Die deutsche Nationalmannschaft hat die WM-Generalprobe gegen Saudi-Arabien erfolgreich abgeschlossen. Das DFB-Team gewann den letzten Test neun Tage vor dem Auftaktspiel gegen Mexiko mit 2:1 (2:0).
Gegen eine tiefstehende, kompakte Mannschaft von Saudi-Arabien variierte Deutschland zwischen direktem Kombinationsspiel über die Außen und langen Pässen auf die schnellen Reus und Werner.
Nach einer starken Anfangsphase und Werners frühem Führungstreffer (8.) verschleppte sich das Offensivspiel der Deutschen, es fehlte an Tempo und Präzision. Zuvor hätte Reus durchaus auf 2:0 erhöhen können. Der Dortmunder traf den linken Pfosten (11.).
Auch im Spiel gegen den Ball ließen Konzentration und Einsatz der deutschen Mannschaft schnell nach. Das DFB-Team ließ Saudi-Arabien gewähren und kam seltener selbst zum Abschluss. Die lichten spielerischen Momente reichten ob der Qualität Deutschlands dennoch zum schmeichelhaften Sieg, der zum einen höher ausfallen hätte können. Zum anderen hatte Saudi-Arabien kurz vor dem Abpfiff jedoch sogar den Ausgleich auf dem Fuß.
Die Daten zum Spiel Deutschland - Saudi-Arabien
Tore: 1:0 Werner (8.), 2:0 Othman (43./ET), 2:1 Al Jassam (84.)
Bes. Vorkommnis: ter Stegen hält Foulelfmeter gegen Al Sahlawi (84.)
- Für Reus war es die erste Torvorlage im Nationaltrikot seit dem 6. September 2013, als er in der WM-Quali gegen Österreich ein Tor von Kroos vorlegte - vor 1736 Tagen.
- Khedira absolvierte sein 75. Länderspiel. Auch sein Debüt gab der zentrale Mittelfeldspieler in Leverkusen - 2009 beim 2:0-Sieg gegen Südafrika. Auch Gomez bestritt sein 75. Spiel im Trikot der Nationalmannschaft.
- Das DFB-Team gewann die letzten 9 Partien unmittelbar vor einer Weltmeisterschaft - die letzte Niederlage im letzten Spiel vor einer WM gab es 1978 in Schweden (1:3).
- Deutschland verlor noch nie eine Partie in Leverkusen, neben 7 Siegen gab es ein Remis (2:2 gegen Japan 2006).
Der Star des Spiels: Joshua Kimmich (Deutschland)
Sowohl defensiv als auch offensiv omnipräsent. Gewann 80 Prozent seiner Zweikämpfe und sorgte stets für gefährliche Impulse im Angriffsspiel. Sei es durch Pässe in die Tiefe wie vor dem 1:0 oder durch seine Läufe auf der rechten Außenbahn.
Der Flop des Spiels: Jonas Hector (Deutschland)
Kam kaum in die Zweikämpfe, wies teils gravierende Tempodefizite auf und zeigte Schwächen im Stellungsspiel. Offensiv ohne große Akzente. Leistete sich wenige Minuten vor dem Ende einen haarsträubenden Fehlpass, der jedoch unbestraft blieb.
Der Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
In einer weitestgehend fairen Partie mit nur einer klaren Fehlentscheidung beim nicht gegebenen Tor von Müller in der 42. Minute. Reus soll vor der Hereinnahme im Abseits gestanden haben, startete den Lauf jedoch deutlich hinter seinem Gegenspieler. Auch das Foul von Khedira, das zum Elfmeter für Saudi-Arabien führte, war fragwürdig, da Khedira kaum eine aktive Bewegung zum Gegenspieler machte, Al Jassam fädelte hingegen geschickt ein.