Vor dem BVB: Rielasingen bald "bekannt"?

SID
Rielasingen-Arlen hat mit dem BVB ein Traumlos gezogen
© getty

Die Vorfreude in "Pille's Treff" ist greifbar, der wichtigste Tag in der Geschichte der kleinen Gemeinde steht schließlich unmittelbar bevor. "Das ist ein absolutes Traumlos, spitzenmäßig, ein richtiger Glückstag", sagt Bürgermeister Ralf Baumert im Vereinsheim des 1. FC Rielasingen-Arlen, der am Samstag im DFB-Pokal Cup-Verteidiger Borussia Dortmund herausfordern darf.

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An eine Sensation glaubt hier, im 12.000-Seelen-Örtchen unweit der Schweizer Grenze, kaum jemand. Allzu forsche Ansagen verlauten deshalb nicht - der Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrpott mit seinen Starspielern ist dann doch eine Nummer zu groß für die Feierabend-Kicker aus der Verbandsliga Südbaden. Aber darum geht es auch gar nicht. "Durch dieses Spiel", mutmaßt Rielasingens 2. Vorstand Erwin Gräble, "wird unser Verein europaweit bekannt."

Und weil der BVB dann doch eine ganz andere Hausnummer ist als der VfB Stuttgart, 1899 Hoffenheim oder andere Profivereine aus dem Ländle, steht Rielasingen eine kleine Völkerwanderung bevor. "25 oder 30 Busse werden nach Freiburg rollen", sagte Baumert. Im Schwarzwald-Stadion wird gespielt, weil Dortmund laut Gräble "ganz andere Massen anzieht" und selbst das Stadion im benachbarten Singen keine wirkliche Alternative war.

Wenn die gesamte Gemeinde und zumindest ein Teil der Bundesrepublik an diesem Wochenende also in den Breisgau blicken, will sich die Mannschaft von Jung-Trainer Jürgen Rittenauer gut präsentieren. Und vor allem besser als zum Saisonauftakt beim FV Lörrach-Brombach (0:1).

"Wir haben auch eine Verantwortung der Region gegenüber", sagte der 31-Jährige, der größtenteils auf junge Spieler aus dem Umfeld baut, dem Portal fussball.de. Primäres Ziel aber sei es, "den Tag zu genießen". Denn so ein Spiel gegen den BVB, meint Zeugwart und Schalke-Fan Uwe Schwarzer, "wird für das ganze Umfeld unvergesslich bleiben."

Dorfmerkingen will zufrieden nach Hause gehen

Ähnliche Hoffnungen hegen sie auch in Dorfmerkingen, wo die Sportfreunde - ebenfalls Sechstligist - RB Leipzig empfangen (Sonntag, 15.30 Uhr). "Ich müsste sofort als Trainer aufhören, wenn ich nicht einen kleinen Funken Hoffnung hätte, aber der ist in diesem Fall sehr, sehr klein", sagte Trainer Helmut Dietterle dem SID schmunzelnd: "Aber im Ernst: Ich wünsche mir einfach, dass nach dem Spiel alle zufrieden nach Hause gehen."

Das wäre sicherlich auch beim Chemnitzer FC das Ziel, als Drittligist ist die Chance dort aber durchaus größer, die großen Bayern aus München zu ärgern. "Es wird zwar nichts von uns erwartet, aber vielleicht haben wir ja doch die Chance auf eine Sensation", sagte Trainer Horst Steffen im kicker-Interview.

Ebenso wie Chemnitz haben auch die Regionalligisten Berliner FC (gegen Schalke 04) und Energie Cottbus (gegen den VfB Stuttgart) oder der Fünftligist Leher TS (gegen den 1. FC Köln) bereits Ligaspiele absolviert. Es könnte ein kleiner Vorteil sein auf dem Weg zur Sensation - oder eben einem unvergesslichen Tag.

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