FC Bayern München - Pressekonferenz mit Thomas Tuchel: Potter-Aus "krasser Zeitpunkt" - Update zu Choupo-Moting

Von Jochen Tittmar
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© getty

Am Dienstagabend tritt der FC Bayern München vor heimischem Publikum zum DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg an. Unter anderem dazu hat sich FCB-Trainer Thomas Tuchel heute auf einer Pressekonferenz geäußert. Hier könnt Ihr alle Aussagen nachlesen.

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Tuchel hat dabei seinen Kollegen Christian Streich in den höchsten Tönen gelobt. "Ich habe mal vor einiger Zeit gesagt, dass man den Trainer des Jahres eigentlich jedes Jahr nach Freiburg oder Mainz fahren kann, dazu stehe ich immer noch", sagte er am Dienstag.

Streich habe Freiburg "geprägt wie nie jemand zuvor. Man kann seine Arbeit nicht hoch genug bewerten", ergänzte Tuchel, der mit den Bayern am Samstag in der Bundesliga erneut auf den derzeitigen Tabellenvierten treffen wird. Dann allerdings in Freiburg.

Dort kann Tuchel sowohl auf Eric Maxim Choupo-Moting, der am Montag nicht trainiert hatte ("Vorsichtsmaßnahme"), als auch auf Jamal Musiala setzen. Den 20-Jährigen aber durchspielen zu lassen, würde zu früh kommen.

"90 Minuten wären fahrlässig. Gegen Dortmund waren es 20. Das können wir progressiv steigern. Das hängt vom Spiel ab", sagte er: "Es geht mindestens eine Halbzeit. Ich sehne ihn offensiv vor dem Sechzehner. Es macht unheimlich viel Freude, mit ihm zu arbeiten. Er ist gut im Bälle klauen. Er hat viele Möglichkeiten, zu spielen, ob auf der Acht, der Zehn oder auf dem Flügel."

Außerdem sprach er über den Strafenkatalog, der dem Vernehmen nach in den letzten Wochen von Julian Nagelsmann eingeführt wurde. "Ich habe nichts gegen einen Strafenkatalog, das muss aus der Mannschaft kommen. Ich werde nicht Polizist spielen. Natürlich fängt das Training pünktlich an. Aber jeder kann zu spät kommen, weil man nach dem Mittagsschlaf vergessen hat, den Wecker zu stellen. Dann kommt's darauf an, wie derjenige sich danach verhält. Strafenkatalog gerne, das gehört dazu. Die Spieler nehmen sich ja ganz gerne in bisschen Geld ab", sagte er und lachte am Ende.

Tuchel lobte darüber hinaus João Cancelo. "Ich liebe ihn", sagte er zweimal in unterschiedlicher Ausführung: "Ich habe zu oft gegen ihn spielen müssen. Er hat absolut höchste Qualität, im linken Fuß, im rechten Fuß, im Passspiel."

Im Vergleich zu Benjamin Pavard, der gegen den BVB den Vorzug bekommen hatte, sei er "ein anderer Spielertyp". Cancelo könne auch "links spielen in der Viererkette. Seine absolute Stärke ist die Präzision bei der Flanke und beim Flugball, auch beim Abschluss. Ich bin mehr als froh, dass er hier ist. Ein Wechsel ist immer viel Veränderung, das ist absolut normal und hat nichts damit zu tun, ob wir ihn wertschätzen oder nicht. Wir werden ihn brauchen. Ich bin überzeugt, dass er für uns auf einem Topniveau spielen kann."

FC Bayern München: Pressekonferenz mit Thomas Tuchel zum Nachlese im Liveticker

Tuchel über einen Strafenkatalog:

"Ich wünsche mir, dass wir ein Miteinander prägen, das ohne auskommt. Wir bei Bayern haben diese Kraft. Ich habe nichts gegen einen Strafenkatalog, das muss aus der Mannschaft kommen. Ich werde nicht Polizist spielen. Natürlich fängt das Training pünktlich an. Aber jeder kann zu spät kommen, weil man nach dem Mittagsschlaf vergessen hat, den Wecker zu stellen. Dann kommt's darauf an, wie derjenige sich danach verhält. Strafenkatalog gerne, das gehört dazu. Die Spieler nehmen sich ja ganz gerne in bisschen Geld ab." (lacht)

Tuchel über den Umgang mit Stars:

"Es gibt keine Geheimnisse im Umgang mit Stars. Jeder Klub hat seine eigene DNA. Das ist in Paris speziell. In England und Deutschland ist das anders. Daher ist es schwer zu vergleichen. Die Kultur bei Chelsea und den Bayern ist ähnlich. Da geht es ums Gewinnen. Das sind starke Klubs, welche die Regeln vorgeben. Dadurch wird Charakter gestärkt. In Paris war es ein bisschen anders. Es ist ein bisschen eine andere Kultur im Land, aber nicht besser oder schlechter. Das Wichtigste daran ist, dass ich meine Mannschaft liebe und sie mag. Es war toll, mit solchen Persönlichkeiten auf dem Platz zu stehen. Eine Kabine ist ein sensibles Gebilde. Wir wollen die Ergebnisse auf eine gewisse Art und Weise erreichen. Aber das Ziel ist es ganz klar, Meister zu werden, ins Pokalfinale einzuziehen und weit in der Champions League zu kommen. Das prägt auch den Hunger der Spieler."

