Löw änderte seine Startelf nach der enttäuschenden 2:4-Heimniederlage gegen die Niederlande auf zwei Positionen: Halstenberg und Brandt ersetzen Tah und Schulz. Gleichzeitig stellte Löw in der Verteidigung von einer Dreier- auf eine Viererkette um. Vor allem in der Anfangsphase fehlte dieser aber sichtlich die Abstimmung.
Nordirland spielte mutig nach vorne und hatte durch Washington die ersten beiden guten Chancen des Spiels (6. und 7.). Deutschland wurde defensiv zwar bald stabiler, fand offensiv trotz stetig zunehmendem Ballbesitzanteil aber nur sehr langsam ins Spiel.
Werner agierte als nominelle Spitze, wich jedoch oft aus und machte so Platz für das offensive Mittelfeldtrio bestehend aus Gnabry, Reus und Brandt. Zum Erfolg führte diese Strategie jedoch nicht. Lange war eine Doppel-Chance in der 27. die einzig wirklich gefährliche Aktion von Deutschland. Erst fälschte Cathcart einen Werner-Schuss ungeahndet mit der Hand ab, nach der folgenden Ecke kam Süle in aussichtsreicher Position an den Ball, war davon aber zu überrascht.
Kurz vor der Pause verletzte sich Ginter, den Löw durch Tah ersetzte. Dann wurde es wild: Nach einem Neuer-Patzer vergab Washington aus kurzer Distanz; dann scheiterte Werner freistehend an Peacock-Farrell.
Direkt nach der Pause war Nordirlands Keeper jedoch chancenlos. Halstenberg verwandelte eine von Brandt verlängerte Hereingabe direkt (48.). In der Folge wurde Deutschland zwingender und erarbeitete sich zahlreiche gute Chancen, die zunächst jedoch allesamt ungenutzt blieben. Erst in der Nachspielzeit erhöhte Gnabry nach Zuspiel des eingewechselten Havertz auf 2:0.
Reaktionen zu Nordirland - Deutschland
Joachim Löw (Trainer Deutschland): "Wir waren heute schon auch unter Druck, wir mussten gewinnen. Wir sind nicht sehr gut ins Spiel gekommen, waren in der ersten Halbzeit von der Raumaufteilung her nicht so gut besetzt. Das war ein bisschen durcheinander. Die Nordiren waren mutig und haben uns gut attackiert. In der Halbzeitpause haben wir ein paar Dinge angesprochen, danach war es besser. Dann hatten wir Zug und Tempo. Das Tor hat Ruhe gebracht, das war genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir hätten das zweite Tor früher nachlegen müssen. So ein Spiel dürfen wir nicht mehr aus der Hand geben, da müssen die Spieler noch zulegen. Wir sind in einer Phase des Lernens."
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Die Daten des Spiels Nordirland gegen Deutschland
- Tore: 0:1 Halstenberg (48.), 0:2 Gnabry (90.+3)
Beide Nationen traten mit ihrer ältesten Startelf in der laufenden EM-Qualifikation an: Deutschland kam im Schnitt auf 26 Jahre und 129 Tage, Nordirland auf 28 Jahre und 34 Tage.
Kimmich stand als einziger DFB-Spieler seit Anfang 2018 in jedem der 19 Länderspiele in der Startelf.
- Halstenberg traf in seinem vierten Länderspiel erstmals.
Der Star des Spiels: Marcel Halstenberg (Deutschland)
Mit seinem sehenswerten ersten Länderspieltor brachte Halstenberg Deutschland in Führung. Ihm gelangen einige präzise Flanken, stark auch seine Zweikampfquote von fast 90 Prozent. Im Defensivspiel agierte Halstenberg jedoch fehleranfällig, einige gefährliche Angriffe von Nordirland liefen über seine linke Seite.
Der Flop des Spiels: Niall McGinn (Nordirland)
Der linke Außenbahnspieler war überhaupt nicht im Spiel. McGinn berührte den Ball nur 15 Mal und war an keinem einzigen Torschuss beteiligt. In der 59. für Whythe ausgewechselt.
Der Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)
Orsato pfiff generell wenig und ließ viele harte Zweikämpfe durchgehen. Bei Werners Schuss in der 27. hätte er auf Elfmeter entscheiden müssen, Cathcart berührte den Ball eindeutig mit der Hand. Da es in der EM-Qualifikation keinen VAR gibt, blieb es aber bei Orsatos ursprünglicher Entscheidung.
DFB-Team: Die restlichen Länderspiele 2019
Datum | Gegner | Uhrzeit | Wettbewerb | Ort |
9. Oktober | Argentinien | 20.45 Uhr | Freundschaftsspiel | Dortmund |
16. November | Weißrussland | 20.45 Uhr | EM-Qualifikation | Mönchengladbach |
19. November | Nordirland | 20.45 Uhr | EM-Qualifikation | Frankfurt am Main |