Dabei können sie im entscheidenen Gruppenspiel am Montag gegen England weder auf ein Remis als Rettungsanker, noch auf sieben drohende Gelbsperren achten.
"Eine deutsche Mannschaft versucht immer, auf Sieg zu spielen", gab Bundestrainer Joachim Löw den Junioren vor seiner Abreise zum Confed-Cup mit auf den Weg.
Eine Botschaft, die die Spieler verinnerlicht haben. "Egal, mit welcher Aufstellung die Engländer spielen werden: Wir wollen und werden sie schlagen", sagte Kapitän Sami Khedira.
Der Stuttgarter will sich nicht darauf verlassen, dass die bereits qualifizierten Briten, die zuletzt vor 27 Jahren gegen eine deutsche U-21-Auswahl verloren haben, außer ihrem gesperrten Starstürmer James Milner auf weitere Akteure verzichten könnten.
Zwanziger zu Besuch beim Klassiker
"Wir wollen Gruppenerster werden. Dafür brauchen wir einen Sieg", sagte der Schalker Innenverteidiger Benedikt Höwedes, der beim 2:0 gegen Finnland den erlösenden Führungstreffer geköpft hatte.
Durch diesen Sieg würde ein Unentschieden gegen England sicher zum ersten Halbfinal-Einzug seit 1982 reichen. "Man kann nicht mit der Devise ins Spiel gehen, einen Punkt holen zu wollen", sagte der Hamburger Dennis Aogo: "Wir wollen die Gruppe gewinnen, um in unserem schönen Quartier bleiben zu können."
Dass der Gegner England heißt, sei zusätzliche Motivation, "denn dass England gegen Deutschland besondere Spiele sind, kriegt man als Deutscher in die Wiege gelegt."
Außerdem wollen die DFB-Junioren unter den Augen vom Präsidenten Theo Zwanziger und des Generalsekretärs Wolfgang Niersbach im Stadion Örjans Vall von Halmstad die schwache Leistung aus dem Finnland-Spiel vergessen machen.
Hrubesch erwartet engagierten Gegner
"Wir müssen begreifen, dass Spiele schon in der ersten Minute losgehen", sagte Trainer Horst Hrubesch: "Es gibt kein Turnier, in dem man über fünf Spiele super spielt. Ich hoffe aber, dass wir unser schlechtes Spiel jetzt weg haben. Denn dass man mit solch einer Leistung gewinnt, wird nicht noch einmal funktionieren."
Auch Hrubesch erwartet allein schon aus Prestigegründen einen engagierten Gegner. "Vielleicht taktieren sie mit ihren Gelben Karten", sagte er: "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine englische Mannschaft gegen eine deutsche mit halber Kraft agiert."
Immerhin drei Briten sind mit einer Gelben Karte vorbelastet. In der Hinterhand hat Trainer Stuart Pearce, der sich im Elfmeterschießen des WM-Halbfinales 1990 gegen Deutschland einen folgenschweren Fehlschuss leistete, aber noch Theo Walcott.
Marin droht die Verbannung auf die Bank
Der viermalige A-Nationalspieler (3 Tore) vom FC Arsenal, der Deutschland mit zwei Treffern in den Playoffs die Teilnahme an der EM 2007 verbaute, hatte beim 2:0 gegen Spanien eine Denkpause erhalten, nach der Einwechslung aber getroffen.
Aus dem deutschen Team sind in Khedira, Ashkan Dejagah, Andreas Beck, Mesut Özil, Patrick Ebert, Marcel Schmelzer und Marko Marin bereits Spieler mit einer Gelben Karte vorbelastet und damit von einer Sperre bedroht.
"Es darf aber niemand zurückziehen", sagte Hrubesch. Den sechsmaligen A-Nationalspieler Marin, den das Transfer-Gerangel zwischen seinem Klub Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen zu verunsichern scheint, wird er aber aus Leistungsgründen wohl auf die Bank setzen.
Der 20-Jährige ahnt dies schon: "Ich würde mich natürlich aufstellen. Wenn ich nicht dabei wäre, müsste ich es akzeptieren und eben Gas geben, wenn ich eingewechselt werde."
Die voraussichtliche Aufstellung: Neuer (Schalke 04) - Beck (1899 Hoffenheim), Jerome Boateng (Hamburger SV), Höwedes (Schalke 04), Schmelzer (Borussia Dortmund) - Khedira (VfB Stuttgart), Aogo (Hamburger SV) - Castro (Bayer Leverkusen), Ben-Hatira (MSV Duisburg) - Dejagah (VfL Wolfsburg), Özil (Werder Bremen)
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