Tuchel über João Cancelo:

"Ich liebe João Cancelo, habe zu oft gegen ihn spielen müssen. Er hat absolut höchste Qualität, im linken Fuß, im rechten Fuß, im Passspiel. Er ist ein anderer Spielertyp als Benji Pavard. Er kann auch links spielen in der Viererkette. Seine absolute Stärke ist die Präzision bei der Flanke und beim Flugball, auch beim Abschluss. Ich bin mehr als froh, dass er hier ist. Ein Wechsel ist immer viel Veränderung, das ist absolut normal und hat nichts damit zu tun, ob wir ihn wertschätzen oder nicht. Wir werden ihn brauchen. Ich bin überzeugt, dass er für uns auf einem Topniveau spielen kann."

Tuchel über den Titel, den er sich am meisten wünscht:

"Wir wollen alles haben, da wird nicht herum entschieden. Ein Titel ist das, was bleibt. Der Weg ins Finale und sich dann zu belohnen, das schichtet gefühlt Mentalität. Spieler, die das können, sind besonders. Sie haben meist besondere Karrieren. Wenn sie den Titel geholt haben, sind sie morgens trotzdem wieder pünktlich und arbeiten hart. Das ist auch besonders hier bei den Bayern. Die Spieler hier leben für die Spiele im April und Mai. Wir lieben diesen Druck."

Tuchel über eine mögliche Rotation:

"Es ist komisch, wenn man zweimal in kurzer Zeit gegen den gleichen Gegner spielt. Unsere Ausgangslage erlaubt nichts anderes, als nur ans nächste Spiel zu denken. Wenn wir etwas managen, dann nur, wenn es Empfehlungen aus dem medizinischen Bereich gibt. Wir brauchen die Erfolgserlebnisse, um uns weiterzuentwickeln. Ich möchte, dass wir unser eigener Maßstab werden. Wer das Vertrauen bekommt, muss das zurückzahlen. Jetzt zählt, morgen das Maximale rauszuholen. Ein Sieg ist die beste Vorbereitung aufs nächste Spiel."

Tuchel über Leroy Sané:

"Wir versuchen, mit jedem Spieler zu sprechen, aber Einzelgespräche bleiben hinter verschlossenen Türen. Er steht natürlich sehr im Fokus, das ist mir jetzt in den letzten Tagen aufgefallen. Auch Leroy hat mein Vertrauen bekommen. Er definiert sich neben seinen individuellen Qualitäten auch als Mannschaftsspieler. Es ist eine Freude, ihn dabei zu haben. Wir werden nicht aufhören, ihn zu pushen, wie alle anderen auch."

Tuchel über Benjamin Pavards Zukunft:

"Ich möchte nicht in bestehende Verhandlungen eingreifen. Wir werden die Themen nach dem Spiel gegen Mainz angehen. Er ist ein unterschätzter Spieler. Er kann auf einem extrem hohen Niveau sich anpassen, sehr diszipliniert verteidigen. Er ist ein Top-Mannschaftsspieler, der oft in der individuellen Betrachtung manchmal untergeht. Für uns ist er super wertvoll. Er hat von mir sofort das Vertrauen bekommen und das auch gerechtfertigt. Das sollte ein klares Statement sein."

Tuchel über eine mögliche Stammelf:

"Wir haben so viele wichtige Spiele, wo wir jeden brauchen. Wir wollen Vertrauen über Erfolgserlebnisse sammeln und auch keine Stammelf in den nächsten Wochen haben. Das ist gar nicht möglich. Es ist wichtig, dass es feste Abläufe gibt. Wichtig ist auch, die Führungsspieler auf dem Platz zu haben, besonders in einer etwas unruhigen Zeit. Es waren ein paar harte Entscheidungen dabei, weil wir es nach eineinhalb Trainingstagen entscheiden mussten. Jetzt ist das Rennen eröffnet. Wir werden jeden Spieler brauchen. Wir müssen schauen, dass wir in möglichst kurzer Zeit viele heranführen. Es ist nichts entschieden in der Liga, wir müssen weiter liefern. Morgen ist ein wichtiges K.o.-Spiel."

Tuchel über das um Personal:

"Noussair Maztaoui war ein bisschen krank und hat gestern und heute gefehlt. Auch Mathys Tel fällt aus. Choupo hat heute nicht trainiert, aber das war eher eine reine Vorsichtsmaßnahme. Er wurde behandelt. Er soll morgen Vormittag trainieren und am Abend fit sein. Er kann eingesetzt werden."

