2. Robert Lewandowski: Pause noch nicht einmal gegen Kiel
Nur einmal wechselte Flick bei der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach und brachte nach gut einer Stunde Kingsley Coman für den blassen Douglas Costa. Zwar wollte er es im Anschluss nicht zugeben, aber das Zeichen war klar: Bei einem Rückstand bei einem gefährlichen Gegner fehlt das Vertrauen in die zweite Reihe um Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting oder Corentin Tolisso.
Fünf Tage später waren die Vorzeichen anders, wann sollte sich schließlich eine bessere Chance für Robert Lewandowski, David Alaba oder auch den angeschlagen fehlenden Coman ergeben, den Akku aufzuladen als im DFB-Pokal gegen einen Zweitligisten? Wollte Flick einen Einsatz Lewandowskis eigentlich vermeiden ("Wir haben sehr viele Spiele, deshalb ist es wichtig, ihm eine Pause zu geben"), kam er nach 74 Minuten doch aufs Feld.
Der Spielverlauf hatte einige Konsequenzen, die den Verantwortlichen ganz und gar nicht gefallen dürften. Neben dem historischen Ausscheiden liegt dies vor allem an der Einsatzzeit der Münchner Leistungsträger: Thomas Müller 120 Minuten, Joshua Kimmich 120 Minuten, Robert Lewandowski immerhin noch 46 Minuten. Schonung? Von wegen!
Und es geht eng getaktet weiter: Nach einem Spiel gegen den formstarken SC Freiburg am Sonntag gastiert der FC Bayern am kommenden Mittwoch beim FC Augsburg, Anfang Februar wartet zwischen zwei Bundesligaspielen die Klub-WM in Katar.
3. (Auch) Kiel findet einfache Antworten auf das Bayern-Spiel
Allzu negativ bewertete Thomas Müller den Auftritt seiner Mannschaft nicht - und das überraschte durchaus. Zwar sprach er lobend von einem "Underdog, der alles in die Waagschale geworfen hat", stellte aber auch klar: "Wir hatten in der ersten Halbzeit gute Tormöglichkeiten. Es war also keine Pokalsensation, die sich von Anfang an abgezeichnet hat." Danach sei das Spiel zwar "fahrig geworden, trotzdem sah es danach aus, dass wir das Spiel gewinnen würden". Zudem beklagte er fehlendes Spielglück.
Mit "fahrig" ist der Auftritt des Titelverteidigers noch sehr schmeichelhaft beschrieben, war doch mit zunehmender Spieldauer erkennbar, dass die Kieler den Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Champions-League-Sieger ablegten und sich auf ihre eigenen Stärken besannen, anstatt ihr Spiel auf den Gegner auszurichten. "Mit dem 1:1 sind wir auch mit dem Ball selbstbewusster geworden", sagte Kiels Fin Bartels. "Es wurde angesprochen, dass bei den Bayern immer wieder Räume entstehen. Wir sind nicht nur hinterhergelaufen."
In der ersten Halbzeit musste Kiel noch leiden, dann aber offenbarte sich, was sich in den vergangenen Wochen bereits andeutete. Die Spielanlage der Bayern ist, auch für einen guten Zweitligisten, nicht nur einfach zu entschlüsseln, sondern kann sogar auf dem Rasen entsprechend gekontert werden. Dies bestätigte Werner: "Wir sind in die Situationen gekommen, die wir uns vorgestellt hatten. Das war der Schlüssel, um im Spiel Fuß zu fassen."
Gegen Mainz reichte dem FC Bayern noch ein dominanter Offensivauftritt in Halbzeit zwei, um die Defizite zu kaschieren. Gegen Gladbach und nun Kiel wurden die Unzulänglichkeiten nach dem immer gleichen Muster schließlich bestraft.