DFB-Pokal - Kommentar zum Bayern-Elfmeter: Von einem Skandal kann keine Rede sein

Diese Szene sorgt für Diskussionen: Theodor Gebre Selassie berührt Kingsley Coman, der fällt und Schiedsrichter Daniel Siebert entscheidet auf Elfmeter.
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Werder Bremen und der FC Bayern rühren mit einem packenden Pokalkampf die Werbetrommel für den deutschen Fußball. Dass das sensationelle Treiben auf dem Rasen durch einen fragwürdigen Elfmeter kurz vor Schluss in den Schatten gestellt wird, ist bedauerlich. Dabei ist der Pfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert keine klare Fehlentscheidung. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Kerry Hau.

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Wäre das Spiel nach 77 Minuten zu Ende gegangen, hätte wohl jeder neutrale Zuschauer gesagt: Das ist der Fußball, den wir uns wünschen. Er verspricht Unterhaltung und Unberechenbarkeit, Spannung und Spaß.

Nach 90 Minuten überwiegen in Fußball-Deutschland aber vor allem Ärger und Frust. Verständlicherweise, denn ein so emotionales Feuerwerk, das Werder Bremen und der FC Bayern da vor über 42.000 Schaulustigen im Weserstadion abgebrannt haben, hat einen besseren Schlusspunkt verdient als einen Siegtreffer für die Münchner durch einen zumindest diskutablen Elfmeter.

Elfmeter für den FC Bayern gegen Werder Bremen kein Muss

Betrachtet man die umstrittene Szene aus der 78. Minute allerdings nüchtern, so muss man festhalten: Der Elfmeterpfiff von Daniel Siebert ist keine klare Fehlentscheidung. Theodor Gebre Selassie drückt Kingsley Coman schließlich von hinten den rechten Arm in den Rücken. Es ist ein leichter Kontakt, der aber ausreichen kann, um einen Gegenspieler zu Fall zu bringen. Deshalb ist es regeltechnisch auch richtig, dass der Video-Assistent nicht interveniert und Siebert um eine Sichtung der TV-Bilder gebeten hat.

Werder-Trainer Florian Kohfeldt sagte nach dem Abpfiff: "Neun von zehn Schiedsrichtern hätten diesen Elfmeter nicht gegeben." Heißt auch: Man kann diesen Elfmeter geben. Dass Siebert den Zweikampf zwischen Gebre Selassie und Coman nicht englisch interpretiert, ist aus Bremer Sicht zwar brutal. Um einen "Witz" oder "Skandal", von dem nach dem 3:2-Sieg des Rekordmeisters nun stellenweise gesprochen wird, kann aber keine Rede sein.

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