Tuchel über den Stellenwert des DFB-Pokals:

"Der DFB-Pokal ist ein riesiger Wettbewerb. Das Finale in Berlin ist ein großes Ereignis und da wollen wir dabei sein."

Tuchel über sein Verhältnis zu Christian Streich:

"Es ist nicht möglich, dass es nicht emotional wird, wenn man gegen Christian spielt. Wir kennen uns schon länger aus der Jugend. Wir wollten uns in der Vergangenheit nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. In der Jugend waren es enge Duelle. Wir haben danach immer weiter über das Spiel diskutiert. Es war und ist immer eine große Bereicherung, mit ihm über Fußball zu sprechen. Er hat den Verein geprägt, wie kaum jemand zuvor. Man kann seine Arbeit nicht hoch genug bewerten. Er hat beim Sport-Club einen absoluten Legendenstatus. Am Spielfeldrand werden wir emotional für unsere Teams kämpfen."

Tuchel über Musialas Einsatzchancen:

"90 Minuten wären fahrlässig. Gegen Dortmund waren es 20. Das können wir progressiv steigern. Das hängt vom Spiel ab. Es geht mindestens eine Halbzeit. Ich sehne ihn offensiv vor dem Sechzehner. Es macht unheimlich viel Freude, mit ihm zu arbeiten. Er ist gut im Bälle klauen. Er hat viele Möglichkeiten, zu spielen, ob auf der Acht, der Zehn oder auf dem Flügel."

Tuchel über Sadio Mané:

"Ich kenne ihn schon aus England. Es steht außer Frage, dass Sadio ein absoluter Topspieler ist. Er hat 20, 30 Tore in jedem Jahr für Liverpool gemacht, war ein absoluter Schlüsselspieler dort. Die Qualität steht außer Frage. Auch im Alter benötigt es immer auch Zeit, dass man sich nach einem Vereinswechsel akklimatisieren muss. Das kann eine Zeit brauchen. Stürmer wie Sadio sind auch sensibel. Es ist der Schlüssel. Es gibt keinerlei Zweifel an seiner Qualität und was er uns bringen kann. Es geht um Vertrauen und Geduld, damit er zurück in den Flow kommen kann. Meistens hilft ein Tor. Wir sind gerade dran, aber bei Stürmern gibt's diesen Phasen."

Tuchel zum kommenden Gegner Freiburg:

"Ich glaube, dass es immer Vereine geben wird, die die perfekte Konstellation finden werden. So zum Beispiel in Freiburg. Es wir auch immer Vereine geben, wo es eine höhere Fluktuation gibt. Freiburg ist ganz außergewöhnlich. Man kann den Trainer des Jahres eigentlich jedes Jahr nach Freiburg oder Mainz geben. Da ist Ruhe und Kontinuität im Klub. Bei Union Berlin und Mainz fühlt es sich ähnlich an. Diese Vereine legen eine beeindruckende Überperformance an den Tag, was bemerkenswert ist. Wir haben ein schwieriges Spiel vor der Brust. Ein K.o.-Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Es ist ein Verein, der als Einheit auftritt, das sieht man seit mehreren Jahren."

Tuchel über Potters Aus beim FC Chelsea:

"Ich habe es gestern sehr spät als Nachricht auf mein Handy bekommen. Es ist ein krasser Zeitpunkt, weil es in den neuen Amtsantritt von mir fällt. Ich habe wahnsinnig gerne dort gearbeitet und es sind Freundschaften für das Leben entstanden. Ich habe lange gebraucht, um mich davon zu distanzieren, aber der Klub hat sich massiv verändert. Daher muss ich auch keinen Rat geben, weil sich der Verein komplett geändert hat und deshalb hat es nicht die ganz großen Emotionen geweckt."

Vor Beginn: Um 13.30 Uhr geht es mit der PK los. Tuchel wird sicherlich erklären, ob es Spieler gibt, die vom Spitzenspiel gegen den BVB am Samstag Blessuren davongetragen haben und das Pokalspiel gegen Freiburg verpassen könnten.

Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zur Pressekonferenz des FC Bayern München mit Trainer Thomas Tuchel.

FC Bayern München: PK mit Thomas Tuchel heute im Livestream

Der FC Bayern München stellt auf seiner Homepage auch einen kostenlosen Livestream an. Ab 13.30 Uhr könnt Ihr die Pressekonferenz dort mitverfolgen. Hier geht's zum Livestream.

DFB-Pokal: Das Viertelfinale im Überblick

DatumAnpfiffHeimmannschaftAuswärtsmannschaft
Di., 4.4.18.00 UhrEintracht FrankfurtUnion Berlin
Di., 4.4.20.45 UhrFC Bayern MünchenSC Freiburg
Mi., 5.4.18.00 Uhr1. FC NürnbergVfB Stuttgart
Mi., 5.4.20.45 UhrRB LeipzigBorussia Dortmund
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