenn er sich mehr Fehlpässe als gewohnt leistete und insgesamt nicht so präsent war. Schweinsteiger war dennoch erneut das Herzstück des Bayern-Mittelfelds und verteilte die Bälle geschickt. Vielleicht schonte er sich aber auch nur ein bisschen für die kommende Aufgabe in der Champions League.
Christian Träsch: Der Wolfsburger Kapitän spielte gegen Kaiserslautern eine Partie mit Licht und Schatten. Seine defensiven Aufgaben bewältigte Träsch solide, vorne gab er aus der Distanz die meisten Torschüsse ab (3). Als das Spiel jedoch in Richtung Gäste zu kippen drohte, verlor er ein wenig die Übersicht und versteckte sich in punkto Mannschaftsführung ein bisschen hinter dem stark aufspielenden Schäfer.
Torhüter: Manuel Neuer schon in den Top Ten
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