Island - Deutschland 0:4: Souveräner Sieg - DFB-Elf baut Gruppenführung in der WM-Qualifikation aus

Die deutsche Nationalmannschaft feierte einen soliden Sieg in Island.
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4:0 (2:0) in Island: Die deutsche Nationalmannschaft hat auch ihr drittes Länderspiel unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick erfolgreich gestaltet - und ihre Tabellenführung in der WM-Qualifikationsgruppe J ausgebaut.

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Die Flick-Elf steht in ihrer Gruppe nun mit 15 Punkten auf Platz eins. Verfolger Armenien, der am frühen Abend nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Liechtenstein hinauskam, hat vier Punkte Rückstand.

Serge Gnabry mit einem Abstauber nach einer flachen Hereingabe von Leroy Sane (5.), Antonio Rüdiger infolge eines Freistoßes von Joshua Kimmich (24.), Sane mit einem kompromisslosen Schuss aus spitzem Winkel (56.) und Timo Werner aus kurzer Distanz (89.) erzielten die Treffer für das DFB-Team im isländischen Nationalstadion von Reykjavik.

"Es war wichtig, dass wir wieder ein Zeichen setzen", sagte Kapitän Manuel Neuer bei RTL. "Man konnte auf dem Platz nicht den allerbesten Fußball spielen. Wir haben aber nichts anbrennen lassen, waren sehr dominant und haben gut verteidigt. Dementsprechend sind wir zufrieden."

Mit Blick auf die drei Qualifikationsspiele unter Flick sagte Neuer: "Wir wollen an unserem Spiel arbeiten und jetzt einen Trend setzen. In den drei Spielen hat man gesehen, dass es eine Aufwärtsbewegung gibt. So wollen wir weitermachen."

Der Bundestrainer zog folgendes Fazit: "Wir hatten wenig Trainingseinheiten, dafür haben wir es gut gemacht. Wir sind rundum zufrieden. Auch mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Die Mannschaft setzt das um, was wir wollen."

Auch Torschütze Rüdiger war zufrieden: "Dass wir neun Punkte aus den drei Spielen und ein gutes Torverhältnis geholt haben, war wichtig. Auch jeweils zu Null zu spielen, ist sehr wichtig und gibt uns Vertrauen. Es hätten heute aber mehr Tore sein müssen. Es waren insgesamt sehr gute eineinhalb Wochen."

Die nächsten Länderspiele stehen im Oktober gegen Rumänien (8.10.) und Nordmazedonien (11.10.) an.

Island - Deutschland: Die Analyse

Flick baute auf den Großteil der Elf, die Armenien am Sonntag mit 6:0 abgefertigt hatte. Einzig Gündogan rückte für den wegen Knieproblemen nicht zur Verfügung stehenden Reus in die Mannschaft und orientierte sich positionsgetreu auf die von ihm bevorzugte Zehn. Hieß auch: Hofmann nahm wieder die Rolle des "falschen" Rechtsverteidigers ein. Mit Ball spielten die Gäste also mit einer Dreierkette, ohne Ball mit einer Viererkette.

Der Plan der Isländer bestand indes darin, so lange wie möglich die Null zu halten. Dieser Plan scheiterte, weil die Deutschen wie schon gegen Armenien mit einem frühen Tor durch Gnabry schnell den Grundstein für den Erfolg legten und ihren Gegner damit herauslockten. Ein einstudierter Standard, den Rüdiger per Kopf verwertete, brachte Flicks Team schon nach einer guten halben Stunde in sicheres Fahrwasser, wenngleich die Isländer gerade kurz vor und nach der Halbzeitpause mutig nach vorne spielten und sich so einige gefährliche Situationen im Strafraum von Neuer ergaben.

Spätestens mit dem 3:0 durch Sane war dann aber der Deckel drauf. Die Gäste erspielten sich noch einige weitere gute Chancen, ließen aber die nötige Präzision im Abschluss vermissen - speziell Werner, der sich kurz vor Schluss immerhin noch mit einem eigenen Tor belohnte, und der nach dem Seitenwechsel eingewechselte Havertz.

Insgesamt war es aber eine gute, weil kontrollierte und souveräne Vorstellung der Flick-Elf, die eine vielversprechende erste Woche der Post-Löw-Ära treffend abrundete.

Island - Deutschland: Die Aufstellungen

Island: Halldorsson - Saevarsson, B. I. Bjarnason, Fjoluson, Skulason - B. Bjarnason, Palsson (90.+1 Baldursson), Johanesson (71. A. Sigurdsson) - J. Gudmundsson (71. Thorsteinsson), A. Gudmundsson (80. Gudjohnsen), Helgason

Deutschland: Neuer - Hofmann (45. Klostermann), Süle (59. Gosens), Rüdiger, Kehrer - Kimmich, Goretzka (80. Wirtz) - Gnabry (45. Havertz), Gündogan, Sane (59. Musiala) - Werner

Island - Deutschland: Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Gnabry (5.), 0:2 Rüdiger (24.), 0:3 Sane (56.), 0:4 Werner (89.)

  • Die deutsche Nationalmannschaft behauptete sich im sechsten Duell mit Island zum fünften Mal - nur beim 0:0 im Gastspiel in Island im September 2003 gab es keinen Sieg.
  • Die ersten drei Spiele als Nationalcoach gewannen neben Flick bisher nur Rudi Völler und Joachim Löw.
  • Gnabry erzielte seinen 19. Treffer im DFB-Dress. Seit seinem Länderspieldebüt im November 2016 traf keiner häufiger für die DFB-Elf (Werner 18).

Der Star des Spiels: Leroy Sane (Deutschland)

Der Profi des FC Bayern krönte eine für ihn nahezu perfekte Woche mit einem Tor und einem Assist. Sane gewann zudem fast 70 Prozent seiner Zweikämpfe und arbeitete vorbildlich mit nach hinten. FCB-Trainer Julian Nagelsmann versprach offensichtlich nicht zu viel, als er vor der Länderspielpause sagte, der Linksfuß werde "schon sehr bald durch die Decke gehen".

Der Flop des Spiels: Birkir Bjarnason (Island)

Islands erfahrenster Spieler ging in vielen Situationen im Mittelfeld sehr ungestüm zu Werke und schaffte es auch nicht, so etwas wie Struktur ins Passspiel der Hausherren zu bringen. Keine gute Leistung.

Der Schiedsrichter: Andreas Ekberg (Schweden)

Der 36 Jahre alte Schwede lag mit seinen Entscheidungen meist richtig, auch wenn der Videoassistent ihn beim ersten deutschen Treffer überstimmen musste. Einzig bei dem rüden Einsteigen von Bjarnason gegen Kehrer in der 32. Minute hätte Ekberg durchaus auch Rot anstatt Gelb geben können. Alles in allem jedoch souverän.

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